Suzuki: "Müssen versuchen, an Ducati heranzukommen"

Mit der GSX-RR meldet sich Suzuki ab der kommenden Saison wieder zurück: Sind die Japaner mit dem Reihenvierzylinder erfolgreicher als mit dem V-Motor?

(Motorsport-Total.com) - Ende der Saison 2011 zog sich Suzuki aus der MotoGP zurück und kündigte gleichzeitig an, mit einem neuen Motorrad in die Königsklasse zurückzukehren. Die Japaner wollten sich bei ihrem neuen 1.000er-Bike Zeit lassen und ein schlagkräftiges Comeback feiern. Wie konkurrenzfähig Suzuki in der kommenden Saison sein wird, lässt sich nach den Tests nur mutmaßen. Besonders groß ist die Euphorie auf Grund der schwachen Testzeiten nicht.

Titel-Bild zur News: Davide Brivio

Testteam-Manager Davide Brivio ist bei Suzuki seit April 2013 an Bord Zoom

Mit Aleix Espargaro und Maverick Vinales hat Suzuki zwei vielversprechende Talente verpflichtet. Im Vergleich zur 800er der Saison 2011 ist die neue Maschine aber eine komplette Neukonstruktion. Das bestätigt Testteam-Manager Davide Brivio: "Die GSX-RR ist komplett neu. Das Motorrad ist eine komplette Neukonstruktion", bemerkt der Italiener, der seit April 2013 in das Projekt involviert ist.

Im Gegensatz zur ehemaligen MotoGP-Maschine setzt die GSX-RR auf einen Reihenvierzylindermotor und folgt damit dem Konzept der Yamaha M1, die zum Start der Entwicklung das beste Motorrad im Feld war. Momentan dominiert Honda mit der RC213V, die von einem V4-Motor mit 90 Grad Zylinderwinkel angetrieben wird. Ducati setzt bei der Desmosedici seit dem MotoGP-Einstieg auf das gleiche Konzept.

Warum hat sich Suzuki vom V-Motor verabschiedet? "Wir wollten näher an den Serienmaschinen sein. Ein Ziel beim MotoGP-Engagement ist es, Technologien für die Serienmotorräder zu entwickeln. Wenn wir die gleiche Motorbauform verwenden, dann haben wir eine stärkere Verbindung zu unserer Serienproduktion. Das ist das Ziel", berichtet Brivio, der in der Vergangenheit auch für Yamaha tätig war.


Fotos: Präsentation der Suzuki GSX-RR


Momentan fehlt der GSX-RR noch etwas Performance. Motor und Elektorik sind noch nicht auf dem Niveau der Wettbewerber. "Wir arbeiten intensiv an der Elektronik, weil dieser Bereich in der MotoGP sehr weit entwickelt ist. Wir waren ein paar Jahre nicht dabei und müssen den Rückstand aufholen. Zudem arbeiten wir an der Motorleistung - nicht zwangsläufig an der Spitzenleistung, sondern eher an der Fahrbarkeit des Motors und dem Druck."

"Wir müssen aktiv teilnehmen, um zu sehen, wo wir stehen und wie viel Arbeit wir noch investieren müssen", betont Testteam-Manager Brivio, der als erstes Ziel die Ducati-Piloten anvisiert: "Wir sollten versuchen, möglichst nah an die Ducatis heranzukommen. Sie hatten viele Jahre lang zu kämpfen. Dann sehen wir, was wir auf dem Weg an die Spitze noch alles bewältigen müssen."