Petrucci, Barbera, Espargaro: So kam es zur Startkollision

Dominoeffekt beim MotoGP-Start in Spielberg: Weil einer nicht vom Fleck kam, krachte es zwischen zwei anderen - Bremsschutzhebel verhinderte Schlimmeres

(Motorsport-Total.com) - Während der Große Preis von Österreich an der Spitze von Zwischenfälle vonstatten ging, herrscht im Mittelfeld Chaos, als die roten Lichter ausgingen. Gleich mehrere Fahrer mussten ausweichen und fielen zurück. Auslöser des Ganzen war Danilo Petrucci, der auf Position fünf einen miserablen Start hinlegte. Der Pramac-Ducati-Fahrer kam wegen eines heftigen Wheelies nicht richtig vom Fleck und stand in der Folge den von hinten herannahenden Piloten ihm Weg.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Beim Start in Spielberg wurde es im Mittelfeld chaotisch - es kam zur Kollision Zoom

Einer, der ausweichen musste, war Hector Barbera (Avintia-Ducati), der von Platz 14 ins Rennen gegangen war. "Der Fahrer vor mir kam nicht vorwärts, deshalb musste ich nach links fahren. Aber Pol (Espargaro; Anm. d. R.) hinter mir war schneller und es kam zum Kontakt", beschreibt er die Startsituation. "Wir hatten Glück, dass wir nicht gestürzt sind. Dann sah ich, dass er aufgeben musste. Ich weiß nicht, ob es wegen des Vorfalls war, aber ich möchte mich entschuldigen."

Tatsächlich wurde KTM-Pilot Espargaro nach der heftigen Berührung weit nach hinten durchgereicht. Grund für sein vorzeitiges Rennende war sie aber nicht. Vielmehr zwang ein defekter Sensor an der Hinterradbremse den Spanier zur Aufgabe. Laut Espargaro hatte das aber nichts mit der Startkollision zu tun. Zwar endete der Grand Prix für ihn damit unschön, aber der 26-Jährige glaubt, dass es für ihn in Spielberg noch viel schlimmer hätte ausgehen können.

"Jemand ist mir in die rechte Seite gefahren. Ich weiß nicht, was passiert ist. Aber wir sprachen schon in der Sicherheitskommission in Barcelona darüber, als Petrucci (Marc) Marquez berührte. Petrucci änderte damals die Linie und fuhr einen Schlenker. Das ist super gefährlich. Denn das Tempo ist hoch. Wir haben alle mit Wheelies zu kämpfen und wenn man da einen Knall von der Seite bekommt, kann man sehr leicht stürzen", weiß Espargaro um die Problematik.

Er hatte Glück im Unglück: "Mir ist zwar jemand in die Seite gefahren, aber das hat nicht das eigentliche Problem verursacht, sondern mich nur ein paar Positionen gekostet. Ich konnte zunächst weiterfahren." Dass bei dem Aufprall nicht mehr passierte, glaubt der KTM-Pilot auch dem Schutz des Bremshebels zu verdanken, der seit 2012 für die MotoGP-Maschinen Pflicht ist. Er soll verhindern, dass im Gerangel aus Versehen die Vorderradbremse betätigt wird.

Im Falle der Berührung zwischen Barbera und Espargaro erfüllte er offenbar seinen Zweck. "Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass das Bike ohne den Schutz des Bremshebels unwillkürlich gestoppt und mich abgeworfen hätte. Das hat wirklich geholfen", bestätigt der Spanier. Bis auf ein paar Schmerzen in den kleinen Fingern der rechten Hand blieb er unversehrt. Mehr schmerzen dürfte ihn ohnehin die Tatsache, dass ihm die Chance auf ein weiteres Top-10-Ergebnis verwehrt blieb.