• 06.01.2009 13:47

  • von Britta Weddige

Hopkins und Melandri: Wer will uns haben?

Sollte Kawasaki wirklich aus der MotoGP aussteigen, wird es eng für John Hopkins und Marco Melandri: Die Türen bei anderen Teams sind zu

(Motorsport-Total.com) - Noch steht die offizielle Bestätigung aus, dass Kawasaki aus der MotoGP aussteigt. Es wurde vermutet, dass die Japaner am gestrigen Montag ihren Rückzug bekanntgeben, doch das war nicht der Fall. Aber die beiden Piloten John Hopkins und Marco Melandri wurden bereits informiert, dass sie sich für 2009 wohl einen neuen Arbeitgeber suchen müssen. Die Frage ist nur, wo die beiden unterkommen könnten.

Titel-Bild zur News: John Hopkins

Die Zukunft sieht für John Hopkins derzeit eher düster aus

Hopkins wurde mit Tech-3-Yamaha in Verbindung gebracht, doch Teamchef Herve Poncharal bestritt, dass man den Amerikaner 2009 als Ersatz von Colin Edwards zum Teamkollegen als von James Toseland machen möchte. "Ich habe das Gerücht im Internet gesehen, aber es gibt keine Möglichkeit, dass John 2009 ein Tech-3-Pilot wird", erklärte Poncharal gegenüber 'MCN'.#w1#

"Wir haben gültige Verträge mit James und Colin und sie werden 2009 unsere Fahrer sein, daran besteht überhaupt kein Zweifel", fuhr Poncharal fort. "Wir denken nicht darüber nach, unsere Fahrerpaarung für 2009 zu ändern. Wir sind mit James und Colin sehr zufrieden und wir freuen uns auf eine erfolgreiche Saison 2009 mit beiden."

Auch für Hopkins' Teamkollegen Melandri scheinen die Türen zu anderen Teams zu zu sein. Melandris Manager Alberto Vergani hatte Fausto Gresini und Lucio Cecchinello kontaktiert und versucht, seinen Schützling in einem der Satellitenteams von Honda unterzubringen. Doch LCR-Honda-Chef Cecchinello winkt ab.

"Wir denken nicht darüber nach, unsere Fahrerpaarung für 2009 zu ändern." Herve Poncharal

"Melandris Manager hat mich gefragt, ob er 2009 für uns fahren kann. Aber das geht aus verschiedenen Gründen nicht", erklärte Cecchinello. "Da ist zuerst das Budget. Es ist sehr schwer, das nötige Budget für einen zweiten Fahrer zusammenzubringen, vor allem bei der jetzigen Wirtschaftslage. Und es ist schwer, einen Sponsor für Melandri zu finden, wenn man bedenkt, was er im vergangenen Jahr für eine Saison hatte."

"Es ist schwer, einen Sponsor für Melandri zu finden, wenn man bedenkt, was er im vergangenen Jahr für eine Saison hatte." Lucio Cecchinello

Zudem sei er sich sicher, dass Honda nicht zustimmen würde, fuhr Cecchinello fort. HCR bräuchte bei einer Verpflichtung Melandris mehr Motoren und mehr Ersatzteile, zudem würden die Kosten für den Unterhalt steigen: "Honda versucht derzeit, die Kosten zu senken und nicht, noch mehr Geld auszugeben." Außerdem gab Cecchinello zu bedenken, dass die Zeit nun zu knapp wäre, noch die nötigen Mechaniker zu finden.

Superbike-WM keine Option für Melandri

Welche Möglichkeiten bieten sich für Melandri noch? Die Gerüchteküche bringt ihn auch mit Scot-Honda in Verbindung. Gemunkelt wird auch über einen Wechsel in die Superbike-WM, doch das schließt Melandris Manager Vergani aus: "Marco möchte in der MotoGP bleiben. Er ist erst 26, damit ist seine MotoGP-Karriere noch lange nicht beendet. Und er hat die Erfahrung, um ganz vorne mitzufahren. In die Superbike-WM kann man nur wechseln, wenn man ein wirklich gutes Paket in einem Werksteam hat. Aber da haben alle ihre Planungen schon abgeschlossen und es ist zu spät."

"Marco möchte in der MotoGP bleiben." Alberto Vergani

Vergani bewertet die Chancen seines Schützlings, noch irgendwo unterzukommen, als sehr gering. Ebenso dürfte sich die Situation bei Hopkins darstellen. Doch vielleicht wendet sich das Blatt noch: Aspar ist immer noch daran interessiert, die beiden Werksmaschinen von Kawasaki zu übernehmen und in die MotoGP einzusteigen - die beiden Piloten könnte man dann gleich mit übernehmen.