Tom Lüthi: "Johann Zarco hat bei gelben Flaggen überholt"

Tom Lüthi ärgert sich nach dem Österreich-Grand-Prix über den Weltmeister - Dominique Aegerter durch Vertragsverhandlungen abgelenkt

(Motorsport-Total.com) - Tom Lüthi verpasste das Podium beim Grand Prix von Österreich denkbar knapp. Der Schweizer wurde in der letzten Kurve von Alex Rins überrascht und verlor dadurch den sicher geglaubten Platz auf dem Podest. Nach dem Rennen wirkte Lüthi enttäuscht, denn im Duell mit Franco Morbidelli zog der ehemalige 125er-Weltmeister den Kürzeren und verlor viel Zeit, was Rins nutzte, um wenige Meter vor dem Zielstrich eine Attacke zu starten.

Titel-Bild zur News: Thomas Lüthi

Tom Lüthi ärgert sich über das Verhalten von Johann Zarco in Spielberg Zoom

"Klar bin ich enttäuscht", betont Lüthi. "Dieses Rennen war von verschiedenen Besonderheiten gekennzeichnet. Zarco hat mich erst unter gelber Flagge überholt und ich erwartete eine Reaktion von der Rennleitung. Zarco hätte mir den Platz zurückgeben müssen. Aber passiert ist nichts. Dennoch ziehe ich den Hut vor ihm. Er war heute klar der Schnellste."

"Das Duell mit Morbidelli war hart, aber noch fair. Nach dem Warmup am Morgen hatte ich einige Zweifel, aber im Rennen hat die Abstimmung perfekt gepasst. Ich konnte so spät bremsen, wie ich es in den Rennen zuvor nicht mehr gewagt hätte. In der vorletzten Kurve berührte meine Schulter die Verkleidung von Morbidellis Maschine, ich war außen und hätte ein Maximum an Speed auf die Zielgerade mitnehmen können. Aber als ich mich hinter die Verschalung klemmen wollte, ist plötzlich von hinten Rins gekommen. Ich wusste nicht, dass er so nah dran war. Wir haben uns berührt, und dann war der Podestplatz verloren", berichtet Lüthi.

Teamkollege Dominique Aegerter hatte mit dem Geschehen an der Spitze nichts zu tun. Aegerter fuhr als Zehnter ins Ziel und verlor 14 Sekunden auf den Sieger. "Ich bin enttäuscht. Während den vier Trainings fand ich einen guten Rhythmus, das Motorrad reagierte gut auf die verschiedenen Änderungen. Aber im Rennen war mein Gefühl weniger gut", erklärt er.


Fotos: Moto2 in Spielberg


"Ich war absolut am Limit meiner Möglichkeiten und beging einige Fehler. Vor allem in den Linkskurven und auf den beiden letzten Kurven benahm sich das Motorrad an den Kurveneingängen nicht so, wie ich es wollte. Während den Trainings konnte ich viel lockerer fahren. Und wenn man verkrampft fährt, so wie ich heute, erzielt man keine ganz schnellen Zeiten", schildert Aegerter. "Ich hoffe, dass sich in den nächsten Tagen alle Fragen betreffend meine Zukunft klären werden, damit ich mich wieder voll auf meinen Job als Fahrer konzentrieren kann."