Rea fehlt eine Sekunde auf die Spitze

Jonathan Rea zeigte in seinem zweiten MotoGP-Qualifying eine solide Leistung und wird in Aragon von Platz sieben starten - Das Wetter macht es dem Briten nicht einfach

(Motorsport-Total.com) - Auch das zweite MotoGP-Wochenende gestaltet sich für Jonathan Rea aufgrund der äußeren Bedingungen schwierig. In Aragon war es in den Freien Trainings nass und erst das Qualifying war richtig trocken. Rea musste sich also wieder umstellen und lieferte auf der Werks-Honda eine solide Leistung ab. Der Brite stürzte nicht und steigerte sich kontinuierlich. Am Ende hatte er einen Rückstand von einer Sekunde auf die Spitze. Das bedeutete Startplatz sieben. "Das Qualifying war für mich eine Überraschung. Zu Beginn war ich mir unsicher. Ich kenne die Videos, wo Fahrer bei kalten Bedingungen per Highsider abfliegen. Am Anfang war es für mich wie auf Eis. Langsam ist es besser gelaufen und am Ende war es okay."

Titel-Bild zur News: Jonathan Rea

Jonathan Rea muss sich immer wieder auf andere Bedingungen einstellen Zoom

"Beim Test hat die Sonne geschienen und alle hatten Sonnenbrillen auf. Der Temperaturunterschied betrug 20 Grad. Das ist beim Asphalt ein großer Unterschied", schildert Rea. "Man muss dem Reifen vertrauen, aber der Reifen funktionierte nicht richtig. Auch Jorge und Dani, die beim Test vorne waren, waren nicht so schnell wie beim Test. Ich habe meinen Rückstand verkürzt, aber ich war immer noch nicht auf dem Tempo vom Test. Die Strecke war viel langsamer als bei 35 Grad." Weil er sich wieder umstellen musste, ist Rea mit dem Resultat auch zufrieden.

"Ich hatte kein Ziel, denn ich wollte der Spitze nur näher kommen. Bezüglich des Tests hatte ich Glück, denn wir haben eine Rennabstimmung und das Motorrad fuhr um die Kurven. Sicherlich können wir uns noch steigern, aber ich konnte mich mehr auf das Qualifying konzentrieren, einen Reifen aufziehen und versuchen das Beste daraus zu machen. Der Rückstand wir immer kleiner. Ohne Zweifel könnte ich mit mehr Zeit noch näher kommen. Generell bin ich recht zufrieden."


Fotos: Honda, MotoGP in Aragon, Samstag


Es gab aber ein kleines technisches Problem an seiner RC213V. "Im ersten Stint bin ich viele Runden mit einem Reifen gefahren, es waren aber keine Longruns. Dann gab es ein elektrisches Problem und ich musste an die Box kommen. Vom ersten Stint hatten wir deshalb keine Daten. Ich war mir nicht sicher, wie ich mich verbessern kann, denn eigentlich wollte ich Vergleiche zum Test machen. Ich musste aber wieder blind hinausfahren. Dabei haben wir Zeit verloren."

"Ich bin beim Test einen Longrun über 16 Runden gefahren. Der Reifen ließ damals aufgrund der hohen Temperatur stark nach. Wir müssen abwarten. Es geht allen gleich. Niemand ist von seinem Setup begeistert. Hoffentlich gelingen uns bei der Abstimmung noch Fortschritte", schätzt der Brite die generelle Situation ein. "Im Qualifying bin ich mit den weichen Reifen gefahren, aber ich wollte eigentlich einen harten Vorderreifen nutzen, denn bei der weichen Mischung fehlte mir vorne die Stabilität."

"Es setzte aber niemand die weichen Mischung ein, also bin ich vorne und hinten weich gefahren. Der weiche Hinterreifen wird sicher die Renndistanz halten. Das haben wir schon beim Test gesehen. Vorne hängt es von den Temperaturen ab." Dazu kam, dass die Strecke zwar trocken war, es aber noch kleine feuchte Stellen gab. "Ich bin vorsichtig gefahren und bin den weißen Linien und den Randsteinen ausgewichen. Speziell zu Beginn wollte ich nicht stürzen. Es gab eine nasse Stelle, aber sonst war die Linie trocken. Für mich ging es darum, ein Gefühl für die Reifen zu finden."

Ziel für das Rennen hat Rea keines. Er will durchkommen und den Rückstand über die Distanz reduzieren. "Ich lege mir erst einen Plan zurecht, wenn die Lichter der Startampel ausgehen. Prinzipiell will ich den Rückstand von 43 Sekunden, den ich in Misano hatte, reduzieren. Wenn das Platz neun bedeutet, bin ich zufrieden. Wird es Platz fünf und ich kann gegen andere Leute fahren und etwas lernen, dann wäre es großartig."

"Ich setze mir keine Position zum Ziel. Ich will den Jungs näher kommen und Erfahrung sammeln. Natürlich wäre es schön, wenn ich gegen jemanden fahren könnte. In Misano war ich zwei, drei Sekunden hinter Nicky, aber nicht nahe genug für einen Zweikampf. Vielleicht vergehen die 23 Runden dann schneller als in Misano."