WM-Dreikampf: Die Moto2-Herausforderer unter der Lupe

Dreikampf in der Moto2-WM: Johann Zarco, Alex Rins und Sam Lowes liegen Kopf-an-Kopf - Alex Baumgärtel blickt auf die Stärken der beiden Herausforderer von Zarco

(Motorsport-Total.com) - In den ersten acht Moto2-Rennen der Saison 2016 gab es fünf verschiedene Sieger. Titelverteidiger Johann Zarco war dreimal erfolgreich und Alex Rins zweimal. Tom Lüthi, Sam Lowes und Takaaki Nakagami holten je einen Sieg. In der WM-Wertung liegen seit einigen Rennen drei Fahrer dicht beisammen. Nach Assen sind Zarco und Rins punktegleich Erster. Lowes hat nur fünf Zähler Rückstand. Der Schweizer Lüthi hat zuletzt etwas Boden verloren und hat mit 33 Punkten Rückstand noch Außenseiterchancen.

Titel-Bild zur News: Alex Rins, Sam Lowes

Alex Rins und Sam Lowes wollen Johann Zarco vom Moto2-Thron stoßen Zoom

Beim Material setzen die WM-Favoriten auf Kalex. Zarco und Rins verwenden Dämpferelemente von WP, während Lowes Öhlins fährt. Die Unterschiede sind gering. "Natürlich machen es die Fahrer im Grunde in dieser Klasse immer aus", sagt Kalex-Chef Alexander Baumgärtel im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Lowes war im Vorjahr mit der Speed Up konkurrenzfähig und ist nach seinem Wechsel zu Kalex ein Titelanwärter.

Die Umstellung bereitete ihm keine Probleme. "Ja, Sam hat sich auch sehr schnell im neuen Team eingefunden. Er ist auch ein sehr analytischer Fahrer bezüglich der Abstimmung", nennt Baumgärtel eine Stärke von Lowes. "Er konnte sich gut an das Motorrad anpassen. Über den Winter hat Sam auch sehr klar gesagt, was er braucht und will. Es läuft auch sehr gut." Der nächstjährige Aprilia-Werksfahrer in der MotoGP soll auch bei seinem ersten Test mit der RS-GP Eindruck hinterlassen haben.

Mit Speed up gewann Lowes im Vorjahr ein Rennen. Sein Nachfolger Simone Corsi schaffte in der laufenden Saison zweimal den Sprung auf das Podest, seine Ergebnisse sind aber sehr schwankend. Einen wesentlichen Wissenstransfer brachte Lowes nicht zu Kalex mit. "Das lässt sich nicht so genau übersetzen, weil man zum Beispiel bei den Wintertests andere Temperaturen hat. Es gab schon interessante Aussagen, was Sitzposition und Ergonomie betrifft", so Baumgärtel. "Ansonsten ging es um die normale Setuparbeit, die bei uns im Winter auch mit dem Generationswechsel des Motorrades zu tun hatte."

Weltmeister Zarco fand in den vergangenen Wochen wieder seine Topform, fährt eine konstant hohe Pace und ist auch im Zweikampf stark. Dagegen ist bei Rins oft zu sehen, dass er am Freitag weiter zurücklegt und erst für das Qualifying und das Rennen aufdreht. Warum? "Er ist ein Risikokontrolleur und ich denke, er könnte sich im Qualifying etwas besser platzieren", glaubt Baumgärtel und fügt hinzu: "Er hat in den Trainings immer etwas in der Hinterhand, das er dann im Qualifying und zum Rennen herausholt. Etwas mehr Arbeit zu Beginn würde ihm vielleicht helfen."


Moto2 in Assen

Marc VDS nicht ganz vorne dabei

Wie sehr Erfolge in der Moto2-Klasse auch mit dem Fahrer zusammenhängen, sieht man bei Marc VDS. Nachdem der Rennstall in den vergangenen Jahren mit Scott Redding, Mika Kallio und Tito Rabat zu den absoluten Topteams zählte, spielen Franco Morbidelli und Alex Marquez keine Rolle im Titelkampf. Morbidelli ließ schon mehrmals seinen Speed aufblitzen und fuhr zuletzt in Assen erstmals auf das Podest.

In den vergangenen beiden Jahren fuhr Morbidelli für Italtrans und etabliere sich in den Top 10. Allerdings verpasste er im Vorjahr vier Grands Prix durch eine Motocross-Verletzung. "Marc VDS hatte Ende der vergangenen Saison die schwierige Situation mit der Verletzung von Morbidelli. Ich denke, daran lag es auch zu einem Teil", meint Baumgärtel, warum die Saison des Italieners bisher nicht die großen Erfolge brachte. "Dazu kommt auch die Varianz, dass sich das Team und der neue Fahrer erst einspielen müssen. Franco hat trotzdem gezeigt, dass er in die Top 5 fahren kann. Dort gehört er auch hin."

Johann Zarco, Thomas Lüthi

Weltmeister Johann Zarco holte in der laufenden Saison schon drei Siege Zoom

Auf der anderen Seite zählt Ex-Moto3-Weltmeister Alex Marquez zu den größten Enttäuschungen der bisherigen Saison. Unzählige Male stürzte der jüngere Bruder von Marc Marquez bereits. Erst einmal schaffte er es in die Top 10. Trotzdem hält Baumgärtel fest: "Das Dilemma ist leider Marquez, der zwar schnelle Rundenzeiten fahren kann, aber leider die Rennen nicht beendet." In der WM hält Marquez mit 13 WM-Punkten nur Platz 20, während Morbidelli Sechster ist. Nakagami ist nach seinem Sieg in Assen WM-Fünfter. Mit 48 Punkten Rückstand sind seine Titelchancen noch vorhanden, aber gering.

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