WM-Kampf: Verteidigt Jonathan Rea den Titel bereits in Jerez?

Chaz Davies und Tom Sykes möchten WM-Leader Jonathen Rea in Jerez unter Druck setzen und die WM-Entscheidung bis zum Finale in Katar vertagen

(Motorsport-Total.com) - Weltmeister Jonathan Rea reist mit 48 Punkten Vorsprung zum vorletzten Rennwochenende der Saison nach Jerez. Sollte der Titelverteidiger in Spanien drei Punkte auf Teamkollege Tom Sykes gutmachen und nicht mehr als 30 Punkte auf Ducati-Pilot Chaz Davies verlieren, dann würde Rea bereits vor dem Saisonfinale in Katar seinen WM-Titel erfolgreich verteidigen.

Titel-Bild zur News: Jonathan Rea

Jonathan Rea reist mit 48 Punkten Vorsprung nach Jerez Zoom

Doch so schnell geben die Verfolger noch nicht auf. Ducati-Werkspilot Davies reist nach dem Doppelerfolg in Magny-Cours mit breiter Brust nach Jerez und möchte weitere Siege einfahren: "Wir hatten zuletzt einen Lauf. Theoretisch kämpfen wir noch um den Titel, doch wir liegen weit zurück. Wir haben den Luxus, nichts zu verlieren. Den dritten Platz in der Meisterschaft haben wir so gut wie sicher, doch wir streben nach mehr", betont Davies.

"Wir müssen unsere aktuelle Form fortführen, Rennen gewinnen und dann abwarten, was passiert", bemerkt der WM-Dritte, der in der laufenden Saison bereits sieben Rennen gewinnen konnte. WM-Leader Rea hat aktuell neun Siege auf seinem Konto, WM-Verfolger Tom Sykes gewann in der laufenden Saison fünf Rennen.

Gelingt Davies in Jerez die große Überraschung? "Im vergangenen Jahr waren wir in Jerez schnell und konnten ein Rennen gewinnen. Bei den Vorsaisontests waren wir auch schnell. Wir können also zuversichtlich sein, vor allem nach dem Doppelerfolg in Magny-Cours, der ziemlich unerwartet kam, weil der Kurs nicht optimal für unser Motorrad war", berichtet der Ducati-Pilot.

Chaz Davies

Dreikampf um den WM-Titel: Jonathan Rea, Chaz Davies und Tom Sykes Zoom

WM-Leader Jonathan Rea ist gewarnt. "Es ist die erste Chance, den WM-Titel zu holen. Wenn wir gut arbeiten, dann können wir unser Ziel erreichen und den WM-Titel sicherstellen. Das habe ich im Hinterkopf. Gleichzeitig muss ich aber clever agieren, weil Tom und Chaz sehr stark sind. Ich bin mir sicher, dass es auch noch andere Fahrer gibt, die in Jerez schnell sind", grübelt der Kawasaki-Pilot.

"Wir hatten im Sommer einen produktiven Test in Jerez, bei dem wir uns nicht nur mit dem aktuellen Modell beschäftigten, sondern auch an ein paar Teilen für 2017 tüftelten. Es scheint, als ob wir beim Motorrad auf dem richtigen Weg sind", erklärt der Weltmeister von 2015, der vor allem von Teamkollege Sykes unter Druck gesetzt wird.


Fotos: Die neuen Superbikes auf der Intermot


"Ich hoffe, dass wir noch etwas ausrichten können", betet Sykes, der den WM-Titel noch nicht abhakt. "Ich freue mich, wieder in Spanien zu fahren. Wir waren in Frankreich schnell und steigerten uns im Nassen. Bei den Regenrennen in diesem Jahr verlor ich viel. Man muss sich nur mal die Punkteunterschiede bei den Regenrennen anschauen. Für die kommende Saison sind wir gut gerüstet. Wir können im Trockenen mithalten und deshalb freue ich mich auf dieses Wochenende. Wir testeten hier und haben viele Informationen. Seitdem haben wir das Setup der Maschine deutlich verändert. Ich hoffe, dass wir in Jerez vorne mitmischen können", so der WM-Zweite.