Wechselt Forward das Motorrad?

Die Suter-BMW bereitet Colin Edwards und dem Forward-Team derzeit Kopfzerbrechen - Ein Materialwechsel ist nicht ausgeschlossen

(Motorsport-Total.com) - Die Suter-BMW war das erste Claiming-Rule-Motorrad, das auf der Strecke getestet wurde. Bereits über die Saison 2011 hinweg wurde das Bike auf den Rennstrecken gesehen. Meistens saß Marc-VDS-Pilot Mika Kallio auf dem Motorrad. Zu Saisonende beendete das Team allerdings die Zusammenarbeit mit Suter. Das Forward-Team hatte dafür angekündigt mit Colin Edwards das Motorrad zu übernehmen. Im Jahr 2011 galt die Suter-BMW als einziger Referenzpunkt für die Konkurrenzfähigkeit der neuen Claiming-Rule-Motorräder. Trotzdem wurde sie im Fahrerlager auch als Fehlkonstruktion belächelt.

Titel-Bild zur News: Colin Edwards

Wandert die Suter-BMW noch in diesem Jahr ins Museum?

Als sich schließlich Routinier Edwards auf die Suter-BMW setzte, ging es im Winter vorwärts. Speziell bei der Abstimmung und der Elektronik wurden Fortschritte erzielt. Beim Saisonauftakt in Katar trug sich der "Texas Tornado" als bester CRT-Pilot in die Geschichtsbücher ein. Von da an ging aber nichts mehr. Abgesehen von der unglücklichen Schlüsselbeinverletzung zickte auch das Motorrad. Immer wieder gab es Probleme, die wie zuletzt in Assen auf die Elektronik zurückzuführen waren.

Die Elektronik stammt von Bosch und ist in der Basis jener Einheits-ECU ähnlich, wie sie in der DTM zum Einsatz kommt. Die Elektronik von einem Auto auf ein Motorrad anzupassen, gestaltet sich allerdings nicht als einfach. Nun sind Gerüchte aufgetaucht, wonach das Forward-Team einen Materialwechsel ins Auge fasst. Zuletzt in Assen hatte Edwards im Qualifying 0,7 Sekunden Rückstand auf den nächstbesten CRT-Piloten. Edwards war nicht nur mit Abstand Letzter, sondern auch deutlich langsamer als Moto2-Pilot Marc Marquez mit der Suter-Honda, die über 600 Kubikzentimeter verfügt.

"Wenn jemand sagt, dass wir das genau gleiche Motorrad weiterverwenden, dann sehe ich keinen Weg, außer es passiert über Nacht ein Wunder", wird Edwards von 'Motor Cycle News' zitiert. "Es gibt viele Sponsoren, die viel Geld investieren, aber wenn das Motorrad nicht läuft wie es soll, dann muss jemand Antworten finden." Ein Indiz auf den Materialwechsel könnten die Veränderungen in der Moto2 geben.


Fotos: Colin Edwards, MotoGP in Assen


Das Forward-Team wechselte wenige Tage vor Assen überraschend von Suter zu FTR. Der Chassis-Hersteller aus der Schweiz soll darüber nicht glücklich gewesen sein. Dazu kommt, dass die FTR-Honda, die das Gresini-Team mit Michele Pirro einsetzt, deutliche Fortschritte macht und mit der Aprilia-Racing-Technology (ART), wie sie das Aspar-Team einsetzt, mithalten kann. Nach dem Wechsel zu FTR in der Moto2 wäre der naheliegende Schluss, dass Forward auch in der MotoGP zu FTR wechselt.

"Ich bin noch nicht an dem Punkt angelangt, wo ich sage, dass ich dieses Ding nicht mehr fahre", meint Edwards gegenüber 'Motor Cycle News'. "Ich wusste, dass es eine Herausforderung werden würde, aber wenn man sich in die Position des Teammanagers versetzt: Er kennt meine Fähigkeiten und ich wurde in Assen, einer Strecke die ich liebe, Letzter. Warum?" Ein Materialwechsel ist aber noch nicht entschieden.

"Ich habe keine Ahnung ob es morgen, in drei Wochen oder am Jahresende geschieht. Wir haben über verschiedene Motorräder gesprochen, aber ich habe ihnen gesagt, dass ich im Moment lieber eine Vespa nehmen würde." Wie glücklich Edwards mit der Suter-BMW ist, lässt sich aus diesen Aussagen deutlich herauslesen...