Traumergebnis für Italien: Valentino Rossi und Ducati jubeln

Katar-Sieger Valentino Rossi bezeichnet den Kampf mit Andrea Dovizioso als einen der besten seiner Karriere und lobt die Strategie seines Landsmanns

(Motorsport-Total.com) - Nachdem die Spanier die Motorrad-WM in den vergangenen Jahren dominierten, gelang es beim Saisonauftakt in Katar keinem Spanier, in die Top 3 zu fahren. In der Moto3 teilten sich ein Franzose (Alexis Masbou), ein Italiener (Enea Bastianini) und ein Brite (Danny Kent) das Podium. In der Moto2 standen ein Deutscher (Jonas Folger), ein Belgier (Xavier Simeon) und ein Schweizer (Tom Lüthi) auf dem Podest. Und auch in der MotoGP gingen die hoch gehandelten Spanier leer aus.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi, Andrea Dovizioso

Das Duell zwischen Valentino Rossi und Andrea Dovizioso begeisterte die Fans Zoom

Weder Marc Marquez, noch Dani Pedrosa oder Jorge Lorenzo beendeten den Auftakt-Grand-Prix auf dem Podest. Stattdessen durften die italienischen Fans über ein wahres Traumergebnis jubeln. Publikumsliebling Valentino Rossi sicherte sich den Sieg vor Andrea Dovizioso und Andrea Iannone. Drei Italiener und beide Werks-Ducatis auf dem Podium - mehr geht aus italienischer Sicht nicht.

Besonders das Duell zwischen Rossi und Dovizioso begeisterte die Fans. Auf der Geraden hatte Dovizioso mit der schnellen Werks-Ducati Vorteile, doch Rossi war in einigen Passagen schneller. Schlussendlich setzte sich Rossi knapp gegen Landsmann Dovizioso durch und verhinderte den ersten Sieg mit der Ducati GP15. Ausgerechnet Rossi hinderte die Italiener am ersten Sieg seit 2010.

"Dieser Kampf zählte zu den besten meiner Karriere", betont Rossi. "'Dovi' ist heute sehr clever gefahren, aber auch stark. Er wusste, dass er heute gewinnen kann. Er hat alles gegeben und war aggressiv. Der beste Moment war, als er mich in Kurve eins außen überholt hat. Er kam etwas weit raus und ich war wieder dran. Aber in der zweiten Kurve war er dann innen. Da erwischte ich einen besseren Ausgang und überholte ihn."

Valentino Rossi

Traumergebnis für Italien: Drei Italiener und zwei Ducatis auf dem Podium Zoom

"Es war sehr gut, einer meiner besten Kämpfe. Ich stelle dieses Duell auf eine Stufe mit Jorge oder Marquez", bemerkt Rossi, der den Kampf sehr genoss: "Runde für Runde verlor ich auf der Geraden weniger auf 'Dovi'. Das war gut, denn so hat er mich auf der Geraden gezogen. Dadurch hatte ich einen unglaublichen Topspeed, der alleine unmöglich gewesen wäre. Das hat Spaß gemacht (lacht; Anm. d. Red.)."

Dovizioso genoss das Duell mit Rossi ebenfalls: "Es war wirklich aufregend für mich, am Ende des Rennens gegen Valentino zu fahren und 100 Prozent zu geben. Nicht nur bei der Rundenzeit, sondern auch beim Überholen. Wir waren sehr aggressiv dabei, aber es war trotzdem sicher. Das gefällt mir. In der letzten Runde konnte ich Valentino allerdings nicht noch einmal überholen."


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"Das Motorrad war auf der Geraden zwar wirklich schnell, aber in Kurve eins konnte ich ihn nicht überholen und ich wusste, dass er in einigen Kurven mehr Traktion hatte. Ich konnte nicht nah genug dran bleiben, um ihn zu überholen. Ich war in der letzten Runde so schnell wie möglich und legte auf dem alten Reifen meine persönliche Bestzeit hin. Aber es war nicht genug", so Dovizioso.

Das Ergebnis sorgte in Italien für Ausnahmezustand. "Das ist natürlich gut für Italien, denn wir haben in der wichtigsten Klasse der Welt drei Piloten auf dem Podium", ist sich Rossi bewusst. "Es ist eine lange Zeit her, dass das zuletzt passiert ist. Das freut mich sehr. Damals war ich übrigens auch schon dabei - vor zehn Jahren (lacht; Anm. d. Red.)." Beim Japan-Grand-Prix in Motegi standen in der Saison 2006 zum bisher letzten Mal drei Italiener ganz oben. Damals teilten sich Loris Capirossi, Rossi und Marco Melandri das Podium.