Valentino Rossi und Suzuka: Start ist nicht ausgeschlossen!

Valentino Rossi liebäugelt mit einem Start bei den 8 Stunden von Suzuka - Warum er diesen Klassiker erst nach seiner MotoGP-Karriere wieder in Angriff nehmen will

(Motorsport-Total.com) - Im Jahr 2001 gewann Valentino Rossi zum ersten Mal den Weltmeistertitel in der Königsklasse und war damit der letzte Champion der 500er-Zweitaktklasse. Während in Europa die Rivalität mit Max Biaggi tobte, machte der damalige Honda-Fahrer im Sommer einen Abstecher nach Japan und trat bei den berühmten 8 Stunden von Suzuka an. Damals wurde die Distanz noch von zwei Fahrern bewältigt und Honda schickte seine zu dieser Zeit besten internationalen Stars an den Start.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Einmal gewann Rossi für Honda in Suzuka, wird er es für Yamaha auch probieren? Zoom

Neben dem jungen und aufstrebenden Rossi sollte Colin Edwards mit seiner Erfahrung helfen, denn Rossi war zwar schnell, aber bei Superbikes und Langstreckenrennen ein unbeschriebenes Blatt. Edwards gewann in Suzuka schon im Jahr 1996 (für Yamaha) und war 2001 amtierender Superbike-Weltmeister. Im Jahr 2000 probierten es Rossi und Edwards zum ersten Mal gemeinsam in Suzuka, doch ein Sturz des Italieners machte alle Hoffnungen auf ein gutes Ergebnis zunichte.

2001 folgte der zweite Anlauf, der erfolgreich über die Bühne ging. Rossi und Edwards hatten im Ziel nur knapp 14 Sekunden Vorsprung auf ihre Teamkollegen Tadayuki Okada und Alex Barros. "Ein Rennen wie dieses zu fahren und zu gewinnen, ist aufregend", sagte Rossi damals. "Als ich Honda gefragt habe, ob ich dieses Rennen fahren darf, meinten sie, dass ich es zwei Jahre probieren soll. Beim ersten Versuch ist es sehr schwierig zu gewinnen. Und so hat es sich auch herausgestellt. Im Vorjahr hatte ich einen dummen Sturz, während ich in Führung lag."

Yamaha mit Grand-Prix-Fahrern in Suzuka erfolgreich

Bis heute ist es Rossis letzter Start bei diesem prestigeträchtigen Rennen. 2003 gastierte die MotoGP zum letzten Mal in Suzuka. Rossi gewann damals das Rennen, bei dem Daijiro Kato seinen verhängnisvollen Unfall hatte. Seither wurde Suzuka aus Sicherheitsgründen aus dem MotoGP-Kalender gestrichen. In jüngerer Vergangenheit rückte das 8-Stunden-Rennen wieder stärker in den internationalen Fokus. Die Stars der Superbike-WM nehmen regelmäßig teil und auch Fahrer aus der Grand-Prix-Szene haben Suzuka für sich entdeckt.

Terminlich wurden die Teilnahmen der Grand-Prix-Fahrer auch durch die Streichung von Laguna Seca aus dem MotoGP-Kalender möglich. Yamaha exerzierte das in den vergangenen beiden Jahren vor. 2015 gewannen Pol Espargaro, Bradley Smith und Katsuyuki Nakasuga. In diesem Jahr wurde Smith mit Alex Lowes ersetzt und der Sieg konnte wiederholt werden. Als Yamaha mit der neuen M1 dieses Projekt in Angriff nahm, wurde spekuliert, dass man Valentino Rossi und Jorge Lorenzo in Suzuka einsetzen wird. Die weltweiten Schlagzeilen wären garantiert gewesen.

Pol Espargaro

Pol Espargaro gewann 2015 und 2016 für Yamaha in Suzuka Zoom

Schließlich nahm Yamaha das Tech-3-Duo, um Rossi und Lorenzo im Vorjahr im Titelkampf nicht zu behindern. Ausgeschlossen ist es dennoch nicht, dass Rossi noch einmal in Suzuka fahren wird. "Mir gefällt dieses Rennen sehr gut und ich würde es liebend gerne für Yamaha bestreiten. Von meiner Seite aus kann das möglich sein", ließ der Superstar beim Grand Prix in Misano durchblicken. Allerdings wird das in den nächsten beiden Jahren nicht der Fall sein.

"Das Problem ist, dass ich das nicht während der MotoGP-Saison machen kann. Vielleicht, wenn ich aufgehört habe", lässt Rossi diese Möglichkeit offen und begründet: "Ich bin zu alt und habe nicht genug Zeit für das 8-Stunden-Rennen. Es findet in der einzigen Urlaubszeit zwischen der ersten und zweiten Saisonhälfte statt. Wenn man diese Woche in Suzuka verbringt, dann ist es physisch und mental ein großer Stress. Ich denke, man könnte dafür in der zweiten Saisonhälfte bezahlen."

Rossi ist übrigens der einzige italienische Sieger in Suzuka. Der einzige Sieger aus Deutschland ist Martin Wimmer. Er gewann im Jahr 1987 mit Keven Magee auf einer Yamaha YZF750.