Atlanta-Vorschau: "Smoke" is back

Das Oral-B USA 500 in Atlanta ist die vorletzte Gelegenheit, einen der noch freien Chase-Plätze zu ergattern - Comeback von Tony Stewart - Jubiläum für Jeff Gordon

(Motorsport-Total.com) - Auf dem Atlanta Motor Speedway steht am Wochenende der 25. von 36 Sprint-Cup-Saisonläufen auf dem Programm. Aufgrund seines Platzes im Kalender müsste beim Oral-B USA 500 eigentlich der Kampf um die verbleibenden Chase-Plätze im Mittelpunkt stehen. Doch das Hauptaugenmerk wird am Wochenende weniger auf Matt Kenseth, Ryan Newman, Clint Bowyer, Greg Biffle, Kyle Larson, Kasey Kahne, Austin Dillon, Paul Menard, Jamie McMurray und Co. liegen als vielmehr auf Tony Stewart.

Titel-Bild zur News: Tony Stewart

Tony Stewart klettert nach drei Wochen Abwesenheit wieder ins NASCAR-Cockpit Zoom

"Smoke" gibt in Atlanta tatsächlich sein Comeback nachdem er die zurückliegenden drei Rennen auf dem Rundkurs in Watkins Glen, auf dem zwei Meilen langen Michigan Speedway und auf dem Halbmeilen-Oval in Bristol ausgelassen hatte. Der Hintergrund für Stewarts Fernbleiben bei diesen drei Rennen ist hinlänglich bekannt: Der tragische Unfalltod von Kevin Ward Jr. am 9. August bei einem Sprint-Car-Rennen im Canandaigua Motorsports Park im US-Bundesstaat New York.

Während die Rückkehr von Stewart ins Cockpit seines Stewart/Haas-Chevy mit der Startnummer 14 ganz sicher die Schlagzeilen beherrschen wird, rückt im Grunde dann doch wieder der Kampf um die vier noch zu vergebenen Chase-Plätze in den Mittelpunkt. Denn auch Stewart könnte sich mit einem Sieg entweder am Sonntag in Atlanta oder am darauffolgenden Samstag in Richmond doch noch in die diesjährigen Playoffs fahren. Dazu bräuchte "Smoke" aber das Einlenken seitens NASCAR in Form einer Sondergenehmigung, weil er dreimal nicht antrat.

Noch vier Chase-Plätze zu vergeben

Die besten Chancen, den Chase-Sack in Atlanta zuzumachen, hat Matt Kenseth. Der Gibbs-Pilot muss dazu nicht in die Victory Lane fahren. Seine Position in der Gesamtwertung (Rang fünf) ist komfortabel genug, um sich auch ohne Saisonsieg einen der noch vier freien Playoff-Plätze zu sichern. Kommt Kenseth am Sonntag in den Top 7 ins Ziel, nimmt er am Titelkampf teil. Abgesehen davon ist der erste Saisonsieg aber nicht erst seit Kenseths starker Vorstellung am vergangenen Wochenende in Bristol überfällig.

Matt Kenseth

Matt Kenseth hat beste Chancen, sein Chase-Ticket in Atlanta abzuholen Zoom

Die Stand heute vorbehaltlich im Chase stehenden Ryan Newman (Childress-Chevrolet), Clint Bowyer (Waltrip-Toyota) und Greg Biffle (Roush-Ford) wären gut beraten, ihre Position mit dem ersten Saisonsieg abzusichern. Von hinten droht ihnen nämlich noch Gefahr durch weitere in dieser Saison noch sieglose Piloten, allen voran Kasey Kahne (Hendrick-Chevrolet), Kyle Larson und Jamie McMurray (beide Ganassi-Chevrolet), Austin Dillon und Paul Menard (beide Childress-Chevrolet) sowie Marcos Ambrose (Petty-Ford) und Brian Vickers (Waltrip-Toyota).

