Spencer über Malaysia 2015: Rossi "bereut" Marquez-Crash

Motorradlegende Freddie Spencer über den Rossi-Marquez-Zwischenfall in Sepang 2015, Marquez als WM-Favorit und das neue Duell mit Vinales 2017

(Motorsport-Total.com) - Sepang 2015. Den Grand Prix von Malaysia wird Valentino Rossi wohl nie vergessen. Der Italiener sorgt für einen Skandal. Der bis dahin WM-Führende hat Marc Marquez abgedrängt, dieser kam daraufhin zu Sturz. Eine Strafe im letzten Rennen lässt Rossis Träume vom zehnten Weltmeistertitel platzen. MotoGP-Legende Freddie Spencer glaubt, dass der "Doktor" diese Aktion mittlerweile bereut. Der dreifache Weltmeister plaudert über das Duell zwischen Rossi und Marquez - und über eine ähnlich große Rivalität zwischen dem Spanier und Yamaha-Teamkollegen Maverick Vinales.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez, Valentino Rossi

Malaysia 2015: Marc Marquez und Valentino Rossi kommen sich in die Quere Zoom

"Ich denke, dass er den Zwischenfall jetzt bereut. Es ging sehr unglücklich zu, wie er Marquez konfrontiert hat. Es hat Marquez noch mehr motiviert und Valentino aus seiner mentalen Einstellung gerissen - das war nicht das Beste", erklärt Spencer gegenüber 'BikeSocial'. Er glaubt, dass Rossi besser beraten gewesen wäre, "einfach bei sich zu bleiben" - das würde der Italiener nun verstehen. "Ich denke, Rossi ist jetzt fokussiert und man weiß nie, Marc könnte auch einmal einen Fehler machen."

Dennoch setzt Spencer sein Geld auf Marquez als WM-Favorit in diesem Jahr. Seine Begründung: "Marc ist so ein talentierter Fahrer, er kann die Probleme mit der Honda am besten bewältigen und ich würde mein Geld auf ihn setzen. Am Beginn der Saison hätte ich gesagt, dass er die Weltmeisterschaft gewinnt, vor Vinales und vielleicht Rossi auf Rang drei." Derzeit führt der Spanier die WM fünf Punkte vor Vinales an.

Die Motorradlegende prophezeit einen engen Kampf zwischen den beiden Spaniern: "Das wahre Duell, auf das wir warten, ist jenes zwischen Vinales und Marquez. Weil sie schon in der Vergangenheit große Konkurrenten waren, danach gingen sie verschiedene Wege. Tatsächlich sagen viele, dass Vinales, wie beide noch jünger waren, schneller war als Marc."

Dennoch macht der US-Amerikaner eine Schwachstelle beim aufstrebenden Yamaha-Piloten fest: "Vinales bestreitet einen anderen Weg und seine Persönlichkeit ist womöglich etwas instabiler." Und auch Rossi, der derzeit zehn Punkte in der WM hinter Marquez liegt, sollte man nicht abschreiben. "Er ist immer noch dabei. Er mag zwar nicht mehr so schnell sein wie vor zwei Jahren, aber am Sonntag kann er es immer noch bringen."

Das sei toll und sehr inspirierend. "Jeder will das sehen. Er ist natürlich der emotionale Favorit. Aber die zwei Jungen, Vinales und Marquez, sind jene, die es zu beobachten gilt. Dann gibt es noch einen Johann Zarco, der das ganze sehr interessant macht", erwähnt Spencer außerdem den jungen Tech-3-Rookie.