• 08.04.2013 03:15

  • von Pete Fink

Danica Patrick überrascht alle - auch sich selbst

Starke Vorstellung: Nach einer fünfwöchigen Durststrecke meldet sich Danica Patrick mit Platz zwölf ausgerechnet in Martinsville wieder zurück

(Motorsport-Total.com) - Die nötigen Zutaten für ein Desaster schienen sich alle versammelt zu haben: Vier suboptimale Sprint-Cup-Rennen in Folge, dazu ein Motorschaden im Training, was im 43. und letzten Startplatz endete. Kurzum: Von Martinsville-Rookie Danica Patrick erwartete am Sonntagabend im STP Gas Booster 500 niemand auch nur einen Pfifferling. Dazu kam im Rennen noch ein früher Dreher, eine weitere Feindberührung und schnell zwei Runden Rückstand. Doch dann drehte die 31-Jährige den Spieß um.

Titel-Bild zur News: Danica Patrick

Danica Patrick zeigte in Martinsville eine blitzsaubere Vorstellung Zoom

In der wie immer hochturbulenten Short-Track-Schlacht von Virginia ließ sie sich nie aus der Ruhe bringen, teilte ordentlich aus, steckte auch einen zweiten (dieses Mal unverschuldeten) Dreher ein und bugsierte sich im Rahmen der vielen Gelbphasen mit der Hilfe zweier Lucky Dogs tatsächlich in die Führungsrunde zurück. Einmal dort angekommen, hielt sich Patrick in ihrem giftgrünen Stewart/Haas-Chevrolet absolut schadlos und fuhr einen nicht erwarteten zwölften Platz nach Hause.

Auf dem so schwierigen Martinsville Speedway ist dies ein Bombenresultat. "Hut ab", sagte ihr finaler Dauerkonkurrent Brian Vickers (Waltrip-Toyota), dem sie im beinharten Zielsprint nur hauchdünn unterlag. "Das erste Mal in Martinsville und dann Platz 12? Das ist sehr, sehr gut." Patricks Crewchief Tony Gibson, der vor genau einem Jahr Ryan Newman zu dessen Sieg dirigierte, meinte: "Traumhaft. Vor dem Rennen dachte ich mir, wenn wir mit ein paar Runden Rückstand unter den Top 25 gelandet wären, dann wäre das ein Wunder."


Fotos: NASCAR in Martinsville


Patrick erklärte ihre gute Vorstellung damit, dass ihr Dreher gleich zu Beginn "eine Lektion für mich war. Tony Gibson weiß, wie man hier ein gutes Auto einstellt. Man hat mir gesagt: Entweder läuft es super oder du willst nicht mehr an diese Strecke kommen". Nach ihrem ersten Sonntag ist sie nun der Meinung: "Das ist eine nette, kleine Strecke, die richtig Spaß machen kann." Und: Patrick war als Zwölfte beste Stewart/Haas-Pilotin, die ihren Boss Tony Stewart (17.) und Vorjahressieger Newman (31.) recht deutlich hinter sich ließ.

"Ich hatte das Gefühl, den ganzen Tag und andauernd Autos zu überholen und nach den vielen schlechten Wochenenden nach Daytona tut dieses Ergebnis jetzt richtig gut", atmete Patrick spürbar auf. Der verdiente Lohn: In der Sprint-Cup-Gesamtwertung machte sie drei Ränge gut und notiert jetzt auf Position 26. Und: Auch in dieser Rangliste sind Stewart (22.) und Newman (23.) nicht allzu weit entfernt.