Vinales zufrieden mit Platz zwei: "20 Punkte wichtiger als Sieg"

Maverick Vinales verpasst in Mugello seinen vierten Saisonsieg knapp, er muss sich Andrea Dovizioso geschlagen geben - Ausblick auf WM und Heimspiel in Barcelona

(Motorsport-Total.com) - Er sah fast wie der sichere Sieger in Mugello (Hier geht's zum Live-Ticker!) aus, doch dann musste er sich der Ducati-Power geschlagen geben: WM-Leader Maverick Vinales sichert sich in Italien den soliden zweiten Platz und baut seine WM-Führung damit weiter aus. Der Spanier konnte sich nach seinem heftigen Sturz am Freitag wieder erholen und Selbstvertrauen für sein Heimrennen in Barcelona schöpfen. (Das Ergebnis des Grand Prix von Italien im Detail!)

Titel-Bild zur News: Maverick Vinales

Maverick Vinales konnte seine WM-Führung in Mugello halten Zoom

"Ich bin sehr glücklich darüber, Zweiter zu sein. Das Wochenende war nämlich echt schwierig. Beim Crash am Freitag hatte ich sehr viel Glück, dass mir nichts passiert ist", weiß der 22-Jährige. Vinales ging in Kurve 9 heftig zu Boden. "Ich versuche solche Fehler wie am Freitag nicht zu wiederholen. Ich hatte viel Glück. Als ich an die Box zurückkam, sah der Arm echt schlecht aus", gesteht er. "Sie wollten mich gar nicht mehr auf die Strecke lassen, weil es so ausgesehen hatte, als würde der Knochen herausstehen. Es war aber zum Glück nur der Muskel", kann Vinales am Sonntag darüber lachen.

Schon im Qualifying schlug der Mann mit der Startnummer 25 zurück. Er sicherte sich ganz knapp vor Teamkollege Valentino Rossi die Pole-Position. Alles war angerichtet für den vierten Saisonerfolg. "Heute habe ich versucht zu puschen, aber Dovi war so stark. Er hat sein Bestes gegeben." Vinales konnte sich in Runde vier an die Spitze setzen und diese bis Runde 13 behalten, doch Andrea Dovizioso war nicht zu halten.

"Ich bereite mich immer auf die letzten sechs oder sieben Runden vor, um noch einmal zu pushen. Heute dachte ich aber mehr an die Meisterschaft. Heute waren die 20 Punkte wichtiger als die 25 Zähler", gibt der Yamaha-Neuling zu. Denn weder Rossi, noch Marc Marquez oder Dani Pedrosa konnten viele Punkte abstauben. Erstaunlich war die Stärke der Desmosedici im Renntrimm. Ducati profitierte vor allem von der Topspeed-Stärke des Bikes und konnte Yamaha dadurch auf Abstand halten.

"In Le Mans hatte die Strecke viel Grip, daher hat die Yamaha dort sehr gut funktioniert. Hier hatten wir etwas mehr Probleme, haben das Bike aber modifiziert. Wir konnten viel Grip aufbauen", erklärt Vinales. Allerdings hat auch er keine klare Antwort darauf, warum sich das Kräfteverhältnis von Rennen zu Rennen so sehr verschieben kann. "In Jerez war es fast unmöglich, schnell zu sein. Hier war es im Gegensatz dazu echt gut." Er bemerkt jedoch, dass die richtige Reifenwahl auch ausschlaggebend sein könnte. Während Dovizioso mit Medium-Medium gefahren ist, war Vinales mit dem harten Reifen unterwegs.


Fotos: Maverick Vinales, MotoGP in Mugello


Mit Blick auf die WM-Wertung, die er nun 26 Zähler vor Dovizioso und 30 vor Rossi anführt, muss sich der Spanier auch eingestehen: "Natürlich will ich immer mein Bestes geben, auch bei schwierigen Bedingungen. Ich will immer ganz oben auf dem Bildschirm stehen. Manchmal können wir aber nicht hundert Prozent geben. Ich bin zwar nicht oft gecrasht bisher, aber wenn, dann sind die ziemlich heftig gewesen. Ich werde versuchen, clever zu sein." Er möchte bei jedem Rennen aufs Podium fahren. In Austin hat er sich bereits einen Ausfall geleistet.

Die nächste Gelegenheit dazu hat Vinales in Barcelona. "Das ist eine sehr spezielle Strecke. Sie kommt meinem Fahrstil entgegen", weiß er. Der Werkspilot spricht davon, dass Yamaha derzeit auf einem guten Level unterwegs sei und viele Set-ups für die M1 zur Verfügung stehen - gute Voraussetzungen für Spanien. "Ich mag Montmelo sehr gerne und war dort schon sehr erfolgreich. Ich konnte schon mehrere Podien einfahren und die Unterstützung der Fans gibt mir noch zusätzliche Motivation. Ich fühle nicht mehr Druck, sondern mehr Motivation."