Stoner triumphiert in Laguna Seca

Weltmeister Casey Stoner holt sich den Sieg in Kalifornien und holt in der WM etwas auf - Stefan Bradl Siebter, Valentino Rossi stürzt spektakulär

(Motorsport-Total.com) - Honda-Werkspilot Casey Stoner hat in Laguna Seca den Abstand in der WM durch einen Sieg auf 32 Punkte verkürzt. Als einziger der drei Spitzenpiloten setzte Stoner auf den weichen Reifen und war in der Schlussphase überlegen. WM-Leader Jorge Lorenzo kam vor den knapp 53.000 Zuschauern hinter Stoner als Zweiter ins Ziel. Der Spanier führte das Rennen lange Zeit an, ging am Ende aber kein unnötiges Risiko ein und holte sich 20 Punkte für die WM.

Titel-Bild zur News: Casey Stoner

Casey Stoner bezwang in den USA Jorge Lorenzo und Dani Pedrosa

"Wir wussten, dass wir den harten Reifen nicht auf Temperatur bekommen. Beim weichen Reifen wussten wir gleichzeitig, dass wir ihn nicht überfahren durften", erklärt Stoner, der nach dem Rennen sehr erleichtert war. "Das Rennen hat dem aus dem Vorjahr ziemlich geähnelt." Lorenzo gesteht, dass die Reifenwahl wohl nicht optimal war: "Ich wusste, dass Casey stark sein wird. Es schien, als ob der weiche Reifen heute die bessere Wahl war. Es war nicht mein Tag. Casey war heute besser."

Pedrosa mit Schrecksekunden

Platz drei ging an Dani Pedrosa, der das Tempo von Stoner und Lorenzo nicht ganz mitgehen konnte. Pedrosa hatte Mitte des Rennens ein paar Schrecksekunden, die glücklicherweise ohne Folgen blieben: "Ich wusste, dass ich die Reifen auf Temperatur bekommen musste. Ich war mit beiden Mischungen nicht glücklich, musste mich aber entscheiden. Ich hatte Glück, dass ich nicht gestürzt bin. Es hat heute nicht gereicht."

Daniel Pedrosa

Pedrosa war mit beiden Mischungen unzufrieden und fuhr mit dem harten Pneu Zoom

In der Anfangsphase des Rennens fuhren die Top 3 bereits nach wenigen Runden schneller als der Rundenrekord, der aus dem Jahr 2010 stammte. Mitte des Rennens sah es so aus, als ob Lorenzo dem Honda-Duo entfliehen wolle, doch Stoner ließ nicht locker und verkürzte den Abstand von zwischenzeitlich knapp eineinhalb Sekunden wieder.

Elf Runden vor Schluss zog der Australier auf der Start/Ziel-Geraden innen an Lorenzo vorbei. Der Honda-Pilot hatte aus der letzten Kurve eine deutlich bessere Traktion und nutzte die Chance. Lorenzo konnte nicht zurückschlagen und nahm kurz vor Schluss das Tempo raus. Der Abstand zu Pedrosa war groß genug.

"Dovi" schlägt Crutchlow

Hinter dem WM-Zweiten kämpften die beiden Tech-3-Piloten um Platz vier, nachdem Ben Spies seine Werks-Yamaha Ausgang der Corkscrew wegschmiss. Der US-Amerikaner war bereits am Eingang der legendären Kurvenkombination spät dran und flog via Highsider ab. Andrea Dovizioso setzte sich im Rennen erneut gegen Cal Crutchlow durch. Platz sechs holte sich Nicky Hayden, der damit bester US-Amerikaner war. Die Fans in Laguna Seca warten seit 2006 auf einen Podestplatz eines einheimischen Fahrers. Damals war Hayden als Sieger der letzte US-Amerikaner, der den Sprung in die Top 3 schaffte.

Valentino Rossi

Valentino Rossi wäre ohne den Sturz kurz vor Schluss Achter geworden Zoom

Stefan Bradl fuhr ein unauffälliges Rennen und musste sich am Ende Hayden nur knapp geschlagen geben. Dessen Teamkollege Valentino Rossi konnte sich das gesamte Rennen über nicht in Szene setzen und stürzte kurz vor Schluss Eingang der Corkscrew. Der Ducati-Pilot, der seine Zukunft in den kommenden Tagen entscheiden möchte, verlor das Vorderrad seiner Desmosedici. Die GP12 schlug heftig in die Airfences ein, der Italiener blieb aber unverletzt. Teamkollege Hayden sammelte den gestrandeten Rossi in der Auslaufrunde auf und brachte ihn an die Box.

Ebenfalls gestürzt sind Toni Elias und James Ellison. Bereits in der ersten Kurve gab es einen Zwischenfall, in den Randy de Puniet, Toni Elias und Michele Pirro verwickelt waren. Gresini-Pilot Pirro kam zu Fall. Für den Italiener war das Rennen damit zeitig beendet. Bester CRT-Pilot wurde Aleix Espargaro, der auf Platz neun ins Ziel kam.


Fotos: MotoGP in Laguna Seca


Hinter dem Aspar-Piloten fuhr Karel Abraham mit seiner Ducati als Zehnter ins Ziel. Der Tscheche war nach seiner Handverletzung und der nötigen Rennpause erstmals wieder dabei, litt aber noch unter Schmerzen. De Puniet schaffte es nach dem Zwischenfall in Kurve eins noch auf Platz elf, hatte aber bereits Rundentückstand. Yonny Hernandez, Colin Edwards und Ivan Silva holten sich ebenfalls Punkte. Mattia Pasini und Danilo Petrucci mussten das Rennen aufgeben und steuerten ihre Boxen an.