Bradl: Schwierige Phase überstanden?

Die Stürze in Aragon und Sepang haben Stefan Bradl zurückgeworfen: Hat sich der Deutsche vor dem wichtigen Saisonfinale wieder gefangen?

(Motorsport-Total.com) - MotoGP-Rookie Stefan Bradl hat die Erwartungen bereits übertroffen. Dennoch tat er sich bei den vergangenen Rennen schwerer als im Sommer. Zwei Stürze bei den letzten vier Rennen haben ihn den Anschluss an die Gruppe gekostet, die um den fünften Platz in der Fahrerwertung kämpft. In Valencia muss er deshalb eher nach hinten schauen. Ducati-Werkspilot Nicky Hayden liegt 13 Punkte hinter Bradl.

Titel-Bild zur News: Stefan Bradl

LCR-Honda-Pilot Stefan Bradl fährt Platz acht in der Fahrerwertung entgegen Zoom

Im Gespräch mit 'Motorsport aktuell' gesteht Bradl, dass er den verloren Punkten etwas hinterher trauert: "Das hat mich schon etwas mitgenommen. Gut, in Malaysia hat es geregnet und ich hatte einen Fehler in der Motorbremse. Zum Glück war es zum Schluss versöhnlich, denn in Australien hatten wir trotz des schwierigen Anfangs des Wochenendes ein gutes Rennen gezeigt. Aber ich hatte mir zuvor schon etwas mehr ausgerechnet."

"Eine Weile war ich nicht zufrieden. aber das war jetzt wieder eine Zeit, in der wir viel gelernt haben. Ich hatte gehofft, dass wir etwas näher an die Spitze herankommen, aber das Wetter war auch speziell in Malaysia und in Australien sehr wechselhaft. Es sind auch Probleme aufgetaucht, die wir nicht erwartet haben. Aber das ist oft so. Und zum Schluss haben wir es ja ganz gut hinbekommen", schildert der Deutsche.

Doch woran lag es? "Es spielen eine Menge Faktoren eine Rolle. Wir hatten uns auch ein wenig bei der Fahrwerksabstimmung verrannt, da mussten wir erst eine andere Richtung einschlagen. Es geht auch nicht alles gleich auf jeder Rennstrecke", bemerkt der Moto2-Weltmeister von 2011. "Es hat eine Weile gedauert, bis wir wieder eine Richtung gefunden haben, die uns dann wieder weitergebracht hat."

Stefan Bradl

Bradl fehlte in der laufenden Saison stellenweise die nötige Erfahrung Zoom

"Es waren aber auch drei Übersee-Rennstrecken mit völlig unterschiedlichem Charakter. Wir haben deshalb schon von vornherein gewusst, dass es eine schwierige Phase wird", gibt Bradl zu. Froh ist der LCR-Honda-Pilot, dass er im Laufe der Saison den Rückstand zur Spitze reduzieren konnte. "Am Anfang waren es eineinhalb Sekunden. Jetzt waren es teilweise nur noch 0,3, dann wieder 0,8 Sekunden. In Australien war es sowieso ganz anders, weil Casey Stoner dort in einer eigenen Liga fährt. Allgemein sind wir jetzt 0,5 bis 0,8 Sekunden an der Spitze dran", so Bradl.

In der kommenden Saison hofft der Honda-Pilot, die Erkenntnisse von 2012 in bessere Ergebnisse umzuwandeln. Woran es 2012 gemangelt hat, ist klar: "Erfahrung. Die anderen haben alle schon mindestens drei MotoGP-Jahre auf dem Buckel. Die kennen die ganzen Streckenabstimmungen vom Motorrad, den Umgang mit gebrauchten Reifen, mit den jeweiligen Wetterbedingungen und den Umgang mit der Elektronik während des Rennens. Es sind schon einige Feinheiten, die den Unterschied ausmachen, speziell im Rennverlauf."