Yamaha, Honda & Ducati besprechen die Zukunft der Moto2

In der neuen Saison weht dank KTM und Suter ein frischer Wind in der Moto2: Reicht das, um die Serie interessant zu machen oder ist eine Revolution nötig?

(Motorsport-Total.com) - Seit der vergangenen Saison gleicht die Moto2 einem Kalex-Cup. Sämtliche Spitzenpiloten vertrauen auf die Chassisteile aus Deutschland. Lediglich Speed Up bietet Kalex aktuell noch Paroli. Simone Corsi ist aktuell als WM-Zehnter bester Nicht-Kalex-Pilot. In der neuen Saison weht in der mittleren Kategorie ein frischer Wind. KTM hat sich entschieden, neben der MotoGP und Moto3 auch in der Moto2 an den Start zu gehen. Zudem kehrt Suter zurück und rüstet unter anderem das Intact-Team mit Material aus.

Titel-Bild zur News: Moto2 Start

Die Moto2 ermöglicht vergleichsweise kostengünstigen Motorsport Zoom

Aber reicht das aus, um die Serie interessant zu halten? Ist die Moto2 eine Grand-Prix-Klasse, die unter dem Cup-Charakter leidet? Der Vertrag mit Honda läuft Ende 2018 aus. 2019 könnte es demzufolge zu einer Revolution kommen. Bleiben die Einheitsmotoren und wenn ja, welcher Hersteller rüstet die Moto2-Maschinen aus? Oder bleiben die Honda-CBR600-Motoren für drei weitere Jahre?

"Wenn die Teams zufrieden sind, dann können wir auch weiterhin Motoren liefern. Wenn sie aber Prototyp-Motoren wünschen, dann müssen wir diesen Weg einschlagen", kommentiert HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto und stellt fest: "Man muss nur die Kosten in der Moto3 mit denen in der Moto2 vergleichen. Ich verstehe nicht, warum man in einer kleineren Klasse ein höheres Budget braucht als in der größeren."

Luigi Dall'Igna

Luigi Dall'Igna ist sich nicht sicher, ob die Moto2 eine Grand-Prix-Klasse ist Zoom

"Yamaha plant nicht, in die Moto2 einzusteigen, auch wenn die Einheitsmotoren abgeschafft werden. Wir würdigen Hondas Anstrengungen, die CBR600-Motoren bereitzustellen", stellt Yamaha-Motorsportdirektor Kouichi Tsuji klar und betont: "Ich bin mit der aktuellen Situation in der Moto2 ziemlich zufrieden."

Für Ducati ist die Moto2 momentan kein Thema. "Die MotoGP-Piloten, die aus der Moto2 kommen, schlagen sich in der MotoGP ganz gut. Zu Beginn war ich mir nicht sicher, doch mittlerweile kann ich bestätigen, dass wir in der MotoGP ein sehr hohes Niveau haben. Die Moto2-Kategorie funktioniert gut", erklärt Ducati-Corse-Chef Luigi Dall'Igna.


Fotos: Moto2 in Aragon


"Normalerweise sprechen wir in diesem Fahrerlager von Prototypen. Doch es gibt unterschiedliche Ansichten, was man darunter versteht. In der Moto3 und in der MotoGP sind alle Motorräder echte Prototypen. In der Moto2 sind die Maschinen auch Prototypen, aber nicht die Motoren", vergleicht der Italiener, der die überschaubaren Kosten der Moto2 schätzt.

"Wir müssen neben der technischen Situation auch die finanzielle bedenken. Die Kosten sind ein wichtiger Punkt, für den wir eine Kompromisslösung finden müssen. Ich weiß nicht, ob wir jetzt den optimalen Kompromiss erreichen. Man kann aber sagen, dass es ein guter Kompromiss ist", so Dall'Igna.