Auch Casey Mears (Germain-Chevrolet), Martin Truex Jr. (Furniture-Row-Chevrolet), Ricky Stenhouse Jr. (Roush-Ford), Danica Patrick (Stewart/Haas-Chevrolet), Justin Allgaier (HScott-Chevrolet) und David Gilliland (Front-Row-Ford) befinden sich aktuell in den Top 30 der Gesamtwertung und stünden im Falle ihres ersten Saisonsieges mit einem Schlag sicher im Chase. Der auf Gesamtrang 26 rangierende Rückkehrer Tony Stewart müsste im Falle eines Sieges wie bereits erwähnt auf das Entgegenkommen von NASCAR hoffen.

Jubiläum für Jeff Gordon

So oder so: Das überraschende Comeback von Tony Stewart wird auch einen anderen Aspekt des Atlanta-Wochenendes in den Hintergrund rücken lassen, nämlich den, dass Jeff Gordon Jubiläum feiert. Der viermalige NASCAR-Champion absolviert am Sonntag seinen 750. Sprint-Cup-Start in ununterbrochener Reihenfolge.

Jeff Gordon

Sein 750. Sprint-Cup-Rennen fährt Jeff Gordon in den Farben von Panasonic Zoom

Angefangen hat bei Gordon alles - wie passend - in Atlanta. Am 15. November 1992 startete der inzwischen 43-jährige Kalifornier zum ersten Mal bei einem Rennen der höchsten NASCAR-Liga. Damals hieß diese noch Winston-Cup und sogar Richard Petty befand sich noch im Starterfeld. Während das Hooters 500 an jenem November-Sonntag der Beginn von Jeff Gordons Cup-Karriere war, markierte es in der langen und erfolgreichen Karriere von "King" Richard Petty den Schlusspunkt.

"Als ich mein erstes Cup-Rennen fuhr, hatte ich keinerlei Ahnung, worauf ich mich einlassen würde. Ich weiß noch, dass ich ein großartiges Auto hatte, aber alles erdenklich Mögliche tat, um nichts daraus zu machen", lacht Gordon und spricht damit auf die Tatsache an, dass er sich bei seinem Debüt rückwärts in die Mauer drehte und mit Platz 31 Vorlieb nehmen musste. Seither hat der Kalifornier, der schon in Atlanta 1992 im Hendrick-Chevrolet mit der knallgelben Startnummer 24 saß, bewiesen, wie lernfähig er ist: Vier Titel (drei davon fixiert in Atlanta) und 91 Rennsiege (fünf davon errungen in Atlanta) sprechen eine deutliche Sprache.

Hält der Rekord von Geoffey Bodine ein weiteres Jahr?

Aufgrund seines in die Jahre gekommenen Belags ist der Atlanta Motor Speedway bei Fahrern wie Fans gleichermaßen beliebt. Der Asphalt bietet wenig Grip und lässt mehrere Fahrspuren zu. Unvergessen, wie sich die Hendrick-Teamkollegen Jeff Gordon und Jimmie Johnson vor drei Jahren mehr quer als geradeaus fahrend ein packendes Duell um den Sieg lieferten, das Gordon schließlich knapp für sich entschied. Es war der 85. Sprint-Cup-Sieg in der Karriere des einstigen "Wonder Boy", wodurch die für ihn ohnehin schon besondere Bedeutung von Atlanta zusätzlich verstärkt wurde.

Geoffrey Bodine

Geoffrey Bodines Atlanta-Streckenrekord aus dem November 1997 steht bis heute Zoom

Bemerkenswert: Der Streckenrekord auf dem in seiner heutigen Form exakt 1,54 Meilen langen Atlanta-Oval datiert nach wie vor vom Saisonfinale 1997. Damals fuhr Geoffrey Bodine mit dem Ford Thunderbird seines eigenen Teams eine Pole-Runde von 28.074 Sekunden (197,478 Meilen pro Stunde). Gefahren wurde der Rekord beim ersten Auftritt der NASCAR-Boliden nachdem das ins Atlantas Vorort Hampton gelegene Oval neu konfiguriert und neu asphaltiert wurde. Seit 2011 wird in Atlanta nur noch einmal pro Saison gefahren, ab 2015 dann nicht mehr im Spätsommer, sondern im Frühjahr.

