• 07.10.2009 16:39

  • von Roman Wittemeier

Toseland: Große Superbike-Ziele ab 2010

James Toseland bereitet sich innerlich auf die Rückkehr zu den Superbikes vor: "Es gab keine MotoGP-Alternativen" - Ben Spies: "Kein Privatduell in Valencia"

(Motorsport-Total.com) - Ben Spies hat sich für den schnellen Sprung in die MotoGP entschieden und James Toseland muss nun damit zurecht kommen. Die beiden Motorradpiloten tauschen zum kommenden Jahr innerhalb der Yamaha-Rennfamilie die Plätze. "Ben hat den Drive in der Moto GP verdient", sagt der britische Tech-3-Yamaha-Pilot ohne Neid. "Leider gibt es nur dieses eine Yamaha-Satellitenteam. Er musste also entweder mich oder Colin Edwards verdrängen."

Titel-Bild zur News: James Toseland

James Toseland muss seine Yamaha M1 ab 2010 an Ben Spies abtreten

Auch wenn es zwischen Edwards und Toseland im Verlauf der Saison heftigen Streit gab und sich eine Intimfeindschaft entwickelte, fügt der Hobbypianist hinzu: "So wie Colin dieses Jahr gefahren ist, verdient er den Platz in der MotoGP. Er ist wirklich toll gefahren. Ich denke allerdings, dass es aus Marketingsicht nicht gerade optimal sein wird, wenn man im kommenden Jahr gleich zwei Amerikaner im Team hat."#w1#

"Ich habe nun noch drei Rennen in der MotoGP und bin derzeit nur zwölf Punkte hinter dem siebenten Gesamtrang. Ich habe eine gute Chance, zum Ende noch einmal gute Leistungen zu zeigen", sagt Toseland weiter. "Wenn ich das schaffe, dann kann ich erhobenen Hauptes gehen." Er habe zwar viele schwierige Phasen bei Tech-3-Yamaha erlebt, aber immer sein Bestes gegeben. "Und ich habe gelernt. In der MotoGP musst du richtig gut sein, um das Limit zu erkunden."

Diese Erfahrungen sollen Toseland nun bei seiner Rückkehr in die Superbike-Weltmeisterschaft helfen. "Ich kehre zurück und möchte dort anknüpfen, wo ich 2007 aufgehört habe. Ich habe das Siegen vermisst und freue mich deshalb darauf. Carl Fogarty hat vier Titel geholt. Das ist meine neue Herausforderung. Ich möchte diesen Rekord knacken. Das ist meine Motivation. Ich habe zweimal den Titel geholt und war vier Jahre lang vorne dabei. Jetzt will ich alle gelernten Dinge aus der MotoGP-Zeit umsetzen."

Ben Spies

Ben Spies hat in der aktuellen Saison noch Chancen auf den Superbike-Titel Zoom

Was nach einer glücklichen Entscheidung für die Zukunft klingt, ist allerdings nur eine Notlösung für den Briten. Nur zu gern wäre Toseland auch 2010 in der Königsklasse an den Start gegangen. "Es gab aber keine wirkliche Chance, auch nicht bei anderen Herstellern. Nur bei Pramac-Ducati wäre vielleicht die Möglichkeit gewesen, aber da standen zu viele Leute mit Sponsorengeldern vor der Tür. Außerdem wäre der Schritt zu Pramac nicht gerade ein Fortschritt gewesen."

Gespannt blickt die Szene nun auf das Saisonfinale in Valencia. Dort werden sich Toseland und sein Tech-3-Yamaha-Nachfolger Spies auf der Strecke begegnen. "Natürlich wird man uns deswegen vergleichen", erklärt Spies gegenüber 'Motor Cycle News', "aber ich will nicht zeigen, warum ich den Platz bekomme und er nicht. Ich will einfach drei zusätzliche Tage auf der Maschine haben. Das ist der wahre Grund."

Der Amerikaner wird in Valencia einen Wildcard-Einsatz auf der Yamaha M1 absolvieren und somit erste Erfahrungen auf der Maschine sammeln können. "Ich werde kaum in die MotoGP kommen können und gleich genauso weit vorne fahren wie jetzt gerade bei den Superbikes", schätzt sich Spies vorsichtig ein. "Ich sehe da keine Chance. Die Jungs sind nicht langsam. Wenn ich am Ende Sechster, Siebenter oder Achter werde, dann bin ich sehr zufrieden. Wahrscheinlich werde ich aber keine andere Yamaha schlagen können."