Rossi: Was die Honda RC213V besser kann als die Yamaha M1

Yamaha geht ohne Sieg in die Sommerpause: Werkspilot Valentino Rossi analysiert, in welchen Bereichen die M1 zurückliegt und hofft, 2015 konkurrenzfähiger zu sein

(Motorsport-Total.com) - Die Meisterschaftswertung zur Saisonhalbzeit stellt für Yamaha eine große Enttäuschung dar. In den bisherigen neun Rennen verpassten es Jorge Lorenzo und Valentino Rossi, die Siegesserie von Weltmeister Marc Marquez zu stoppen. Der 21-Jährige gewann alle neun Rennen und verabschiedete sich mit der Maximalpunktzahl von 225 Zählern in die Sommerpause. Teamkollege Dani Pedrosa ist momentan erster Verfolger.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi, Jorge Lorenzo

Noch ohne Sieg in der Saison 2015: Valentino Rossi und Jorge Lorenzo Zoom

Die Yamaha-Werkspiloten Rossi und Lorenzo verbringen die Sommerpause auf den Positionen drei und fünf. Rossi liegt nach den ersten neun Rennen bereits 84 Punkte zurück, Lorenzo hat 128 Punkte Rückstand. Auch beim Rennen am Sachsenring waren die beiden Yamaha-Piloten chancenlos. Lorenzo hatte nach 30 Runden mehr als zehn Sekunden Rückstand, Rossi überquerte die Ziellinie 19 Sekunden nach Marquez.

"Seit drei oder vier Jahren ist der Sachsenring eine Honda-Strecke", bemerkt Rossi entschlossen und erinnert sich an die vergangenen Jahre: "Bereits 2012 lagen Pedrosa und Stoner zehn Sekunden vor Jorge. Es gibt enge Kurven und Beschleunigungszonen, in denen aus niedrigen Geschwindigkeiten herausbeschleunigt wird. Zudem gibt es zwei harte Bremszonen. Die Bremszone vor Kurve eins ist besonders hart. An dieser Stelle machen die Honda-Piloten Zeit gut."

"Für uns ist es eine schwierige Strecke. Der Kurs ist zwar ziemlich flüssig, aber ein bisschen zu winklig für die M1. Es wäre besser, wenn der Kurs etwas schneller wäre", analysiert der Routinier, der in der laufenden Saison vier zweite Plätze holte. "Auf einigen Strecken kommt unser Motorrad nah an die Honda heran. Auf anderen Kursen haben wir Nachteile", erklärt Rossi, der bei der Elektronik die größten Unterschiede erkennt.


Fotos: Yamaha, MotoGP auf dem Sachsenring


"Honda ist uns bei der Motorsteuerung einen Schritt voraus. Beim Beschleunigen, bei der Motorbremse und bei den Gangwechseln sind sie uns voraus. Wir müssen an diesen Dingen arbeiten", fordert der Italiener, der nicht erstaunt wäre, wenn Honda alle 18 Saisonrennen für sich entscheidet. "Honda kann auf allen Kursen gewinnen, vor allem mit Marc", betont er.

Valentino Rossi, Marc Marquez, Daniel Pedrosa

Die Yamaha M1 ist nur auf wenigen Strecken ebenbürtig Zoom

In der Saison 2016 werden sich die Kräfteverhältnisse durch den Wechsel des Reifenlieferanten grundlegend ändern. Doch solange möchte Rossi nicht warten. "Ich hoffe, dass wir uns bereits in der Saison 2015 steigern können. Yamaha arbeitet bereits an Verbesserungen in den Kernbereichen. 2016 wird sowieso alles anders. Da beginnen alle bei Null", so der neunmalige Weltmeister.