Quartararo und Zarco: Akademie für Motorrad-Nachwuchs nach Rossi-Vorbild?

Wie die beiden Franzosen Fabio Quartararo und Johann Zarco, jetzt da sie die MotoGP-Tabelle anführen, über das Thema Nachwuchsförderung denken

(Motorsport-Total.com) - In Italien hat die Valentino Rossi gegründete VR46-Akademie im Laufe der Jahre schon den einen oder anderen Nachwuchspiloten in die Motorrad-Weltmeisterschaft gebracht. Die Besten fahren heute in der Königsklasse MotoGP.

Titel-Bild zur News: Fabio Quartararo, Johann Zarco

In Frankreich will man die Erfolge von Quartararo und Zarco nutzen, aber ... Zoom

Sowohl Rossis aktueller Petronas-Yamaha-Teamkollege Franco Morbidelli als auch Ducati-Werkspilot Francesco Bagnaia und nicht zuletzt Rossis Halbbruder Luca Marini, der für Esponsorama Racing seine Rookie-Saison fährt, haben die VR46-Schule durchlaufen.

Könnte es etwas Vergleichbares wie die VR46-Akademie in Zukunft auch in Frankreich geben? Schließlich stellt die "Grande Nation" mit Fabio Quartararo den aktuellen MotoGP-Tabellenführer und mit Johann Zarco den aktuellen Zweiten der Tabelle.

Fabio Quartararo, Johann Zarco

Quartararo tut sich mit dem Gedanken noch schwer, Zarco kann sich damit anfreunden Zoom

"Der Gedanke an eine Akademie ist natürlich schön", meint Zarco und weiß: "Zwei Franzosen an der Spitze, das kann dazu führen, dass die Kids in Frankreich zu träumen beginnen." Der 31-Jährige blickt voraus: "Diesen Traum sollten wir nutzen, aber wir müssen ihn für mehr als ein Jahr am Leben halten. Dann können wir darüber nachdenken, eine Art Akademie zu gründen, um eine gute Basis für den Nachwuchs zu schaffen."

Quartararo hingegen, der neun Jahre jünger ist als Zarco, gibt ganz offen zu, dass er über den Aufbau einer Akademie noch nicht allzu intensiv nachgedacht hat: "Ich habe momentan schon genug damit zu tun, mich selber im Griff zu haben. Deshalb denke ich derzeit nicht an so etwas. Wenn ich mal zu Hause bin, dann will ich auch mal abschalten und kein Bike und keine Lederkombi mehr sehen."

Zarco aber merkt an, dass der Französische Motorsportverband mit dem ehemaligen 250er-Piloten Jacques Bolle als Vorsitzenden, schon mit der Idee einer Akademie auf ihn zugekommen ist. "Der Verband in Frankreich will die Gunst der Stunde nutzen. Wenn wir beide aber nur in diesem Jahr so stark sind, dann wird das Thema in ein, zwei, drei Jahren schon wieder vergessen sein", fürchtet Zarco.

Der Pramac-Ducati-Pilot weiß: "Es wird nicht so sein, dass sich Fabio und ich sofort um eine Akademie kümmern können. Schließlich sind wir beide momentan ziemlich stark eingespannt." Zu den Akten gelegt ist die Idee einer Motorrad-Akademie in Frankreich damit aber noch lange nicht.

Franco Morbidelli, Valentino Rossi, Francesco Bagnaia

Unter anderem Morbidelli und Bagnaia entstammen der VR46-Akademie von Rossi Zoom

"Auch Valentino fing ja damals nicht sofort damit an, sondern hat das Ganze Schritt für Schritt aufgebaut", verweist Zarco auf die VR46-Akademie in Italien und meint: "So müssen wir es in Frankreich auch machen. Dazu aber müssen wir vor allem erst einmal den Traum für die Kids am Leben halten."

Sollte entweder Quartararo oder Zarco am Jahresende MotoGP-Weltmeister sein, dürfte das Thema einer Akademie in Frankreich an Fahrt gewinnen.

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