Rea verzettelt sich in der Elektronik

Jonathan Rea beendet sein zweites und vorerst letztes MotoGP-Rennen auf Position sieben - Die Elektronik sorgt beim Briten für Verwirrung

(Motorsport-Total.com) - Der Grand Prix von Aragon war der zweite und vorerst auch letzte MotoGP-Einsatz von Jonathan Rea. Ab dem kommenden Rennen in Japan soll Casey Stoner wieder auf der Repsol-Honda Platz nehmen. Rea zeigte im Vergleich zu Misano eine Leistungssteigerung, fuhr auf Platz sieben und verkürzte den Abstand zur Spitze. "Es war eine weitere Top10-Position, ich habe den Abstand verringert", freut sich Rea. "Wenn du innerhalb eines Rennens zehn Sekunden auf die besten Fahrer der Welt gutmachst, ist das ein großer Schritt."

Titel-Bild zur News: Jonathan Rea

Jonathan Reas Gastspiel in der MotoGP ist erst einmal beendet Zoom

Gleich in Runde eins hatte der 25-Jährige eine Schrecksekunde zu überstehen, denn am Ende der Gegengeraden wäre er um ein Haar mit Valentino Rossi kollidierte. "Ich habe gespürt, dass er da war", beschreibt Rea den Zwischenfall. "Ich spürte den Kontakt und sah dann eine rote Ducati an mir vorbeirauschen. Er hat offensichtlich einen Fehler gemacht", so der Nordire. Im weiteren Rennverlauf wurde Rea dann seine mangelnde Erfahrung in der MotoGP zum Verhängnis, bei den zahlreichen Einstellmöglichkeiten der Elektronik verlor er den Überblick.

"Während des Rennens habe ich viel mit den Einstellungen der Elektronik herumgespielt. Ich habe verschiedene Einstellungen der Traktionskontrolle ausprobiert und auch die Motoreinstellung verändert", so Rea. "Das hat mich irgendwann verwirrt, dann ging es nur noch darum, das Gas aufzudrehen und mein Bestes zu geben. Das Motorrad verändert sich während des Rennens durch den abbauenden Reifen und die sinkende Benzinmenge stark, darauf muss man reagieren."

"Mit ein wenig mehr Erfahrung würde ich das besser verstehen, aber während der meisten Zeit des Rennens war ich mir nicht sicher, ob ich die richtigen oder die falschen Einstellungen wähle", erklärt der Honda-Pilot. Dadurch geriet er aus dem Rhythmus und war nicht mehr in der Lage, den vor ihm platzierten Alvaro Bautista anzugreifen. "Ich habe viele Dinge ausprobiert, um näher an Bautista zu kommen, aber dadurch war mein Rennen sehr inkonstant. Ich habe einige Male den Scheitelpunkt der Kurven verpasst", muss Rea eingestehen.


Fotos: MotoGP in Aragon, Sonntag


Vor allem mit der Traktionskontrolle haderte der 25-Jährige. Deren Einstellung unterscheidet sich nämlich grundlegend vor der auf seiner gewohnten Superbike-Maschine. "Bei den Superbikes verändere ich die Traktionskontrolle während des Rennens so, dass sie immer früher eingreift. Dort willst du den Reifen so lange wie möglich schonen. Hier ist es genau umgekehrt, du musst die Traktionskontrolle immer weiter zurückstellen und den Reifen stärker durchdrehen lassen, denn sonst bremst der Motor das Motorrad zu stark ein", so Rea.

Diese Vorgabe setzte er in Aragon auch um, allerdings nicht mit dem gewünschten Resultat. "Nach der Hälfte des Rennens habe ich die Traktionskontrolle reduziert, aber dann bin ich zu sehr gerutscht, also habe ich sie wieder stärker eingestellt. Aber dadurch wurde ich zu langsam. Es ist genau anders herum wie bei den Superbikes, das zu verinnerlichen, war schwierig", meint Rea.

Über eine mögliche Rückkehr in die MotoGP äußerte sich der Brite zurückhaltend: "Ich freue mich, dass HRC und Repsol mir diese Gelegenheit gegeben haben." Allerdings hofft er, dass er bei seinen beiden Einsätzen eine Visitenkarte abgegeben hat: "Nachdem ich diese beiden Rennen gefahren bin, ist die Tür ein Stück weiter geöffnet, eine Rückkehr leichter möglich. Logistisch war es ein Alptraum", blickt Rea auf die Doppelbelastung MotoGP und Superbike-WM zurück, "aber ich habe eine Menge gelernt, wodurch ich mich als Fahrer steigern kann."

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