Punkte in Austin: Folger, Cortese & Schrötter in den Top 12

Jonas Folger kämpft auch in Austin in der Verfolgergruppe um einen Podestplatz - Sandro Cortese und Marcel Schrötter mit ihrer Ausbeute nicht ganz zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Das Moto2-Rennen in Austin verlief aus deutscher Sicht erfolgreich. Alle drei deutschen Piloten beendeten den dritten Grand Prix der Saison 2016 in den Punkterängen. Intact-Pilot Jonas Folger war erneut die deutsche Speerspitze. Der Kalex-Pilot mischte in der Verfolgergruppe mit und hatte am Ende nur eine Sekunde Rückstand auf Johann Zarco, der sich den letzten Platz auf dem Podium sicherte. Mit Platz fünf kann Folger zufrieden sein, denn Austin ist nicht gerade die Paradestrecke des Deutschen. Teamkollege Sandro Cortese beendete den USA-Grand-Prix auf Position zwölf. Marcel Schrötter wurde mit 19,4 Sekunden Rückstand Zehnter.

Titel-Bild zur News: Jonas Folger, Sandro Cortese

Premiere: Erstmals schafften es beide Intact-Piloten in die Punkte Zoom

Folger zieht Bilanz: "Ich denke, ich kann mit diesem fünften Rang zufrieden sein. Natürlich wäre ich gerne wieder auf das Podium gefahren, aber es war ein schwieriges Rennen. Das Tempo ganz vorne war wieder sehr, sehr stark", berichtet der Intact-Pilot, der in der Startphase sehr aggressiv vorging: "Am Start ist die kurzfristig geänderte Taktik voll aufgegangen, da ich zuerst die Linie innen nehmen wollte. Doch dann bin ich außen geblieben. Allerdings hätte ich etwas früher mit den ersten Attacken beginnen sollen, da ich erst ab der sechsten Runde versuchte, aufzuholen."

"Doch die beiden folgenden Runden waren eine mittlere Katastrophe. Ich habe zu viele Fehler gemacht. Das hat zudem den Rhythmus etwas beeinträchtigt. Am Ende bin ich noch Fünfter geworden, was auch der Zielsetzung entspricht, möglichst viele Punkte mit nach Hause zu nehmen", schildert Folger und fasst zusammen: "Argentinien und Texas waren ein Erfolg."

"Doch jetzt freue ich mich schon auf Jerez, wo mir die Piste um einiges besser liegt als hier. Im Großen und Ganzen haben wir uns aber an diesem Wochenende gut geschlagen, nachdem der COTA bislang nicht unbedingt zu meinen absoluten Favoriten gehörte. Das war am ersten Trainingstag wohl kaum zu übersehen. Wie sich später herausstellte, lagen wir auch hinsichtlich der Übersetzung komplett daneben. Mit der geänderten Übersetzung musste ich mich erst fahrerisch umstellen, doch spätestens am Renntag hat alles wieder bestens funktioniert. Danke an meine Jungs und das Team für die hervorragende Arbeit an diesem Wochenende", so Folger.


Fotos: Moto2 in Austin


Schrötter fährt in die Top 10

"Das erste Top-10-Ergebnis der Saison ist sicher okay, auch wenn es nichts Großartiges ist", bemerkt Landsmann Schrötter. "Natürlich wollen wir mehr erreichen, doch angesichts der Umstände des Wochenendes ist es in Ordnung. Ich bin besonders gut gestartet, aber irgendwie tat ich mich schwer, das Tempo zu erhöhen. Am Freitag waren wir sehr konkurrenzfähig, doch als die anderen Fahrer zulegten, konnten wir uns nur schwer steigern. Wir müssen diesbezüglich etwas finden, damit ich mich endlich zu 100 Prozent mit dem Bike wohl fühle."

"Mein Vertrauen für das Motorrad ist nicht schlecht, doch über längere Distanzen kann ich diesen Level nicht halten", gesteht der AGR-Pilot. "Für ein, zwei schnelle Runden sind wir sehr gut aufgestellt. Vom Start bis ins Ziel eines Rennens gebe ich wirklich immer alles, aber vielleicht sind das gerade Mal 97 oder 98 Prozent. Mir fehlt einfach das Gefühl, wenn sich das Fahrverhalten über die Distanz ändert. Wir müssen das Bike an sich nicht schneller machen, wir müssen nur die Nuance finden, dass mir ein besseres Gefühl gibt, um mehr riskieren und kämpfen zu können. Wir sind nicht weit entfernt. Es fehlen gerade mal zwei, drei Zehntel pro Runde im Rennen, dann sind wir bei der Musik dabei."

Marcel Schrötter

Marcel Schrötter gelang in Texas das bisher beste Saisonergebnis Zoom

"Mein Rennen selbst war nichts Aufregendes. Der Start war gut, aber leider bin ich aus der ersten Kurve weniger gut rausgekommen. Doch ich konnte mich schnell fangen und führte bald meine Gruppe an. Zwei Fast-Highsider von mir haben andere Fahrer gleich genutzt und ich musste meine Position wieder hart erkämpfen. Am Ende ärgert es mich ein bisschen, dass ich Simon nicht mehr schnappen konnte. Sein Tempo war etwas langsamer als meins. Aber es hat eben nicht mehr gereicht."

"Die Grip-Verhältnisse waren ähnlich wie Samstag. Der Reifen hielt zwar ein, zwei Runden länger, aber danach war der Grip weg. Zumindest veränderte sich die Situation bis zum Schluss nicht mehr. Dennoch war es nicht einfach damit umzugehen, da sich das Bike ohne Grip noch mehr verändert. In jeden Fall war es gut, in der Anfangsphase der Meisterschaft schon ordentlich gepunktet zu haben. Nach zwei anstrengenden Rennwochenenden hintereinander bin ich froh, dass nun eine kleine Pause ansteht. Doch ich blicke auch schon dem nächsten Grand Prix entgegen, wo wir in Jerez hart weiterarbeiten werden. Ich hoffe, dass uns in zwei Wochen der längst fällige Schritt gelingen wird", so der WM-Zwölfte.

Sandro Cortese

Sandro Cortese freut sich auf den Europaauftakt in Jerez Zoom

Cortese möchte seinen Fahrstil umstellen

"Es war im Vergleich zu den Jahren zuvor für mich ein positiveres Rennen hier in Austin, obwohl ich mit Platz zwölf natürlich nicht zufrieden bin", bemerkt Intact-Pilot Cortese. "Es war ein sehr schwieriges Wochenende. Aber wir haben ein paar Punkte mitgenommen und müssen uns jetzt uns auf die Europarennen konzentrieren."

"Das Positivste war, dass wir viel dazugelernt haben. Ich habe in der Vergangenheit viele Fehler gemacht, die wir auszumerzen möchten", erklärt Cortese, der mit seinem Fahrstil nicht zufrieden ist: "Wenn man drei Jahre so gefahren ist wie ich, es aber nie konsequent nach vorne geschafft hat, liegt das Hauptaugenmerk zur Zeit darauf, meinen Fahrstil zu ändern."

"Das kann nicht sofort funktionieren, sondern nimmt etwas Zeit in Anspruch. Ich bin optimistisch, dass wir das schaffen. Das Team hat wieder super Arbeit geleistet und jetzt freue ich mich auf Jerez", berichtet der ehemalige Moto3-Weltmeister, der nur als WM-20. zum Europaauftakt nach Jerez reist.