• 09.04.2017 00:50

  • von Juliane Ziegengeist & David Emmett

Ducati: Lorenzo merzt fatalen Fehler aus, Dovizioso ärgert sich

Andrea Dovizioso trauert einer verpassten Quali-Chance nach, während sich Jorge Lorenzo trotz Startplatz 16 in Argentinien erleichtert zeigt - Grund des Übels gefunden

(Motorsport-Total.com) - Wie schon in den Trainings sah das Ducati-Werksteam auch im Qualifying zum Großen Preis von Argentinien ziemlich alt aus. Während Privatier Karel Abraham auf einer 2015er-Maschine zum zweiten Startplatz stürmte und es drei weitere Kunden-Ducatis in die Top 10 schafften, fanden sich Andrea Dovizioso und Jorge Lorenzo am Ende des Quali-Samstags auf den Positionen 13 und 16 wieder.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo glaubt den Hauptgrund für seine Probleme gefunden zu haben Zoom

Dabei hatte es im vierten Freien Training insbesondere für Dovizioso zunächst danach ausgesehen, als könnte der Italiener die nassen Bedingungen für sich nutzen. Auch in Q1 schob er sich zwischenzeitlich an die Spitze, wurde aber im entscheidenden Moment von Dani Pedrosa (Honda) und Valentino Rossi (Yamaha) verdrängt und fiel schließlich auf einen enttäuschenden 13. Platz zurück (die komplette Startaufstellung hier).

"Obwohl ich in Q1 eine gute Zeit gefahren bin, landete ich in den letzten Momenten der Session auf dem dritten Platz. Das ist sehr schade, weil ich mir sicher bin, dass ich in Q2 eine gute Startposition erobern hätte können", zeigt sich Dovizioso frustriert. Im zweiten Run seines Qualifyings habe der weiche Hinterreifen nicht richtig funktioniert. Er sei schlichtweg zu weich und instabil gewesen, erklärt der Italiener.

Andrea Dovizioso peilt trotz Quali-Pleite die Top 3 an

Von so weit hinten zu starten, wertet er in Argentinien als besonders bitter. Denn Überholen sei hier schwierig. Dennoch hofft der 31-Jährige auf ein gutes Rennen und vor allem ein trockenens Warm-up, "um noch ein wenig am Speed zu arbeiten". Denn hier fehle das letzte Bisschen. Zu weit weg, um um den dritten oder vierten Platz zu kämpfen, sei Ducati aber nicht, glaubt Dovizioso und richtet den Blick nach vorn.

Für Lorenzo dürfte das indes schwer werden. Dennoch zieht der Spanier ein positives Fazit. Seinem Team und ihm sei in Argentinien nämlich ein Durchbruch gelungen: "Wir haben heute etwas sehr Wichtiges gefunden und die Ergonomie des Motorrads angepasst, insbesondere die Sitzposition", erklärt Lorenzo. Hier habe man beim ersten Wintertest in Valencia womöglich einen falschen Weg eingeschlagen.


MotoGP in Termas de Rio Hondo

"Dort hat sich das Bike für mich zu hoch angefühlt, deshalb wollte ich es niedriger haben. Das war vielleicht ein Fehler", gesteht der 29-Jährige und sieht darin den Hauptgrund seiner Probleme während der Tests und zum Saisonstart. Mit der neuen Position glaubt er, über eine Renndistanz deutlich konkurrenzfähiger sein zu können, auch wenn er sich an die Veränderungen erst noch gewöhnen müsse.

Lorenzo mit neuer Sitzposition im Rennen schneller?

Deshalb bedauert Lorenzo, am Samstag nicht genug Trainingszeit im Trockenen gehabt zu haben, um die Fortschritte zu bestätigen. "Schade, dass es geregnet hat. Im Trockenen bin ich mir sicher, dass ich meine Platzierung deutlich verbessert hätte", sagt der Ducati-Pilot. Doch auch der Regen hatte etwas Positives, denn Lorenzo fühlte sich im Nassen "besser als in den vergangenen zwei Jahren", als er noch für Yamaha fuhr.

Im Warm-up hofft Lorenzo auf trockene Bedingungen, um beide Bikes testen und sich für eine Modifikation entscheiden zu können. Für das Rennen ist er zuversichtlich: "Im zweiten Teil werden wir definitiv stärker sein als in Katar." Dort hatte er in den letzten Zügen des Rennens stark nachgelassen, "aber an diesem Wochenende konnte ich viele Runden am Stück fahren, es war weniger anstrengend und ich hatte mehr Vertrauen".


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