Wayne Gardner aus Haft in Japan entlassen

Ex-Weltmeister Wayne Gardner kehrt nach Australien zurück - Die Haft in Japan beschreibt der 57-Jährige als die "schlimmsten und längsten Tage" seines Lebens

(Motorsport-Total.com) - Wayne Gardner ist wieder auf freiem Fuß. Der Motorrad-Weltmeister von 1987 landete am Samstag in der Früh in Sydney und berichtete den lokalen Journalisten von schrecklichen Zuständen während seiner Haft in Japan. "Es waren die schlimmsten und längsten zwölf Tage meines Lebens", wird der 57-Jährige von der 'News Corp Australia' zitiert. Um aus der Haft entlassen zu werden, soll er laut eigener Aussage 300.000 Yen (umgerechnet rund 2.600 Euro) bezahlt haben. Außerdem musste er sich für schuldig erklären.

Titel-Bild zur News: Wayne Gardner

Wayne Gardner ärgert sich über die Haftbedingungen in Japan Zoom

Gardner und sein Sohn Remy, der in der Moto2 an den Start geht, waren am Morgen des Renntages (16. Oktober) in der Nähe des Twin Ring Motegi in einen kleinen Verkehrsunfall verwickelt gewesen. Berichten zufolge soll der Rückspiegel des Mietwagens einen Kleintransporter berührt haben, in dem zwei 49-jährige Japaner und der 16-jährige Sohn eines dieser Männer saßen. In der anschließenden Konfrontation wurde Gardner gewalttätiges Verhalten vorgeworfen.

"Ein dummes System", bezeichnet Gardner den Rechtsweg. Er hätte bis zu 23 Tage im Gefängnis sitzen können. Seiner Meinung nach sah die Gegenseite eine Möglichkeit, an schnelles Geld zu kommen. "Erpressung ist der Name des Spiels", meint der Ex-Rennfahrer und bezeichnet die drei Japaner als "Pinoccios", weil sie ihre Geschichte mehrmals geändert haben. "Sie wollten viel Geld haben", ist Gardner überzeugt. Er soll einen der Männer am Kragen gepackt haben.

"Ich bin froh, dass ich draußen bin. Es ist so enttäuschend. Ich habe drei Rennen meines Sohnes verpasst und bin mir sicher, dass ihn das beeinflusst hat", denkt der frühere australische Ausnahmesportler an Remy. In Motegi verpasste Gardner jun. wegen des Zwischenfalls das Warmup und beendete das Rennen als 19. In Australien schied er aus und zuletzt in Motegi sammelte er als 13. WM-Punkte.

Gardner Senior saß in Shimotsuke, rund 100 Kilometer von Tokio entfernt, in einer Polizeizelle. Remy Gardner wurde aufgrund des gleichen Zwischenfalls wegen eines Verstoßes gegen seine Fahrerlaubnis festgehalten, dann aber auf freien Fuß gesetzt, um seinen Rennaktivitäten nachgehen zu können. Gardner Senior will einige Tage in Australien verbringen und dann nach Spanien fliegen, wo er zurzeit lebt.