• 07.11.2013 13:37

Showdown in der MotoGP: Marquez vs. Lorenzo

Beim Saisonfinale in Valencia kommt es zum Showdown um den MotoGP-Titel: Marc Marquez geht mit 13 Punkten Vorsprung in den Zweikampf gegen Jorge Lorenzo

(Motorsport-Total.com/SID) - Marc Marquez hat vor dem Showdown noch einmal richtig aufgetankt. "Es tat gut, nach drei Wochen auf Reisen ein paar Tage zu Hause zu sein", sagt das Ausnahmetalent vor dem anstehenden Finale der Motorrad-WM der Sporttageszeitung 'Marca'. Als Spitzenreiter geht der Neuling am Sonntag in der Königsklasse MotoGP auf Titeljagd, einzig Weltmeister Jorge Lorenzo kann seinen spanischen Landsmann auf dem Weg zum historischen Erfolg noch aufhalten.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez, Daniel Pedrosa, Jorge Lorenzo

Einer der beiden Spanier wird in Valencia Weltmeister: Marquez oder Lorenzo Zoom

Marquez hat die Chance, in Valencia Geschichte zu schreiben. Der 20-Jährige aus dem kleinen katalanischen Örtchen Cervera wäre der erste Pilot seit Kenny Roberts senior (USA) vor 35 Jahren, der auf Anhieb den Titel in der schwersten Kategorie holt. Dazu würde er Freddie Spencer als jüngsten Weltmeister seit Bestehen der Königsklasse ablösen. Der US-Amerikaner hatte 1983 mit 21 Jahren triumphiert.

"Wir wissen, worum es geht", erklärt Honda-Werksfahrer Marquez: "Aber wir werden das Rennen angehen wie jedes andere." Der hochbegabte Hitzkopf mit der Tendenz zu gefährlichen Manövern ist heiß auf das Wochenende: "Ich kann es kaum noch erwarten, wieder auf die Maschine zu steigen." Mit 13 Punkten Vorsprung geht der Moto2-Champion des Vorjahres in den 18. Lauf. Sechs Siege hat Marquez in seinem bemerkenswerten Rookie-Jahr gefeiert und stand immer auf dem Podium, wenn er ins Ziel kam.

Diesmal würde schon ein vierter Platz zum großen Coup reichen, selbst wenn Lorenzo mit seiner Yamaha seinen dritten Grand-Prix-Sieg in Serie holen sollte. Der 26-Jährige will dem Frischling die Fiesta verderben - und lieber selber feiern. "Wenn wir weitermachen wie zuletzt, können wir um den Sieg fahren und sehen was passiert. Wir werden nicht aufgeben", kündigt die "Grüne Mamba" an. Die Rolle als Verfolger habe auch Vorteile: "Vielleicht hat unser Rivale mehr Druck als wir, weil er so dicht dran ist."


MotoGP in Motegi

Lorenzo, zweimaliger Champion in der 250er- (2006, 2007) und MotoGP-Klasse (2010, 2012), ist nach seiner Aufholjagd in Übersee positiv gestimmt. "Wir sind noch im Rennen, das ist das Wichtigste. Vor drei Rennen dachten wir noch, dass alles vorbei ist", sagt der Mallorquiner. Lorenzo hat den Rückstand zu Marquez bei den Grands Prix in Malaysia, Australien und Japan um insgesamt 26 Punkte reduziert.

Rossi will Lorenzo helfen

Zum 16. Mal fällt die Titelentscheidung in der schwersten Kategorie erst im letzten Rennen. So setzte sich Spencer 1983 bei seinem geschichtsträchtigen Erfolg erst durch einen zweiten Platz in Imola gegen Roberts durch. Zum bislang letzten Showdown kam es 2006. Damals musste Superstar Valentino Rossi (Italien) den Titel nach einem Sturz Nicky Hayden (USA) überlassen.

Marc Marquez

Marc Marquez eroberte die Königsklasse im Sturm und hat einen Punktevorsprung Zoom

Heute ist Rossi Teamkollege von Lorenzo. "Ich möchte Jorge helfen, wo ich kann", erklärt der neunmalige Weltmeister vor dem Duell. "Es wird aufregend", meint Herausforderer Lorenzo: "Wir haben nichts zu verlieren und können alles gewinnen. Diese Karte ist unser Vorteil."

Egal, wer diesmal das Rennen macht: Die spanischen Motorrad-Fans haben Grund zum Jubeln. Denn die WM geht auf jeden Fall an einen der Lokalmatadoren, das Gleiche gilt für die Moto3. Dort streiten Luis Salom (300 Punkte), Maverick Vinales (298) und Alex Rins (295) um die Krone.

Während die Spanier die Titel unter sich ausmachen, geht es für Stefan Bradl um einen erfolgreichen Saisonabschluss. Der 23-Jährige belegt mit 146 Punkten den siebten Platz der Gesamtwertung, sein Honda-Markenkollege Alvaro Bautista (Spanien/160/6.) ist noch in Reichweite. Schon jetzt ist der Zahlinger, der in Laguna Seca als Zweiter erstmals bei den "Großen" auf das Podium gefahren war, besser als bei seiner Premiere. Sein erstes MotoGP-Jahr hatte Bradl mit 135 Zählern als Achter beendet.

Marc Marquez wird Weltmeister, wenn:
- Lorenzo ausscheidet
- Er vor Lorenzo ins Ziel kommt
- Lorenzo maximal Fünfter wird
- Lorenzo gewinnt und er mindestens Vierter wird
- Lorenzo Zweiter und er mindestens Achter wird
- Lorenzo Dritter und er mindestens Zwölfter wird
- Lorenzo Vierter und er mindestens 15. wird

Jorge Lorenzo wird Weltmeister, wenn:
- Marquez ausscheidet und er mindestens Vierter wird
- Er gewinnt und Marquez maximal Fünfter wird
- Er Zweiter und Marquez maximal Neunter wird
- Er Dritter und Marquez maximal 13. wird
- Er Vierter und Marquez maximal 16. wird