• 04.08.2017 20:35

  • von Juliane Ziegengeist & David Emmett

Marquez und Pedrosa bei neuer Honda-Verkleidung uneins

Auch Honda fuhr am Freitag in Brünn mit neuer Aero-Verkleidung, die bei Marc Marquez und dani Pedrosa jedoch unterschiedlich ausfiel und auch ankam

(Motorsport-Total.com) - Für Marc Marquez und Dani Pedrosa zahlte es sich aus, dass die Honda-Piloten vor gut zwei Wochen bereits in Brünn testeten. Denn so kamen beide mit einem Basis-Set-up an die Strecke, das sich sowohl im Regen am Morgen als auch auf abtrocknender Strecke am Nachmittag als tauglich erwies. Insbesondere im Nassen waren sie konkurrenzfähig und schlossen die erste Trainingssession als Zweiter (Marquez) und Vierter (Pedrosa) ab.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Marquez fuhr in Brünn wie Teamkollege Pedrosa mit innenliegenden Winglets Zoom

"Es ist immer wichtig, die Veränderungen am Bike unter allen Bedingungen zu testen. Man weiß ja nie, wie sich das Wetter im Rennen darstellt. Also ist es besser, das vorher zu klären. Insofern war der Regen positiv", urteilt Letzterer. Weil man beim Privattest dazu nicht die Gelegenheit hatte, kam sie nun gerade recht. Auch im Zweiten Training zeigten die Werkspiloten eine gute Pace und dominierten die Session über weite Teile.

Dabei waren die Bedingungen schwierig, denn die Strecke musste erst abtrocknen. Zudem hatte der Regen den Gummiabrieb von der Strecke gespült. "Heute war die Strecke noch ein bisschen rutschtig", bestätigt Marquez die Verhältnisse. "Ich und Dani zogen den weichen Hinterreifen nicht mehr auf, die meisten anderen aber schon. Deshalb war der Unterschied am Ende so groß." Denn im Gesamtklassement rutschte er auf Rang zehn ab, Pedrosa auf sieben.

Honda-Piloten fahren unterschiedliche Verkleidung

"Trotzdem bin ich glücklich, denn das Gefühl war mehr oder weniger gut. Im letzten Run versuchte ich es mit dem harten Vorderreifen. Ich war damit ein wenig am Limit, aber zurück in der Box sagte ich meinem Mechaniker, dass ich diesen Reifen am Sonntag probieren werde, wenn es so ist wie heute - um zu verstehen, wie es sich mit der Temperatur verhält", erklärt Marquez weiter. Doch die Wetterbedingungen in Brünn seien oft unberechenbar.

Umso positiver werten beide Honda-Piloten, dass sie auf ihrer RC213V sowohl im Regen als auch im Trockenen ein gutes Gefühl hatten. Unter beiden Bedingungen testeten sich auch eine neue Aero-Verkleidung, die deutlich unauffälliger daherkam als jene von Ducati. Die innenliegenden Winglets waren dennoch zu erkennen, fielen aber am Motorrad von Pedrosa etwas kleiner aus als an der Maschine des Weltmeisters.

Der kleine Spanier, der in der vergangenen Saison auf die externen Winglets komplett verzichtete, erklärt den Unterschied so: "Für mich ist es damit leichter, mich anzupassen. Es ist okay, sich so langsam heranzutasten. Natürlich ist das Gefühl etwas anders." Ob es eine Verbesserung für ihn ist, vermag er noch nicht zu bestätigen. Zum jetzigen Zeitpunkt nutze ich es, aber ich bin noch nie ein Rennen damit gefahren. Ich lerne es noch kennen", sagt Pedrosa vorsichtig.

Marquez: Beschleunigung bleibt größtes Problem

Marquez sieht hingegen kleine Fortschritte: "Ich mag die neue Verkleidung. Wir konnten uns damit bei einem unserer Probleme ein wenig verbessern. Es sieht aus, es ginge es Schritt für Schritt voran, aber auch Ducati hat eine spezielle Verkleidung mitgebracht und sie ist größer als unsere." Der 24-Jährige fürchtet, vor allem in der Beschleunigung gegen die Konkurrenz zu verlieren. Daran krankt es bei der Honda seit geraumer Zeit.

"Das ist einer der Kurse, der uns mehr Schwierigkeiten bereitet, insbesondere mir und Cal (Crutchlow; Anm. d. R.). Wir sind keine schweren Fahrer, aber Dani ist sehr leicht und kann hier viel Drehmoment verwenden. Die Beschleunigung ist hier extrem wichtig", weiß Marquez. Dennoch glaubt er - auch dank des jüngsten Tests - in Brünn um das Podium kämpfen zu können. Dabei hat er nicht nur Teamkollege Pedrosa auf der Rechnung.

"Die Ducatis können hier von ihrer Leistung profitieren. Und ich bin Johann Zarco und der Yamaha gefolgt, die hier wirklich gut funktioniert. Sie müssen nur ein Set-up finden, werden aber mit Sicherheit schnell sein", prognostiziert der Honda-Pilot. Noch führt er die WM mit fünf Punkten Vorsprung vor Maverick Vinales (Yamaha) an. Doch insgesamt vier Fahrer liegen innerhalb von nur zehn Zählern. Auch Pedrosa könnte mit einem Sieg der Spitze wieder näherkommen.


MotoGP in Brünn