Stoner über Motegi: Die Familie kommt an erster Stelle

Honda-Pilot Casey Stoner schließt nicht mehr kategorisch seinen Start in Motegi aus - Seine Entscheidung trifft der Australier mit der Familie, denn Adriana ist schwanger

(Motorsport-Total.com) - Das Thema Motegi ist eine unendliche Geschichte. Bei der Pressekonferenz am Donnerstag in Brünn ist ein weiteres Kapitel dazugekommen. Wir erinnern uns: Nachdem die Dorna den Expertenbericht hatte, wurde entschieden, dass das Rennen in Japan am 2. Oktober stattfinden wird. Die Fahrer haben sich lange dagegen ausgesprochen. Speziell Casey Stoner und Jorge Lorenzo haben klar gesagt, dass sie nicht nach Motegi wollen. Nun hat sich herausgestellt, warum Stoners Meinung klar dagegen war.

Titel-Bild zur News: Casey Stoner

Der Australier Casey Stoner wird in einigen Monaten zum ersten Mal Vater

"Um ehrlich zu sein, ist das schwierig. In der Zeit nach Silverstone habe ich sehr stark gefühlt, dass ich nicht nach Japan fliegen werde. Ich habe mir gesagt, dass ich auf keinen Fall hinfliegen werde. Wir haben aber herausgefunden, dass Adriana schwanger ist. Seither haben wir viel diskutiert. Das ist eine ganz große Sache und auch die wichtigste Sache in meinem leben im Moment", sagt Stoner. "Für mich war zu diesem Zeitpunkt klar, dass ich meine Frau und meine Familie nicht riskieren werde."

"In den vergangenen Wochen haben wir einige Daten gesammelt, die von Leuten aus Australien stammen, denen wir vertrauen können. Ich bin jetzt etwas offener. Wir werden in den kommenden Wochen weiterreden und so viele Informationen wie möglich herausfinden. Ich sage jetzt nicht, dass ich hinfliegen werde, aber ich sage auch nicht, dass ich ganz sicher nicht dort sein werde. Wir müssen sehen, was in naher Zukunft passiert."

Für Honda ist das Antreten in Japan extrem wichtig. Sollte das Rennen stattfinden und Stoner wäre nicht dabei, wäre das keine ideale Situation für beide Seiten. Theoretisch würde Stoner damit auch seine WM-Chancen riskieren. Das ist dem Führenden der Gesamtwertung aber egal. In Brünn wurde der 25-Jährige in einer kleinen Journalistenrunde gefragt, ob er auch seinen Job und seine Karriere mit dem Nichtantreten riskieren würde. Mit entschlossener Miene nickte Stoner und machte damit seine Einstellung deutlich.

Jorge Lorenzo

Ob Lorenzo nach Japan fliegt, soll "in den nächsten Wochen" entschieden werden Zoom

Auch Lorenzo gab seine aktuelle Meinung bezüglich Motegi ab. "Ich war seit dem letzten Rennen auf Urlaub und habe mich nicht um die Arbeit gekümmert, sondern war bei der Familie. Jetzt bin ich in Brünn und will ein gutes Rennen fahren. Danach werde ich mit meinem Manager eine Entscheidung treffen." Im Anschluss an die Pressekonferenz ging Lorenzo ins Publikum, wo Adriana Stoner saß, und gratulierte ihr zum Nachwuchs.

Diplomatisch äußert sich Superstar Valentino Rossi zum Thema Japan-Grand-Prix. "Wir werden uns am Freitag in der Sicherheitskommission zusammensetzen und mit den Fahrern und Carmelo (Ezpeleta, Dorna-Boss; Anm. d. Red.) alles besprechen. Sie sagen, dass es okay ist. Wir müssen schauen, ob das stimmt, aber ich denke, dass wir mit der Entscheidung noch etwas warten müssen", findet der Ducati-Pilot.

"Es geht ja nicht nur um die Fahrer, sondern um alle Leute im Paddock, die Mechaniker, die Journalisten und so weiter. Ich habe noch nicht entschieden. Mit Ducati habe ich mich ein wenig darüber unterhalten, aber ich denke, dass wir mit der Entscheidung noch ein paar Wochen warten sollten."