Tech 3: Kein Interesse an Suzuki, Aprilia oder KTM

Da der Yamaha-Deal nicht in Stein gemeißelt ist, muss sich Herve Poncharal nach Alternativen umschauen, doch die schmecken dem Tech-3-Teamchef nicht

(Motorsport-Total.com) - Ein mögliches MotoGP-Team von Valentino Rossi bereitet Tech-3-Teamchef Herve Poncharal Sorgenfalten. Da Rossi früher oder später seine aktive MotoGP-Karriere beenden wird, könnte das VR46-Projekt auch auf die Königsklasse ausgeweitet werden. Rossis Verbindung zu Yamaha ist durch die jahrelange und erfolgreiche Zusammenarbeit sehr eng. Sollten die Japaner auch in Zukunft nur ein Kundenteam ausrüsten, könnte Tech 3 leer ausgehen.

Titel-Bild zur News: Johann Zarco

Mit der Kunden-Yamaha sind in dieser Saison Spitzenergebnisse möglich Zoom

Welche Alternativen bieten sich an? Honda und Ducati haben langjährige Kunden. Suzuki, Aprilia und KTM können sich Kundenteams vorstellen. "Das Problem erinnert ein bisschen an die Moto2, in der jeder eine Kalex möchte. In der MotoGP ist es schwierig, wenn man keine Yamaha, Honda oder jetzt auch Ducati hat, denn KTM, Suzuki und Aprilia sind nicht an der Spitze", stellt Poncharal im Gespräch mit 'Crash.net' klar.

"Selbst wenn diese drei Hersteller Motorräder verleasen würden, wer würde sie nehmen? Man könnte damit keine Spitzenfahrer verpflichten", ist der Tech-3-Verantwortliche überzeugt. In der laufenden Saison erzielt das französische Yamaha-Team dank Johann Zarco und Jonas Folger sehr gute Ergebnisse. Bei den ersten neun Rennen gelangen zahlreiche Top-5-Ergebnisse und zwei Podestplätze.

"Bei Tech 3 läuft es in dieser Saison großartig. Das hilft dabei, unsere Sponsoren zu halten. Warum? Auf Grund der Ergebnisse. Und für die Ergebnisse sind der Fahrer, das Team und das Material verantwortlich", weiß Poncharal, der kein Interesse an einem Markenwechsel hat, selbst wenn er beim Material durch niedrigere Leasinggebühren Geld sparen würde.

Herve Poncharal

Poncharal über Suzuki und Co.: "Man könnte keine Spitzenfahrer verpflichten" Zoom

"Mit einem anderen Hersteller könnte ich diese Fahrer vielleicht nicht halten. Selbst wenn ich weniger für die Motorräder bezahlen würde, wäre die Situation schlechter, wenn ich meine Sponsoren und Fahrer verliere", analysiert der Tech-3-Teamchef. Die Zusammenarbeit mit Yamaha ist bis Ende 2018 gesichert. Dann läuft der Zweijahresvertrag zwischen Tech 3 und Yamaha aus. Sollte Rossi seine Karriere beenden, könnte ein mögliches VR46-Team ab 2019 mit Material von Yamaha ausgerüstet werden.