Espargaro auch in Silverstone bester CRT-Mann

Aspar-Pilot Aleix Espargaro setzt seine Erfolgsserie fort und war auch in Silverstone bester Claiming-Rule-Pilot - Die Stimmen aus dem CRT-Feld

(Motorsport-Total.com) - In Silverstone kämpften an der Spitze des CRT-Feldes drei Fahrer um den wichtigen Ehrenplatz. Neben dem Aspar-Duo mischte auch Michele Pirro mit der FTR-Honda des Gresini-Teams wieder vorne mit. Dieses Projekt, das in Zusammenarbeit mit Tuner Ten Kate entstanden ist, ist das jüngste CRT-Motorrad überhaupt. Speziell wenn man es mit der Aprilia vergleicht, die aus dem Weltmeistermotorrad der Superbike-WM entstanden ist. Bester CRT-Fahrer war erneut Aleix Espargaro, der sich im Duell mit seinem Teamkollegen Randy de Puniet durchsetzen konnte. In den Trainings ist meist der Franzose schneller, doch Espargaro schlägt im Rennen zu.

Titel-Bild zur News: Aleix Espargaro; Randy de Puniet

Aleix Espargaro (41) setzte sich im CRT-Duell gegen Randy de Puniet durch

"Ich bin glücklicher denn je, denn mein Bruder Pol und ich holten gute Resultate in Silverstone", freut sich Aleix Espargaro über den Moto2-Sieg seines Bruders. "Ich bin gut gestartet und versuchte dann den Kundenmotorrädern zu folgen. Auf den Geraden ließen sie mich aber stehen. Ich konnte mich dann von den anderen CRT-Fahrern absetzen, aber de Puniet holte mich langsam wieder ein. Als er ich mich überholt hatte, ließ ich ihn die Pace setzen."

"Zwei Runden vor dem Ende schnappte ich ihn mir wieder und fuhr davon, genau wie in Catalunya. Ich hatte noch nie einen konkurrenzfähigeren Rivalen, mit dem ich gleichzeitig so gut auskomme", meint Espargaro über das Aspar-Teamduell. "Ich liebe die Atmosphäre im Team. Für mich ist es sehr schwierig, ihn im Training über eine schnelle Runde zu schlagen, speziell weil wir mehr für das Rennen arbeiten. Meine jüngsten Resultate sind aber gut."

In der WM ist Espargaro mit 20 Punkten klar der beste CRT-Vertreter. De Puniet hat als Zweiter deren elf Zähler. "Mir gelang kein guter Start und ich musste erst an Pirro vorbei und den Boden wieder auf Aleix aufholen", meint der erfahrene Franzose. "Als ich ihn ein- und überholt hatte, war ich praktisch das gesamte Rennen vor ihm. Ich hatte aber Probleme mit dem Hinterreifen. Er bewegte sich stark und es mangelte an Grip."


Fotos: MotoGP in Silverstone, Sonntag


"Ich versuchte durchzukommen und Aleix' Manöver abzuwehren, aber er muss gesehen haben, dass er in manchen Streckenabschnitten schneller war. Als er an mir vorbei war, konnte er sich einen Vorsprung herausfahren. Ich musste dagegen nachlassen und schauen, dass ich meine Position absichere. Es ärgert mich, weil wir gut gearbeitet haben, aber trotzdem nicht die beste Abstimmung fanden. Im Warmup verbesserten wir die Frontpartie, doch das Heck beeinflusste das Rennen am meisten."

Espargaro hatte im Ziel eine eine Minute Rückstand auf Sieger Jorge Lorenzo. Vier Sekunden dahinter kam Pirro über die Linie. "Ich gab mein Bestes, aber ich bin etwas enttäuscht, dass ich nicht nahe genug an den beiden Jungs vor mir dran war, um sie zu attackieren. Trotzdem bin ich glücklich, weil wir an diesem Wochenende einen weiteren Schritt nach vorne gemacht haben", zieht der Italiener Bilanz. "Wir können jetzt öfter mit ihnen kämpfen. Gelingt uns noch ein weiterer Fortschritt, dann wird es Spaß machen."

Michele Pirro

Gresini-Pilot Michele Pirro konnte mit dem Aspar-Duo lange mithalten Zoom

Ellison von den Fans angefeuert

Dahinter klaffte eine Lücke von mehreren Sekunden zum nächsten CRT-Mann. James Ellison (PBM) wurde von den britischen Fans nach vor gepeitscht, und der Lokalmatador sammelte als 14. zwei Punkte. "Generell war es ein gutes und positives Resultat, und ich freue mich über die Punkte, obwohl uns die Probleme im Qualifying nicht geholfen haben. Es ist wichtig, mit einem neuen Reifen schnelle Runden zu fahren. Ich muss mich da verbessern, weil je weiter vorne wir starten, desto besser ist die Chance im Rennen."

