• 06.10.2011 13:03

  • von Pete Fink

Alles neu in der Wüste

Neuer Asphalt, neue Streckenkonfiguration und wenig Gummi: Beim vorletzten Saisonrennen in Phoenix finden die NASCAR-Stars komplett neue Bedingungen vor

(Motorsport-Total.com) - Am 13. November steigt in Phoenix das vorletzte Saisonrennen im Sprint Cup. Angesichts der extrem engen Tabellensituation ist dies natürlich ein sehr wichtiges NASCAR-Event, das in diesem Jahr einige unbekannte Faktoren mehr aufzubieten hat. Denn das knapp 50-jährige Einmeilenoval wurde über den Sommer komplett neu asphaltiert, nachdem mehr als 20 Jahre lang auf dem alten Belag gefahren wurde.

Titel-Bild zur News: Joey Logano, David Ragan

Insgesamt 36 Sprint-Cup-Teams testeten auf dem neu asphaltierten Phoenix-Oval

Mit Konsequenzen. "Das ist jetzt eine komplett neue Strecke", urteilte NASCAR-Vizerennchef Robin Pemberton, nachdem am Dienstag und Mittwoch zwei Tage lang intensiv getestet wurde. "Die Teams können all ihre Daten zum Fenster hinauswerfen und von vorne beginnen. Ich erwarte ganz sicher ein aufregendes Wochenende in Phoenix."


Fotos: NASCAR-Tests in Phoenix


Die knapp zehn Millionen US-Dollar teure Umbauaktion äußert sich vor allem darin, dass die Kurvenüberhöhungen leicht abgeändert wurden. Kurve eins und zwei haben nun ein variables Banking von zehn und elf Grad (bisher elf), der Kurvenausgang von Turn 2 wurde erweitert. Daher erreichen die Fahrzeuge am dortigen Kurvenausgang höhere Speeds, wenn sie auf das Dog-Leg an der Gegengerade stoßen.

Diesen Linksknick durchfuhren die Piloten üblicherweise in Single-File, nun wurde diese Sektion erweitert. "Der Kurvenausgang von Turn 2 hat jetzt mehr Banking und ist ganz anders", beschreibt Childress-Pilot Jeff Burton. "Auf der Gegengerade fühlt es sich jetzt an, als würdest du in ein Loch fallen." In der Folge blieb die Spitze bereits beim ersten Test unter der Pole-Marke von Carl Edwards aus dem Februar 2011 (26.132 Sekunden zu 26.224 Sekunden).

Wieder drei Einspritzerteams beim Test

Michael Waltrip

Mike Skinner fuhr einen EFI-Toyota von Michael Waltrip Racing Zoom

Schnellster unter 36 PIloten war nach zwei Tagen Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet) vor seinem Markenkollegen Jimmie Johnson (Hendrick; 26.137). Mit Kevin Harvick und Debütant Austin Dillon folgten zwei Childress-Chevys auf den Plätzen drei und vier. Das größte Problem ist jedoch die Tatsache, dass sich erst am Mittwoch eine zweite Fahrspur gebildet hatte, weshalb die Organisatoren zu einer recht ungewöhnlichen Maßnahme greifen wollen.

"Goodyear will im November einen etwas weicheren Reifen bringen", schilderte Edwards. "Außerdem überlegen sie, ob sie am Rennwochenende ein paar Driving-School-Fahrzeuge auf die zweite Spur schicken, damit sie dort jede Menge Gummi legen." Was vor allem wegen der Double-File-Restarts notwendig sein wird. "Auf der Linie wurde die Strecke immer besser, abseits davon immer schlechter", analysiert Penske-Pilot Brad Keselowski.

"Und genau das ist auch das große Problem, denn wenn du im Rennen beim Restart die äußere Linie erwischt, dann liegst du nach Turn 1 wahrscheinlich nur noch auf Rang 30." Wie gesagt: Phoenix ist das vorletzte Rennen der Sprint-Cup-Saison 2011 und ein solches Szenario wäre im Meisterschaftskampf natürlich fatal.

Übrigens: Bei Hendrick, Penske und Waltrip setzte man darüber hinaus auch jeweils ein Fahrzeug ein, das mit dem neuen Einspritzermotor ausgerüstet war. Nach wie vor soll das EFI-System (Electronic Fuel Injection) im Februar 2012 in Daytona debütieren. Zusammengerechnet kamen die drei EFI-Teams an beiden Testtagen auch über 600 Runden.

Die Top 10 aus Phoenix:

01. 14 Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet) - 26.132 Sekunden
02. 48 Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) - 26.137
03. 29 Kevin Harvick (Childress-Chevrolet) - 26.228
04. 33 Austin Dillon (Childress- Chevrolet) - 26.269
05. 43 A.J. Allmendinger (Petty-Ford) - 26.309
06. 31 Jeff Burton (Childress-Chevrolet) - 26.326
07. 42 Juan Pablo Montoya (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet) - 26.453
08. 56 Martin Truex Jr. (Waltrip-Toyota) - 26.549
09. 27 Paul Menard (Childress-Chevrolet) - 26.567
10. 17 Matt Kenseth (Roush-Ford) - 26.576