Derzeit ist der Atlanta Motor Speedway neben den beiden Restrictor-Plate-Strecken Talladega Superspeedway und Daytona International Speedway einer von nur drei Kursen im Sprint-Cup-Kalender, auf denen der Streckenrekord nicht mit dem aktuellen Auto, dem Gen6, gefahren wurde. Fällt nach 17 Jahren auch die Marke von Geoffrey Bodine?

Späteste Startzeit der Saison

Die Meldeliste für das Oral-B USA 500 weist insgesamt 44 Nennungen auf. Neben Rückkehrer Tony Stewart sticht vor allem Ty Dillon ins Auge. Der jüngere Childress-Enkel gibt im Circle-Chevy mit der Startnummer 33 ein Sprint-Cup-Debüt. Im dritten Baldwin-Chevy (Startnummer 37) sitzt diesmal Mike Bliss. Für einen Piloten wird das Atlanta-Wochenende bereits direkt nach dem Qualifying in der Nacht von Samstag auf Sonntag zu Ende sein, ist die Anzahl der startberechtigten Fahrzeuge doch traditionell auf 43 begrenzt.

Start zum Sprint-Cup-Rennen in Atlanta 2013

Labor-Day: In Atlanta fällt die Grüne Flagge erst am Sonntagabend 19:45 Uhr Ortszeit Zoom

Die Grüne Flagge zum Rennen über 325 Runden fällt erst in der Nacht von Sonntag auf Montag gegen 1:45 Uhr MESZ. Hintergrund ist, dass am Montag in den USA der Labor-Day und somit ein landesweiter Feiertag ansteht. 'Motorvision TV' zeigt die Höhepunkte des vorletzten Rennens der Regular-Season am Montagabend um 22:20 Uhr in einer knapp einstündigen Zusammenfassung.

Der Zeitplan für das Atlanta-Wochenende (MESZ):

Freitag, 29. August:
20:30 Uhr: Erstes Freies Training

Samstag, 30. August:
01:10 Uhr: Qualifying in drei Segmenten
21:00 Uhr: Zweites Freies Training

Sonntag, 31. August:
00:00 Uhr: Happy-Hour
01:30 Uhr: Nationwide-Rennen
19:30 Uhr: Truck-Rennen (Mosport)

Montag, 1. September:
01:45 Uhr: Oral-B USA 500 (325 Runden)

Die Meldeliste für Atlanta:

