• 09.02.2011 21:38

  • von Lennart Schmid

Pramac 2011: Kreuzfahrt ins Glück?

Auf einem Kreuzfahrtschiff im Hafen von Genua stellt Pramac-Ducati sein neues Fahrerduo für die Saison 2011 vor

(Motorsport-Total.com) - Am Mittwoch hat sich das neu formierte Pramac-Ducati-Team der Öffentlichkeit vorgestellt. Auf dem Kreuzfahrtschiff "MSC Fantasia" im Hafen von Genua waren Loris Capirossi und Randy de Puniet erstmals im Outfit ihres neuen Arbeitgebers zu sehen. Bei den MotoGP-Testfahrten in Malysia zu Beginn des Monats waren die beiden Routiniers noch mit einer Übergangslackierung unterwegs.

Titel-Bild zur News: Loris Capirossi, Randy de Puniet

Pramac: Gewohnter Look, neue Piloten - Loris Capirossi und Randy de Puniet

Apropos Routiniers: Pramac, vor wenigen Jahren noch als inoffizielles Ducati-Junior-Team in der Weltmeisterschaft am Start, setzt in dieser Saison auf geballte Erfahrung. Capirossi und de Puniet bringen es gemeinsam 515 Grand-Prix-Starts - so viele wie kein zweites Fahrerduo in der Motorrad-WM. Rechtzeitig zu seinem zehnjährigen Grand-Prix-Jubiläum vollzieht Pramac somit eine Abkehr vom Jugendstil der vergangenen Jahre.

"Wir sind immer noch ein junges Team und wir glauben, dass wir Jahr für Jahr besser werden - sowohl hinsichtlich unserer Ergebnisse als auch im Service für unsere Partner", sagte Teamchef Paolo Campinoti. "In dieser Saison haben wir in Loris Capirossi und Randy de Puniet zwei Fahrer von höchstem Niveau verpflichtet. Wir sind überzeugt, dass wir Dank ihres Talents zahlreiche Gelegenheiten haben werden, unseren zehnten Geburtstag in der MotoGP bestmöglich zu feiern."

"Wir wissen, dass es schwierig wird, mit den Werksteams zu kämpfen", fuhr Campinoti fort. "Unser Minimalziel ist es, die Saison als bestes Kundenteam abzuschließen." Ducati-Rennleiter Claudio Domenicali ergänzte: "Pramac ist zwar de facto ein Satellitenteam, aber aufgrund der Beziehung, die wir seit Jahren pflegen, werden wir mehr und mehr Unterstützung anbieten. Einige unserer besten Ingenieure arbeiten in ihrem Team und werden dies auch weiterhin tun."

Capirossi kann sich Seitenhieb auf Suzuki nicht verkneifen

Für Capirossi ist der Wechsel zu Pramac nach drei Jahren als Suzuki-Werksfahrer eine Art Rückkehr. Von 2003 bis 2007 startete der Italiener für das Ducati-Werksteam und war in dieser Zeit maßgeblich an der Weiterentwicklung der Desmosedici beteiligt. "Für Pramac zu fahren, bedeutet für mich, wieder um gute Ergebnisse zu fahren", erklärte "Capirex" mit einem Seitenhieb auf seine Zeit bei Suzuki. "Ich habe nicht einen Moment gezögert, als der Vorschlag kam, wieder eine Ducati zu fahren."

Das Potenzial der GP11 sei sehr groß. "Aber momentan schöpfe ich es noch nicht ganz aus", meinte Capirossi. "Immer wenn man einen großen Wechsel vollzieht, ist das nicht ganz so einfach. Zudem ist das Motorrad ganz anders als das, das ich früher gefahren bin. Das Bike hat seinen eigenen Stil und den müssen wir erst kennenlernen. Wir müssen einige Aspekte verbessern. Wir haben zum Beispiel ein paar Probleme beim Bremsen und in lang gezogenen Kurven festgestellt."

Der Routinier freut sich, dass er mit de Puniet einen erfahrenen Piloten an seiner Seite hat. "Mit Randy im Team wird alles einfacher. Wir verstehen uns gut und er ist der ideale Teamkollege für mein neues Ducati-Abenteuer. Meine Story in der MotoGP ist noch nicht zu Ende. Ich denke, dass ich dieser Kategorie immer noch viel zu geben habe, unabhängig von den neuen Regeln."


Fotos: Präsentation der Pramac-Ducati


De Puniet startet in dieser Saison zum ersten Mal in seiner Karriere auf einer Ducati. "Ich habe mit diesem Motorrad Spaß, auch wenn es ab und an etwas schwierig zu kontrollieren ist, speziell in den Kurven", sagte der Franzose. "Im vergangenen Jahr hatte ich trotz meines Beinbruchs einige gute Ergebnisse. Nun war es für mich beim ersten Test ganz wichtig, dass ich ohne Probleme am Limit fahren konnte."

Loris Capirossi, Randy de Puniet

Loris Capirossi und Randy de Puniet ließen in Genua die Reifen qualmen Zoom

"Ohne Zweifel ist es mein Ziel, auch in dieser Saison wieder gut abzuschneiden", fuhr de Puniet fort. "Mit harter Arbeit von mir und meiner Crew, bin ich sicher, dass dieses Ziel leicht erreichbar ist. In ein paar Tagen haben wir einen weiteren Test und ich bin überzeugt, dass wir unsere Ergebnisse verbessern werden."