• 25.09.2016 18:48

  • von Heiko Stritzke & David Emmett

Ducati-Debakel im Zeichen übelster Vibrationen in Aragon

Für Ducati endete der Große Preis von Aragon 2016 in einem Alptraum - Keine Desmosedici in den Top 10, Aprilia stärker, schlechteste Saisonleistung überhaupt

(Motorsport-Total.com) - Das war ein Satz mit X: Ducati hatte im Motorland Aragon überhaupt nichts zu lachen und musste das schlechteste Resultat der Saison einstecken. Während bei einem strauchelnden Werksteam sonst in dieser Saison auf die Kundenteams Verlass war, blieben die Top 10 diesmal erstmals überhaupt in der Saison 2016 Ducati-frei. Andrea Dovizioso bringt es auf den Punkt: "Es war ein Desaster!" Beide Werksfahrer haderten mit teils unerträglichen Vibrationen, Dovizioso zusätzlich mit dem Vorderreifen. (So lief das Rennen)

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso

Ducati hatte im Motorland Aragon absolut nichts zu feiern Zoom

"Es ist so frustrierend, nachdem wir bisher am Wochenende so konsequent auf eine gute Rennpace hingearbeitet haben", flucht Dovizioso. Vor dem Rennen war er noch der Geheimtipp, möglicherweise den neunten Sieger im neunten Rennen zu stellen, doch es zeichnete sich schnell ab, dass das nichts werden würde: "Nach vier Runden hatte ich das erste Mal das Gefühl, dass ich Grip verlor."

Dovizioso war vorne wie hinten auf dem Medium-Reifen gestartet, also der weicheren Mischung. Zu viel für die aggressive Desmosedici? Der Italiener sieht das nicht so: "Ich verstehe das nicht, denn am Samstag war das der richtige Reifen. Meine letzte fliegende Runde war da eine 1:49.1. Im Warmup lief es auch sehr gut und wir haben die Leistung bestätigt. Es ist zwar bekannt, dass das Arbeitsfenster der Reifen sehr klein ist, aber das war heute nicht das Problem. Das war etwas ganz Komisches."

Als wäre das noch nicht genug, kam es anschließend noch schlimmer. "Ich hatte schon keine Pace mehr. Dann begann auch noch der Hinterreifen, sich auf der Felge zu drehen, was eine große Vibration verursacht hat", klagt der 30-Jährige. "Keine Ahnung, wo dieses Problem hergerührt hat." Dovizioso musste seine Pace deutlich drosseln und fiel aus den Top 10 heraus - geschlagen von beiden Aprilias. "Wir sind wirklich frustriert", gibt er mit dickem Hals zu. "Wir müssen jetzt erst mal Michelin fragen, was überhaupt passiert ist. Ist es ein Michelin- oder ein Ducati-Problem? Wir werden hart daran arbeiten, das hinzubekommen."


Fotos: MotoGP in Aragon, Rennen


Iannone-Ersatz Michele Pirro beklagt dieselben Schwierigkeiten: "Das Problem war eine Vibration nach sechs bis sieben Runden. Für mich war es am Limit. Wenn ich gebremst habe, hatte ich enormes Chattering. Gestern bin ich dabei gestürzt, deshalb bin ich im Rennen heute langsamer gefahren." Pirro hatte bereits genug Probleme, weil er am Freitag ein Training verpasst hat. Zufrieden ist er mit Platz zwölf trotzdem nicht.