Yamaha hatte in Portimao neuen Motor dabei, konnte ihn aber nicht testen

Eigentlich wollte Yamaha den Tag nach dem Portugal-Grand-Prix in Portimao nutzen, eine neue Motorenspezifikation für die M1 zu testen, aber ...

(Motorsport-Total.com) - Die einst so erfolgreichen japanischen Hersteller Honda und Yamaha fahren in der Königsklasse der Motorrad-WM seit geraumer Zeit hinterher. Beide versuchen, das Beste aus den Zugeständnissen im MotoGP-Reglement 2024, den sogenannten Concessions, zu machen. Yamaha aber muss diesbezüglich mit einer Verzögerung leben.

Titel-Bild zur News: Fabio Quartararo

Beim Yamaha-Test war das Wetter längst nicht so gut wie auf diesem Foto vom Portimao-Freitag Zoom

Laut Informationen von Motorsport.com Spanien, einer Schwesterplattform von Motorsport-Total.com im Motorsport Network, hatte man bei Yamaha Ende März in Portugal einen neuen Motor für die M1 im Gepäck. Aber aufgrund des schlechten Wetters, das am Algarve International Circuit in Portimao direkt nach dem Rennwochenende herrschte, konnte der Motor noch nicht getestet werden.

Wie Honda, so profitiert auch Yamaha in der laufenden MotoGP-Saison 2024 von den operativen und technischen Zugeständnissen, die Ende des vergangenen Jahres beschlossen wurden, um denjenigen Herstellern zu helfen, die in Bezug auf die Performance den größten Nachholbedarf haben.

Ein sehr vorteilhafter Aspekt dieser Zugeständnisse ist die Möglichkeit für die Stammfahrer, private Testtage einzulegen, die nur durch die Menge der verfügbaren Reifen begrenzt sind. Die Menge der Reifen wurde in diesem Zusammenhang natürlich erhöht.

Ein weiterer - nicht weniger wichtiger - Aspekt ist die Möglichkeit, den Motor im Saisonverlauf zu entwickeln. Denn im Gegensatz zu den Konstrukteuren ohne Zugeständnisse (Ducati, KTM, Aprilia) sind die Motoren von Yamaha und Honda in diesem Jahr technisch gesehen nicht eingefroren.

Honda ist seit Jahresbeginn dabei, ein umfangreiches Testprogramm mit rund 22 privaten Tests zu absolvieren. Das Kontingent wird aber wahrscheinlich nicht vollständig ausgenutzt werden. Warum? Weil die Concessions für die beiden japanischen Hersteller in der Sommerpause, abhängig von den bis dahin erzielten Ergebnissen, neu berechnet werden.

Bislang hat Honda-Werkspilot Luca Marini das Beste aus den verfügbaren Zugeständnissen gemacht. Vor dem Portugal-Grand-Prix testete er mehrmals in Jerez (Spanien), um sich schneller an die RC213V zu gewöhnen. Yamaha war nicht so aggressiv. Das im japanischen Iwata ansässige Unternehmen hat seinen Testplan mit dem Kalender der Europa-Rennen als Referenz ausgelegt (MotoGP-Kalender 2024).

Fabio Quartararo, Diego Gubellini

Fabio Quartararo, Diego Gubellini und Co. müssen sich noch gedulden Zoom

So blieben Fabio Quartararo und Alex Rins nach dem Grand Prix von Portugal noch einen Tag länger in Portimao, um die Performance der M1 zu verbessern. Mit dieser haben es an den ersten zwei Rennwochenenden der Saison weder der Ex-Weltmeister aus Frankreich noch der im Winter von LCR-Honda zu Yamaha gekommene Spanier in die Top 5 geschafft.

Einer der Aspekte, die Yamaha in den vergangenen Jahren am meisten belasteten, ist die fehlende Spitzenleistung des Motors. Deshalb hat man die Dienste von Marmotors, der Beratungsfirma von Luca Marmorini, in Anspruch genommen. Marmorini ist ein renommierter Motoreningenieur, der für seine Zeit bei Ferrari und Toyota in der Formel 1 sowie bei Aprilia und anderen in der Motorrad-WM bekannt ist.

Nachdem er im Grand Prix von Portugal in Portimao die Ziellinie als Siebter überquert hatte, wurde Quartararo gefragt, ob er Hinweise auf die Elemente geben könne, die er am nächsten Tag testen würde. Seine Antwort: "Hoffentlich werden wir viele Dinge testen können. Ich glaube, wir haben eine Menge Teile dabei. Hoffen wir, dass das Wetter mitspielt. Ich weiß nicht, ob ich genau sagen kann, was wir testen werden. Also möchte ich lieber nichts sagen."

Wie Motorsport.com Spanien erfahren hat, ist eine der wichtigsten Komponenten, die der MotoGP-Weltmeister von 2021 testen wollte, eine neue Motorenspezifikation. Es handelt sich um eine andere Spezifikation als die bisher verwendete, aber weiterhin mit Yamahas typischer Reihen-Vierzylinder-Konfiguration. Ein V4-Motor scheint zumindest kurzfristig nicht in die Pläne des japanischen Herstellers zu passen.

Doch das schlechte Wetter an jenem Montag in der Algarve-Region, insbesondere der starke Wind, hinderte Quartararo und Rins daran, das geplante Programm zu absolvieren. "El Diablo" drehte genau wie sein Teamkollege nur sechs Runden.

Abgesehen vom Wind schlug sich Quartararo mit einer Wadenzerrung herum. Aufgrund der vorherrschenden Witterungsbedingungen entschieden sich die Yamaha-Techniker dafür, den neuen Motor nicht in Quartararos Motorrad einzubauen, sondern ihn erst zu einem späteren Zeitpunkt zu testen.

Es bleibt abzuwarten, ob der neue Yamaha-Motor an diesem Wochenende auf dem Circuit of The Americas in Austin (USA) in den Motorrädern mit den Startnummern 20 und 42 eingebaut sein wird. Die Zeit zwischen Portimao und Austin hat man bei Yamaha derweil genutzt, um die Vertragsverlängerung mit Quartararo um zwei Jahre bis Ende 2026 zu verkünden.

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