• 23.10.2011 14:04

Motorrad-Welt trauert um Ex-Weltmeister Simoncelli

Marco Simoncellis Tod versetzt die Motorrad-Welt in Schock - Zweiter Todesfall in der MotoGP binnen 14 Monaten

(Motorsport-Total.com/SID) - Die Motorrad-Welt trauert um Ex-Weltmeister Marco Simoncelli, und auch Stefan Bradl war geschockt. "Das ist sehr traurig und tragisch. Da fehlen einem die Worte", sagte der 21-Jährige aus Zahling, "er war ein lustiger und netter Typ." Der 24-jährige Italiener war am Sonntagmorgen im Medical Center der Hauptstadt Kuala Lumpur den Verletzungen erlegen, die er sich bei seinem schweren Unfall in der MotoGP-Klasse beim Großen Preis von Malaysia zugezogen hatte. Simoncelli ist der zweite tote Motorradrennfahrer binnen 14 Monaten. Im vergangenen Jahr war der Japaner Shoya Tomizawa beim WM-Rennen in Misano unter ähnlichen Umständen tödlich verunglückt.

Titel-Bild zur News: Marco Simoncelli

Marco Simoncellis Tod ist der zweite in der MotoGP binnen 14 Monaten

Simoncelli, 250er-Champion von 2008, war in der ersten Runde in Kurve elf gestürzt und anschließend von Colin Edwards aus den USA und seinem Landsmann Valentino Rossi überrollt worden. Dabei wurde ihm der Helm abgerissen, Simoncelli blieb regungslos auf der Strecke liegen. Das Rennen wurde sofort abgebrochen und auch nicht mehr neu gestartet. "Wenn sich der Helm löst, ist das nie ein gutes Zeichen", sagte MotoGP-Weltmeister Casey Stoner. Wie viele andere an der Strecke rechnete der Australier mit dem Schlimmsten.

Den neunmaligen Weltmeister Rossi nahm der Tod des langjährigen Kollegen schwer mit. "Valentino ist geschockt. Er kann viel aushalten, aber das ist eine Tragödie. Er hat einen guten Freund verloren", teilte Manager Vittoriano Gureschi von Rossis Ducati-Team mit.

Simoncelli war nach dem Crash umgehend ins Medical Centre gebracht worden, knapp eine Stunde nach dem Unfall starb der Italiener. "Er hat schwere Verletzungen an Kopf, Nacken und Brustkorb davongetragen", erklärte der medizinische Direktor Michele Macchiagodena: "Er war bewusstlos und erlitt einen Herzstillstand. Die Wiederbelebungsversuche wurden 45 Minuten lang durchgeführt, um 10.56 Uhr MESZ mussten wir ihn für tot erklären."

Im italienischen Sport wurde am Sonntag eine Schweigeminute für Simoncelli abgehalten. Dies gab Gianni Petrucci als Präsident des italienischen Olympia-Komitees CONI bekannt. "Heute ist einer der traurigsten Tage meiner Präsidentschaft. Simoncellis Tod hat mich zutiefst erschüttert. Das Leben ist heilig, man kann nicht mit 24 Jahren bei einem Rennen sterben", sagte Petrucci fassungslos.

Die italienische Sporttageszeitung 'Gazzetta dello Sport' titelte spontan: "Addio SuperSic". Ergriffen erklärte Simoncellis Manager Carlo Pernat: "Simoncelli war ein wunderbarer Mensch. Er war immer positiv und entschlossen. Er hatte einmalige menschliche und sportliche Eigenschaften."