01. 1 Jamie McMurray (Ganassi-Chevrolet)
02. 2 Brad Keselowski (Penske-Ford)
03. 3 Austin Dillon (Childress-Chevrolet)
04. 4 Kevin Harvick (Stewart/Haas-Chevrolet)
05. 5 Kasey Kahne (Hendrick-Chevrolet)
06. 7 Michael Annett (Baldwin-Chevrolet)
07. 9 Marcos Ambrose (Petty-Ford)
08. 10 Danica Patrick (Stewart/Haas-Chevrolet)
09. 11 Denny Hamlin (Gibbs-Toyota)
10. 13 Casey Mears (Germain-Chevrolet)
11. 14 Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet)
12. 15 Clint Bowyer (Waltrip-Toyota)
13. 16 Greg Biffle (Roush-Ford)
14. 17 Ricky Stenhouse Jr. (Roush-Ford)
15. 18 Kyle Busch (Gibbs-Toyota)
16. 20 Matt Kenseth (Gibbs-Toyota)
17. 22 Joey Logano (Penske-Ford)
18. 23 Alex Bowman (BK-Toyota)
19. 24 Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet)
20. 26 Cole Whitt (Swan-Toyota)
21. 27 Paul Menard (Childress-Chevrolet)
22. 31 Ryan Newman (Childress-Chevrolet)
23. 32 J.J. Yeley (FAS-Ford)
24. 33 Ty Dillon (Circle-Chevrolet)
25. 34 David Ragan (Front-Row-Ford)
26. 36 Reed Sorenson (Baldwin-Chevrolet)
27. 37 Mike Bliss (Baldwin-Chevrolet)
28. 38 David Gilliland (Front-Row-Ford)
29. 40 Landon Cassill (Circle-Chevrolet)
30. 41 Kurt Busch (Stewart/Haas-Chevrolet)
31. 42 Kyle Larson (Ganassi-Chevrolet)
32. 43 Aric Almirola (Petty-Ford)
33. 47 A.J. Allmendinger (JTG-Chevrolet)
34. 48 Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet)
35. 51 Justin Allgaier (HScott-Chevrolet)
36. 55 Brian Vickers (Waltrip-Toyota)
37. 66 Brett Moffitt (Waltrip-Toyota)
38. 77 Joe Nemechek (Humphrey-Ford)
39. 78 Martin Truex Jr. (Furniture-Row-Chevrolet)
40. 83 Ryan Truex (BK-Toyota)
41. 88 Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet)
42. 95 Michael McDowell (Leavine-Ford)
43. 98 Josh Wise (Parsons-Ford)
44. 99 Carl Edwards (Roush-Ford)

Alle bisherigen Atlanta-Sieger der Modern-Era:

2013: Kyle Busch
2012: Denny Hamlin
2011: Jeff Gordon
2010: Kurt Busch / Tony Stewart
2009: Kurt Busch / Kasey Kahne
2008: Kyle Busch / Carl Edwards
2007: Jimmie Johnson / Jimmie Johnson
2006: Kasey Kahne / Tony Stewart
2005: Carl Edwards / Carl Edwards
2004: Dale Earnhardt Jr. / Jimmie Johnson
2003: Bobby Labonte / Jeff Gordon
2002: Tony Stewart / Kurt Busch
2001: Kevin Harvick / Bobby Labonte
2000: Dale Earnhardt / Jerry Nadeau
1999: Jeff Gordon / Bobby Labonte
1998: Bobby Labonte / Jeff Gordon
1997: Dale Jarrett / Bobby Labonte
1996: Dale Earnhardt / Bobby Labonte
1995: Jeff Gordon / Dale Earnhardt
1994: Ernie Irvan / Mark Martin
1993: Morgan Shepherd / Rusty Wallace
1992: Bill Elliott / Bill Elliott
1991: Ken Schrader / Mark Martin
1990: Dale Earnhardt / Dale Earnhardt
1989: Darrell Waltrip / Dale Earnhardt
1988: Dale Earnhardt / Rusty Wallace
1987: Ricky Rudd / Bill Elliott
1986: Morgan Shepherd / Dale Earnhardt
1985: Bill Elliott / Bill Elliott
1984: Benny Parsons / Dale Earnhardt
1983: Cale Yarborough / Neil Bonnett
1982: Darrell Waltrip / Bobby Allison
1981: Cale Yarborough / Neil Bonnett
1980: Dale Earnhardt / Cale Yarborough
1979: Buddy Baker / Neil Bonnett
1978: Bobby Allison / Donnie Allison
1977: Richard Petty / Darrell Waltrip
1976: David Pearson / Dave Marcis
1975: Richard Petty / Buddy Baker
1974: Cale Yarborough / Richard Petty
1973: David Pearson / David Pearson
1972: Bobby Allison / Bobby Allison

Folgen Sie uns!

Eigene Webseite?

Kostenlose News-Schlagzeilen und Fotos für Ihre Webseite! Jetzt blitzschnell an Ihr Layout anpassen und installieren!
Anzeige

Folge uns auf Twitter