Aprilia: Neuer Motor benötigt Feinschliff

Der Motor mit den pneumatischen Ventilen hat sehr viel Leistung, benötigt aber noch ein sanfteres Mapping - Seamless-Getriebe noch nicht einsatzbereit

(Motorsport-Total.com) - Aprilia hat drei Tage lang in Jerez getestet, um die neue MotoGP-Maschine zu verbessern. Bereits beim Nachsaisontest in Valencia waren die Aprilia-Piloten sehr fleißig. Doch damals mussten Alvaro Bautista und Marco Melandri mit dem konventionellen Motor Erfahrungen sammeln, da der neue Motor mit den pneumatischen Ventilen bei Testpilot Alex Hofmann Probleme verursachte.

Titel-Bild zur News: Alvaro Bautista

Alvaro Bautista verabschiedet sich nach dem Jerez-Test in die Winterpause Zoom

Das Wetter beeinflusste die Testarbeit in Jerez nachhaltig. Dennoch gelang es, viele Runden zu drehen und den neuen Motor auf Herz und Nieren zu prüfen. "Trotz des schlechten Wetters konnten wir viele Informationen sammeln, die größtenteils positiv waren", bemerkt Aprilia-Rennleiter Romano Albesiano. "Es war unsere erste Chance, den neuen Motor mit den pneumatischen Ventilen richtig zu testen. Sowohl von der Spitzenleistung als auch von der Fahrbarkeit verlief der Test vielversprechend. Dennoch haben wir bei den Mappings noch Arbeit zu bewältigen."

Gleichzeitig bestätigte Albesian im Gespräch mit 'MCN', dass man noch nicht soweit ist, ein Seamless-Getriebe einzusetzen. "Wir haben momentan noch kein Seamless-Getriebe. Wir testen es, doch es ist noch nicht einsatzbereit. Es sieht vielversprechend aus, doch noch sind wir nicht soweit, um es auf der Strecke zu testen."

Ex-Honda-Pilot Alvaro Bautista war in Jerez mit 131 Runden sehr fleißig. Der Spanier kam am Mittwoch auf eine Bestzeit von 1:40.6 Minuten. Damit war der Gresini-Pilot lediglich sieben Zehntelsekunden langsamer als Ducati-Werkspilot Andrea Dovizioso, der den Tag als Schnellster beendete. "Wir können mit dem Verlauf des Tests zufrieden sein, auch wenn wir durch das schlechte Wetter ausgebremst wurden", erklärt Bautista.

"Am ersten Tag verwendete ich die gleiche Konfiguration wie beim Valencia-Test. Wir konzentrierten uns aufs Setup und fanden Lösungen, die ich gut fand und die unser Verständnis für das Motorrad verbesserten. Am zweiten Tag konnte ich den Motor mit den pneumatischen Ventilen probieren. Er hat sehr viel Leistung, doch es ist noch Arbeit nötig, um die Leistungsabgabe zu verbessern", schildert Bautista.

"Am Donnerstag fuhren wir einige Runden im Nassen, was nützlich war, um das Verhalten des neuen Motors bei diesen Bedingungen zu testen. Nun geht es in die Winterpause. Ich werde mir ein bisschen Freizeit gönnen, um mich von der langen Saison zu erholen. Danach nehme ich das Training wieder auf, damit ich für die Tests im Februar bereit bin. Zwischenzeitlich werde ich Aprilia besuchen, um die Ingenieure bei der Arbeit zu beobachten", so Bautista.