Stoner: Rücktritt steht nicht zur Debatte

Casey Stoner dementiert die Rücktrittsgerüchte der vergangenen Tage - Solange es ihm Spaß macht, wird er auch weiterhin in der MotoGP fahren

(Motorsport-Total.com) - Mit einem Sieg im Gepäck ist Casey Stoner gut gelaunt von Jerez nach Estoril gereist. Dazwischen legte er noch einen kurzen Stopp in seiner Wahlheimat Schweiz ein, um seine Frau und seine Tochter zu besuchen. Die Laune des Weltmeisters ist gut, aber körperlich ist er nicht auf der Höhe. Aufgrund einer Verkühlung muss er Antibiotika nehmen. Dazu kommt die ungewisse Situation mit seinem Arm. In der vergangenen Woche sind außerdem Gerüchte aufgetaucht, wonach Stoner seine Karriere bald beenden wird. Der Ursprung dieser Gerüchte liegt in Spanien. Wahr ist daran nichts.

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Casey Stoner wird nicht am Jahresende seine Karriere beenden

"Ich habe keine Ahnung und es ist frustrierend. Es scheinen alle sehr gut darin zu sein, Geschichten zu erfinden. Ich habe immer gesagt, dass ich nicht bis Mitte 30 fahren werde. Im Moment habe ich noch nicht entschieden, was ich tun werde, also kann es auch sonst niemand wissen", so der 26-Jährige. "Es hat schon vor einigen Jahren geheißen, dass meine Karriere vorbei ist."

"Solange ihr es nicht aus meinem Mund hört, glaubt nicht, was ihr lest. Am Jahresende laufen die Verträge einiger Leute aus, aber das hat nichts mit Karriereende zu bedeuten. Ich werde sicher darüber nachdenken, wie viele Jahre ich noch fahren werde, aber derzeit ist das kein Thema. Ich glaube, ich werde wissen, wann der Zeitpunkt gekommen ist. Ich werde mich an meine Worte halten und aufhören, wenn ich keinen Spaß mehr habe."

"Es gibt Leute, die das gleiche sagen, obwohl jeder weiß, dass sie einige Zeit lang keinen Spaß mehr hatten. Das Geld und der Lebensstil hält viele Leute im Geschäft. Ich mache das aber nicht des Geldes und des Lebensstil wegens, sondern wegen dem Racing. Wenn es keinen Spaß mehr macht, werde ich die Lederkombi an den Nagel hängen." Einige Jahre wird Stoner noch in der MotoGP fahren.


Fotos: Casey Stoner, MotoGP in Jerez, Freitag


"Derzeit sind die Resultate gut. Generell genieße ich es, auch wenn es manchmal etwas hart ist", so der zweifache Weltmeister. Im Hintergrund haben die Verhandlungen bereits begonnen. "Natürlich. Sie haben schon im Vorjahr begonnen und versuchen natürlich, mich für 2013 zu bekommen", sagt Stoner über seinen Arbeitgeber Honda. "Es läuft viel ab. Manchmal sind zwei Jahre gut, aber diesmal scheint ein Einjahresvertrag die bessere Option zu sein. Einen Vertrag auf jährlicher Basis zu unterschreiben, ist wahrscheinlich der richtige Weg, weil man mehr Freiheiten hat."

Jerez war fantastisch

Wie gut es derzeit läuft, zeigte das vergangene Wochenende in Jerez. Nach durchwachsenen Trainingstagen war Stoner wieder da als es zählte. "Es war ein unglaublicher Tag. Wir wussten das gesamte Wochenende nicht, wie das Wetter sein würde. Es war gut, dass wir im Qualifying einige Eindrücke sammeln konnten und wussten, was wir tun müssen. Für das Rennen habe ich meine Pace gesteigert und wir konnten auch das Motorrad verbessern."

"Dann ging es darum, den Sieg klarzustellen. Ich war vom Motorrad sehr beeindruckt, aber auch von den Rundenzeiten, die wir fahren konnten, denn es gab noch feuchte Stellen. Das Tempo war sehr gut, etwa eine halbe Sekunde schneller als mit der 800er. Wenn es komplett trocken gewesen wäre, wäre es vielleicht etwas enger zugegangen. Ich hatte im Rennen viel Spaß. Es war fantastisch."

Estoril ist dagegen nicht Stoners Paradestrecke. Es ist der einzige Kurs, auf dem er in der MotoGP noch nicht gewonnen hat. "Es ist eine komplette Strecke. Es gibt alles, es geht bergauf und bergab, einige Kurven haben eine leichte Erhöhung, andere sind langgezogen. Es gibt viele Überholstellen, aber auch Passagen, in denen leicht Fehler passieren können. Man braucht ein ausbalanciertes Motorrad. Im Vorjahr waren wir nicht ganz auf der Höhe, aber für mich war das Motorrad damals noch neu."


Fotos: MotoGP in Jerez, Girls


Was bleibt, ist die ungewisse Situation mit seinem Arm. "In den vergangenen Tagen war es nicht perfekt. Ich habe Dehnübungen gemacht, aber wir wollten nicht zu viel tun. Für dieses Wochenende haben wir einige Ideen. In Jerez war es schon besser als in Katar. Nach Jerez dauerte es nur einen Tag, bis wieder alles verheilt war. Wir müssen abwarten, wie es jetzt auf dem Motorrad wird. Vielleicht können wir auch die Sitzposition und andere Kleinigkeiten ändern, um die Situation zu verbessern."