Philipp Öttl: "Habe wieder Spaß gefunden"

Nach der schwierigen Saison 2014 will Philipp Öttl in seinem dritten Moto3-Jahr mit einer KTM durchstarten - Lehren aus den Misserfolgen gezogen

(Motorsport-Total.com) - Für Philipp Öttl könnte die Saison 2015 entscheidend für die weitere Zukunft werden. Der einzige Deutsche in der Moto3-Klasse steht vor seinem dritten WM-Jahr. Öttl debütierte beim Saisonfinale 2012 in Valencia und holte mit Platz elf auf Anhieb WM-Punkte. 2013 klopfte der heute 18-Jährige regelmäßig an die Top 15 an und war in der zweiten Saisonhälfte mehrmals rund um Platz zehn zu finden. An diese Leistung konnte Öttl im Vorjahr nicht anknüpfen und es folgte der Absturz auf WM-Rang 24.

Titel-Bild zur News: Philipp Öttl

Philipp Öttl will nach dem schwierigen Vorjahr wieder regelmäßig Punkte holen Zoom

Mehrere Gründe spielten eine Rolle. Zum Teil lag es an Öttl selbst, auf der anderen Seite geriet die Kalex-KTM im Vergleich zu den Werksteams von Honda und KTM ins Hintertreffen. "Das vergangene Jahr war schlecht, aber seit ich fünf Jahre alt bin, war alles top. Sonst wäre ich mit 16 auch nicht in der WM. Es muss auch mal ein Jahr schlecht laufen", findet Öttl im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Ich denke nicht, dass es ein Grund ist, den Kopf in den Sand zu stecken."

"Ich habe es abgehakt und im Winter wieder Spaß auf dem Motorrad gefunden. Das hat mir am Ende der vergangenen Saison etwas gefehlt, weil es eine sehr schwierige Zeit war." Im Winter trainierte Öttl auf dem Motorrad und fand den Spaß und die Motivation wieder. "Bis Mitte Dezember war das Projekt noch etwas unsicher. Ich habe eine Woche nach dem Saisonfinale in Valencia Pause gemacht und dann wieder mit dem Training begonnen."

"Ich bin im Winter Motocross und Supermoto gefahren, um Spaß zu haben. Am Anfang bin ich nur herumgerollt und habe erst am zweiten Tag meinen Speed wiedergefunden. Mit dem Speed ist auch wieder die Freude am Fahren gekommen." Öttl hat die Schlüsse aus dem schwierigen Vorjahr gezogen. Der Blick ist nach vorne gerichtet: "Bei einem Sieg hat man alles richtig gemacht, aus einer Niederlage kann man die meisten Schlüsse ziehen."


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"Ich schaue mit gutem Gewissen nach vorne. Wir haben ein gutes Bike und sind eine gute Truppe. Es war im Vorjahr nicht alles schlecht, wir haben einige WM-Punkte geschafft. Es sind verschiedene Punkte zusammengekommen und wir wissen, wo wir ansetzen müssen." In diesem Jahr sitzt Öttl auf einer KTM. Beim zweiten Wintertest in Spanien (Jerez) fehlten rund 1,5 Sekunden auf die Spitze.

Regelmäßige Punkte sind Öttls Ziel für seine dritte Saison: "Ich möchte einen ordentlichen Start hinlegen, es wird jetzt mein drittes Jahr in der WM. Normalerweise sollte ich in den Top 15 sein. Ich komme vom Vorjahr von einem durchschnittlichen 32. Trainingsplatz. Bei den Tests haben wir einiges ausprobiert. Es war okay, aber wir wollen schneller werden. Wir sind auch jeden Tag schneller geworden, was gut ist. Im Vorjahr sind wir bei den IRTA-Tests an jedem Tag gleich schnell gewesen. Jetzt steigern wir uns."