• 02.01.2008 12:21

  • von Johannes Orasche

Ducati 999: Hintergründe einer Erfolgsgeschichte

Die Ducati 999 wird 2008 in der Superbike-WM von der 1098er abgelöst - Fakten einer eindrucksvolle Erfolgsgeschichte

(Motorsport-Total.com) - Die Ducati 999 sorgte bei der Enthüllung 2003 weltweit für kontroverse Stimmen bei den Ducatisti. In den fünf Jahren, in denen Ducati auf die 999er gesetzt hat, entwickelte sich der Zweizylinder jedoch zum erfolgreichsten Motorrad der Geschichte der Superbike-WM für Ducati.

Titel-Bild zur News: Neil Hodgson

Neil Hodgson mit der Ducati in der AMA: "Sie war als Paket sehr stark"

Mit Neil Hodgson (2003), James Toseland (2004) und Troy Bayliss (2006) gewann Ducati mit der 999er drei Fahrer-WM-Titel. "Im Jahr als ich den WM-Titel gewann, hatte ich mit der 999er definitive Vorteile im Topspeed", erinnert sich Neil Hodgson. "Aber dieser Vorteil bleib nicht lange und ich denke, er war nicht mehr vorhanden, als James den WM-Titel 2004 holte.#w1#

"Die Vorteile lagen nicht in der Beschleunigung, sondern hauptsächlich dann, wenn ich den dritten bis sechsten Gang verwenden konnte." Auch optisch war die 999 einzigartig. "Die 998er sah im Vergleich zur 999 einfach nur alt aus und das war bereits ein psychologischer Vorteil", glaubt Hodgson.

"Wir haben auch viel im Windkanal getestet und damit das Motorrad noch schneller gemacht. Ich bin etwas kleiner und leichter als mein damaliger Teamkollege Ruben Xaus, daher war ich auch etwas schneller. Mir kam auch meine Zeit bei den 125ern zu Gute."

Aber auch die 999er-Ducati hatte Kinderkrankeiten. "Die Ducati 999 war kein wirklich außergewöhnliches Motorrad, aber das Paket war sehr stark und hat einfach zusammengepasst. Als ich das erste Mal auf dem Motorrad saß, bekam ich es kaum durch lang gezogene Kurven. Das Handling war alles andere als perfekt", schildert Hodgson.

"Dieses Problem haben wir nie wirklich in den Griff bekommen. Ein Beispiel dafür war die Curva Grande in Monza, die ich mit der 998er mit Vollgas durchfahren konnte. Mit der 999er-Ducati war das einfach nicht machbar. Was immer wir auch versucht haben, das Vorderrad hat immer nach außen gedrückt und vermittelte zudem das Gefühl, es würde gleich wegklappen."

"Ich musste vorsichtig sein, denn die Stabilität wurde auch durch die eigene Körperbewegung beeinflusst. Das war auch der Grund, warum Ruben Xaus am Beginn enorme Probleme hatte."