"Wir machten an diesem Wochenende bei der Elektronik große Fortschritte", so Ellison. "Das half beim Chatter-Problem. Die Unterstützung der Fans war an diesem Wochenende unglaublich." Den letzten WM-Punkt staubte Avintia-Pilot Yonny Hernandez ab. "Der Start war schlecht und ich konnte die Führenden nicht einholen", meint der Kolumbianer enttäuscht. "Ich hatte in den letzten Runden ein enges Duell mit Ellison. Es war richtig aufregend. Ich sammelte wieder Punkte, aber ich möchte beim nächsten Rennen bei den schnellsten CRT-Fahrern dabei sein."

James Ellison

Der Brite James Ellison sammelte vor heimischer Kulisse zwei WM-Punkte Zoom

Probleme bei Edwards

Im Ziel fehlten Hernandez zwölf Sekunden auf Espargaro. Routinier Colin Edwards war deutlich langsamer unterwegs und hatte eine halbe Minute Rückstand auf den Spanier. "Ich bin im Rennen schneller als im Qualifying gefahren", versucht es der Suter-BMW-Pilot positiv zu sehen. "Es fühlte sich am Limit an. Alles an diesem Motorrad fühlt sich steif an und man kann sich nie ausruhen. Wenn der Grip etwas nachlässt, dann lässt es sich kaum noch umlegen."

"Es fährt sich dann wie ein LKW. Man muss der Elektronik vertrauen und mit dem Heck steuern. Die Elektronik war okay, aber man kann sie noch verbessern. Die Elektronik alleine löst aber nicht unsere Probleme. Wir müssen das Motorrad zum Lenken bringen. Das hat oberste Priorität. Weil wenn ich auf den Knien bin, dann will das Motorrad nur geradeaus fahren. Man verliert mehrere Motorradlängen auf die Konkurrenz", schildert Edwards die Probleme.

Colin Edwards

Routinier Colin Edwards hatte mit der Suter-BMW seine Mühe Zoom

Auch Danilo Petrucci hatte Schwierigkeiten. Auf der Hangar-Geraden fehlten dem Italiener mit der Ioda-Aprilia 16 km/h auf die schnellsten CRT-Bikes. Im Rennen sah er die Zielflagge als 17. "Es war ein gutes Rennen. Ich bin gute Rundenzeiten gefahren, aber leider gab es sechs Runden vor Schluss ein Elektrikproblem. Der Motor verlor Kraft und ich den Anschluss an Edwards. Das nächste Rennen findet in Assen statt, wo ich die Strecke gut kenne und die ich sehr mag."

Enttäuschung bei Silva & Pasini

Nicht in Szene setzen konnte sich Ivan Silva auf der zweiten BQR-Kawasaki des Avintia-Teams. Der Spanier war zum ersten Mal in Silverstone unterwegs und wurde Letzter, wenn man den überrundeten Andrea Dovizioso (Tech-3-Yamaha) ausklammert. "Wir sind nicht dort, wo wir hingehören. Trotzdem bedanke ich mich bei unseren Technikern, weil wir neue Teile hatten. Damit konnten wir uns verbessern, wenn auch nicht viel."

"Wir probierten eine neue Vordergabel aus, aber im Warmup kehrten wir zu der Abstimmung von Barcelona zurück", so Silva. "Im Rennen bot der Hinterreifen nicht viel Grip. Das machte die Sache noch komplizierter. Hoffentlich läuft es ab Assen besser." Erst einen WM-Punkt hat Silva in diesem Jahr gesammelt und ist somit in der Tabelle Letzter.

Mattia Pasini

Speed-Master-Pilot Mattia Pasini war in Silverstone der einzige Ausfall Zoom

Ein Wochenende zum Vergessen erlebte Mattia Pasini. Neben Stürzen kamen auch noch technische Defekte an seiner ART dazu. Im Rennen gab es ein Problem mit dem Sitz und er musste vorzeitig aufgeben. Es war der einzige Ausfall in Silverstone. "Ein schwarzer Sonntag. Im Warmup versuchten wir, das Flag-to-Flag Prozedere auszuprobieren. Als ich mit dem zweiten Motorrad hinausging, stürzte ich, weil die Reifen zu kalt waren", berichtet der Speed-Master-Pilot seine Missgeschicke.

"Dann bin ich mit dem anderen Motorrad hinausgefahren, aber es gab ein technisches Problem. Prinzipiell ließen wir das Warmup aus. Schade, denn wir waren für das Rennen gut aufgestellt. In den ersten Runden hatte ich etwas zu kämpfen, aber dann kam ich an Ellison und Hernandez heran. Ich wartete den letzten Rennteil ab, aber es gab ein Problem mit dem Sitz und ich musste aufgeben. Schade, dass es so zu Ende gegangen ist, aber wir machten beim Speed einen Fortschritt. Wir dürfen nicht zu traurig sein und müssen uns auf Assen vorbereiten."

Folgen Sie uns!