Aleix Espargaro

Spanien

Porträt

(Stand: Ende 2023) Aleix Espargaro unternahm 2012 einen zweiten Anlauf in der MotoGP. Der Spanier war in den Jahren zuvor ein Wanderer zwischen den verschiedenen WM-Klassen gewesen. Nach einer mäßig erfolgreichen Zeit in der Achtelliterklasse wechselte Espargaro 2006 während der laufenden Saison zu den 250ern ins Repsol-Honda-Team, um dort den zurückgetretenen Sebastian Porto zu ersetzen.

Der 2007 erfolgte Wechsel zu Aprilia war wie schon das Engagement bei den 125ern nicht von größeren Erfolgen gekrönt, weshalb Espargaro Ende 2008 ohne einen festen Vertrag als Stammfahrer dastand. Stattdessen arbeitete er als Testfahrer für ein Moto2-Projekt, startete in der spanischen Meisterschaft und sprang bei Balaton-Racing zweimal als Ersatzfahrer in der 250er-WM ein. Die Plätze vier und sieben konnten sich hierbei durchaus sehen lassen.

Als Pramac-Ducati einen Ersatz für Mika Kallio suchte, der den erkrankten Casey Stoner im Ducati-Werksteam vorübergehend ersetzte, verpflichtete man den vertragsfreien Espargaro. Der Spanier landete bei seinem Debüt in Indianapolis prompt in den Punkterängen und wurde für die letzten beiden Saisonrennen erneut als Ersatz für den damals verletzten Niccolo Canepa eingesetzt. Diesen ersetzte Espargaro 2010 als Stammpilot bei Pramac-Ducati.

Doch am Ende der Saison 2010 vollzog Pramac einen Paradigmenwechsel. Anstatt wie bisher junge Talente zu fördern, setzte das Team 2011 auf die beiden Routiniers Loris Capirossi und Randy de Puniet. Dieser Schritt sollte sich zwar als Fehler herausstellen, doch für Espargaro war plötzlich kein Platz mehr in der MotoGP.

Der Katalane heuerte bei Pons-Kalex in der Moto2 an und feierte bei seinem Heimrennen in Barcelona den dritten Platz. Letztlich schlugen für Espargaro 76 WM-Punkte zu Buche - genug, um sich für einen Platz im MotoGP-Team von Aspar zu empfehlen. 2012 verwendete Jorge Martinez das neue Claiming-Rule-Motorrad von Aprilia.

Espargaro kam damit bestens zurecht und wurde in der Premierensaison dieses neuen Motorradkonzepts der beste CRT-Fahrer. Damit etablierte sich der Spanier endgültig im MotoGP-Feld. 2013 war Espargaro klar der beste CRT-Fahrer und holte erneut den Titel. Allerdings verließ er am Saisonende Aspar und heuerte bei Forward an, wo er 2014 die neue Open-Yamaha fuhr.

Der Spanier konnte erneut sein Talent mit dem unterlegenen Material zeigen, eroberte eine Poleposition und überraschend einen Podestplatz - seinen ersten in der MotoGP und seinen erst zweiten in seiner bisherigen Karriere. Mit Saisonende verabschiedete sich Espargaro allerdings vom Privatteam Forward und heuerte bei Suzuki an.

Somit war er ab 2015 erstmals Werksfahrer in der Königsklasse. Beim Suzuki-Comenback fuhr Espargaro regelmäßig in die Top 10. Der Höhepunkt war die Poleposition in Barcelona.

2016 gelang dem Spanier keine Steigerung. Außerdem stand er klar im Schatten seines Suzuki-Teamkollegen Maverick Vinales, der einen Grand Prix gewinnen konnte. Als Suzuki nach dem Vinales-Abschied Andrea Iannone engagierte, fühlte sich Espargaro im Team nicht mehr gewollt. Deswegen nahm er ein anderes Angebot an und wechselte für 2017 ins Aprilia-Gresini-Team.

Bei Aprilia war teilweise eine gute Performance zu erkennen. Technische Probleme und Stürze sorgten aber schlussendlich für eine enttäuschende Saison. 2018 änderte sich das Blatt nicht. Wieder gab es viele Probleme bei Aprilia. Trotzdem verlängerte Espargaro seinen Vertrag mit der italienischen Marke. 2019 wurde auch nicht besser. Aprilia war oft hinter den Top 10 zu finden.

Für 2020 entwickelte Aprilia ein komplett neues Motorrad. Espargaro verlängerte seinen Vertrag um zwei weitere Jahre bis Ende 2022. Gute Ergebnisse blieben aber aus. Dreimal fuhr er 2020 in die Top 10. Aprilia gelang 2021 der nächste Schritt. Espargaro war regelmäßig in den Top 6 dabei. Höhepunkt war Rang drei in Silverstone. Es war der erste Podestplatz für Aprilia in der MotoGP-Ära.

2022 machte Aprilia den nächsten Schritt. Die italienische Marke und Espargaro erlebten ihr bisher bestes Jahr in der Königsklasse. In Argentinien fuhr der Spanier von der Poleposition zum ersten Sieg. Er war auch lange im WM-Kampf dabei und wurde schließlich Vierter. Insgesamt stand Espargaro sechsmal auf dem Podest.

2023 gelang Aprilia kein deutlicher Schritt nach vorne. Espargaro gewann in Silverstone und dominierte anschließend in Barcelona. Aber ansonsten gab es nur einen weiteren Podestplatz. In der WM rutschte der Spanier auf Platz sechs ab.