• 30.08.2014 16:14

  • von Sebastian Fränzschky & David Emmett

Dovizioso: "Muss die Probleme des Motorrads umfahren"

Ducati kommt dank Andrea Dovizioso näher an die Spitze heran: Der Italiener hat es perfekt verstanden, wie er mit der Desmosedici fahren muss

(Motorsport-Total.com) - Ducati konnte bei den vergangenen Rennwochenenden immer wieder Impulse setzen und dank Andrea Dovizioso und Andrea Iannone die Vormachtstellung von Honda und Yamaha brechen. Seit Luigi Dall'Ignas Ankunft in Bologna befindet sich Ducati spürbar im Aufwind. Der positive Trend hält auch in Silverstone an. Andrea Dovizioso gelang es im Qualifying, einen Startplatz in der ersten Reihe zu holen.

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso nutzt das stabile Bremsverhalten der Ducati perfekt Zoom

Doch vollkommen zufrieden ist "Dovi" mit seiner Desmosedici noch nicht. Das chronische Untersteuern, das in den vergangenen Jahren von allen Ducati-Piloten kritisiert wurde, setzt Dovizioso Grenzen. Momentan versteht es der ehemalige 125er-Weltmeister aber wie kein anderer Ducati-Pilot, das Problem zu umfahren.

"Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass das Motorrad eine Fahrweise verlangt, die nicht richtig ist. Ich kann nicht so fahren, wie ich möchte. Es gibt noch immer gewisse Einschränkungen beim Einlenken", berichtet Dovizioso. "Das Motorrad konnte aber in allen anderen Bereichen verbessert werden. Ich kann sehr hart bremsen. Das gelingt mir auch, wenn ich hinter Marquez fahre. Auch beim Beschleunigen bin ich stark."

"Doch beim Einlenken verlieren wir sehr viel Zeit. Dadurch müssen wir den Fahrstil am Kurveneingang und am Kurvenausgang anpassen", schildert der Italiener, der seinen Fahrstil angepasst hat. "Ich kann nicht die Linie fahren, die ich möchte. Ich muss die Probleme des Motorrads umfahren", erklärt er. Teamkollege Cal Crutchlow gelingt das momentan überhaupt nicht. Der Brite scheiterte in Silverstone bereits im Q1 und muss sein Heimrennen von Startplatz 15 in Angriff nehmen.

Der Brite erklärte mehrfach, dass sich Dovizioso nach der Saison 2013 besser auf die Bedürfnisse der Desmosedici eingestellt hat. Hilfestellung musste Dovizioso bisher aber nicht geben. "Wir haben nicht besonders viel darüber gesprochen. Grundsätzlich habe ich kein Problem damit, mit einem Teamkollegen über solche Themen zu sprechen. Alle Daten sind frei zugänglich", bemerkt er.


Fotos: Ducati, MotoGP in Silverstone


"Ich habe mich sehr an das Motorrad angepasst. Wenn das Motorrad Grenzen vorgibt, kann man nicht am eigenen Fahrstil festhalten. Man muss sich an die Stärken und Schwächen der Maschine anpassen. Das ist meiner Meinung nach der Grund, warum ich mit diesem Motorrad schnell bin. Doch ich betone: Es ist nicht der richtige Fahrstil, um an der Spitze zu fahren. Doch so ist es momentan nun einmal. Wir müssen das Beste aus dem gegebenen Potenzial herausholen", so Dovi.