• 26.04.2016 13:13

  • von Sebastian Fränzschky & David Emmett

Suzuki: Winglets kein großer Vorteil?

Die anfängliche Euphorie ist verflogen: Beim Test in Jerez stellt sich heraus, dass Suzukis neu entwickelte Winglets nicht die erhofften Vorteile bringen

(Motorsport-Total.com) - Neben Ducati, Yamaha und Honda setzten auch Suzuki und Aprilia beim Rennwochenende in Jerez Winglets ein. Ursprünglich war geplant, dass die Flügel beim Test am Montag zum Einsatz kommen. Aleix Espargaro setzte seine Crew am Donnerstagabend aber so sehr unter Druck, dass die Mechaniker die Flügel bereits am Freitag montierten. Nach dem ersten Trainingstag war Espargaro begeistert und wollte mit den aerodynamischen Hilfsmitteln weitermachen. Doch die Suzuki-Verantwortlichen rieten davon ab, die Winglets im Rennen zu verwenden, da die Erfahrungswerte fehlen.

Am Montag hatten Espargaro und Teamkollege Maverick Vinales genug Zeit, um weitere Erfahrungen zu sammeln und direkte Vergleiche anzustellen. Es stellte sich heraus, dass die Unterschiede gering sind. Bringen die Flügel bei Suzuki weniger als bei der Konkurrenz? "Ich denke, die Winglets sind kein großer Vorteil, doch sie helfen in bestimmten Situationen", bemerkt Vinales, der am Montag die drittschnellste Zeit fuhr.

Doch was bringen die Flügel auf dem winkligen Kurs in Jerez? "Damit ist man nicht um ein paar Zehntelsekunden schneller, doch man fühlt sich damit ein bisschen wohler, was auf eine Renndistanz eine große Hilfe ist", schildert Vinales. Teamkollege Espargaro ging ebenfalls mit den Winglets auf die Strecke. "Wir testeten die Winglets, die wir bereits am Freitag probierten. Wir werden sie wohl weiterhin verwenden. In Le Mans dürfte es nicht so wichtig sein, aber in Mugello und Barcelona", berichtet der Spanier.


Fotos: Suzuki, MotoGP in Jerez


"Wir hatten die Chance, mit den Winglets direkte Vergleiche anzustellen. Sie sind kein großer Fortschritt, helfen aber ein bisschen. Selbst wenn es ein minimaler Vorteil ist, sollten wir sie probieren", schildert Espargaro, der am Montag auch an der Traktion arbeitete. Im Rennen kämpfte der Suzuki-Pilot wie alle anderen Kollegen auch mit der Haftung am Hinterrad. "Wir wollten mehr Traktion erzeugen. Scheinbar gelang uns das. Das stimmt mich glücklich und zuversichtlich für Le Mans, wo die Traktion sehr wichtig sein wird."

Maverick Vinales

Maverick Vinales verlor am Montag nur 0,223 Sekunden auf die Bestzeit Zoom

"Zudem beschäftigten wir uns mit verschiedenen Setup-Varianten. Die Elektronik war ein weiterer Bereich, den wir uns näher anschauten. Im Rennen hatte ich Probleme mit der Traktion. Wir versuchten, dafür Lösungen zu finden. Ich verwendete lediglich drei Reifen und fuhr 75 Runden. Wir müssen weiter am Fahrverhalten mit gebrauchten Reifen arbeiten. Die Zeitenliste bestätigte, dass wir selbst bei diesen Bedingungen mit einem 25 Runden alten Hinterreifen stark sein können", berichtet Espargaro, der den Tag auf Position sechs beendete. "Ich probierte auch die neuen Michelin-Vorderreifen. Ich hatte kein so gutes Gefühl und bevorzuge den Reifen, den wir im Rennen verwendeten."

Teamkollege Vinales beschäftigte sich ebenfalls mit der Abstimmung seiner GSX-RR. "Wir konzentrierten uns auf die Setuparbeit. Ich muss das Durchdrehen des Hinterrads in den Griff bekommen und möchte mehr Traktion für Le Mans erzeugen. Das ist ein Kurs, der hinsichtlich der Brems- und Beschleunigungszonen sehr anspruchsvoll ist. Ich probierte die neuen Reifen. Der weiche Vorderreifen war gut. Übers Wochenende gelang es uns nicht, einen effizienten Umgang mit den Reifen hinzubekommen. Mit dem neuen Setup funktionierten die Reifen sehr gut", freut sich der Suzuki-Pilot.

Folgen Sie uns!

Motorrad-Newsletter

Abonnieren Sie jetzt den kostenlosen täglichen und/oder wöchentlichen Motorrad-Newsletter von Motorsport-Total.com!

Eigene Webseite?

Kostenlose News-Schlagzeilen und Fotos für Ihre Webseite! Jetzt blitzschnell an Ihr Layout anpassen und installieren!