• 08.09.2017 20:42

  • von Maria Reyer & David Emmett

Set-up "nicht perfekt": Jonas Folger auf Platz 17 unzufrieden

Kein Grip, kein perfektes Set-up und kein völliges Vertrauen in die Bremse: Jonas Folger kämpft beim Trainingsauftakt in Misano mit mehreren Schwierigkeiten

(Motorsport-Total.com) - Eine Sekunde fehlte am Ende des Tages, Jonas Folger konnte in Misano auf seiner Yamaha daher nur den 17. Platz belegen. Der Deutsche betont, dass er nach seinem schweren Sturz in Silverstone zwar wieder Selbstvertrauen auf dem Bike aufbauen konnte, er hadert jedoch mit der Abstimmung der M1. Vier Zehntelsekunden fehlten dem Deutschen auf seinen Teamkollegen Johann Zarco. Am Samstagvormittag muss er um den Einzug in das Q2 kämpfen. (Zum FP2-Ergebnis!)

Titel-Bild zur News: Jonas Folger

Jonas Folger hat nach dem Horrorcrash in Silverstone auch in Misano zu kämpfen Zoom

"Das erste Training heute Vormittag war eigentlich ein guter Start in das Wochenende, das Vertrauen war wieder einigermaßen vorhanden." Im zweiten Training ging Folger auf dem Medium-Vorderreifen und dem harten Hinterreifen auf die Strecke, konnte jedoch keinen Grip finden. "Das Motorrad hat sich damit komplett anders angefühlt. Ich war daher sogar sehr oft in Sturzgefahr, da ich vorne absolut keinen Grip hatte." Tech 3 hat daher auf den weichen Reifen umgesteckt, wodurch sich das Gefühl auf dem Bike nur marginal verbesserte.

"Es war zwar eine Spur besser und ich konnte auch meine Zeit noch verbessern, doch das Hauptproblem ist fehlendes Vertrauen in die Front beim Bremsen und kein Turning. Wir verlieren im Kurveneingang zu viel Zeit", erklärt der Deutsche etwas frustriert. Sein Selbstvertrauen ist nach dem heftigen Abflug vor zwei Wochen noch immer nicht vollkommen zurück auf der Bremse.

Zumindest hat man reagiert und Folgers Bremseinstellung abgeändert. Der Weg vom Hebel zur Lenkstange wurde vergrößert. "Ich hatte bis zu dem Vorfall in Silverstone mit dem knappen Abstand noch nie in meiner Karriere ein Problem gehabt. Doch wir wissen nun aufgrund der genauen Ursachenanalyse, dass dies mitunter ein Auslöser des Bremsversagens war."


Fotos: MotoGP in Misano


Normalerweise fährt Folger einen extrem geringen Abstand - "das sind zweieinhalb, drei Zentimeter Unterschied", erklärt er. Dadurch muss er weniger weit greifen und spürt die Bremse schneller. In Misano hat man den Bremshebel mit normalen Abstand zum Lenker positioniert. "In den ersten Trainings konnte ich mich natürlich noch nicht ganz daran gewöhnen, sowie auch das Vertrauen noch nicht zu hundert Prozent vorhanden ist. Aber mir bleibt auch nichts anderes übrig, als in Zukunft so zu fahren", sieht der 23-Jährige ein.

Nach den beiden Freitagstrainings ist Folger unzufrieden. Er denkt, dass nicht die Reifen das heutige Problem waren, sondern die Abstimmung des Bikes. Das Set-up sei "noch nicht perfekt". Die Einstellungen gehören entsprechend geändert. Vor allem merkt er an: "Ich glaube, dass wir zu viel Gewicht auf der Front haben und dass der Transfer nach hinten deshalb nicht so gut funktioniert. Wir müssen den Transfer von Bremse auf Gas besser in den Griff bekommen", konkretisiert er.