• 07.02.2015 11:22

  • von Gerald Dirnbeck & David Emmett

Pramac: Petrucci schießt sich auf Crutchlow-Ducati ein

Nach drei Jahren auf CRT-Motorrädern fährt Danilo Petrucci 2015 eine stärkere Ducati - Die Umstellung stellt den Italiener in Sepang vor Herausforderungen

(Motorsport-Total.com) - Das Ducati-Partnerteam Pramac wird in der MotoGP-Saison 2015 mit älteren Motorrädern auskommen müssen. Während das Werksteam ab dem zweiten Sepang-Test den Einsatz der neuen GP15 plant, stehen Pramac die Vorjahresmotorräder zur Verfügung. Yonny Hernandez fährt eine GP14.2. Allerdings fehlte der Kolumbianer beim ersten Sepang-Test in dieser Woche wegen einer Schulterverletzung und wurde von Ducati-Testfahrer Michele Pirro vertreten.

Titel-Bild zur News: Danilo Petrucci

Danilo Petrucci fährt in diesem Jahr die alte Ducati von Cal Crutchlow Zoom

Neu bei Pramac ist Danilo Petrucci. Der Italiener fuhr in Sepang eine GP14.1. Es handelt sich dabei um genau das Motorrad von Cal Crutchlow aus dem Vorjahr. Petrucci arbeitet außerdem mit Crutchlows langjährigem Crew-Chief Daniele Romagnoli zusammen. Die Umstellung auf die Desmosedici fiel Petrucci nicht leicht, da er in seiner bisherigen MotoGP-Karriere nur CRT-Bikes gewohnt war.

Aufgrund des deutlich stärkeren Ducati-Motors muss Petrucci seinen Fahrstil umstellen. In Sepang fuhr der 24-Jährige zu schnell in die Kurven hinein."Wir haben vor allem an der Elektronik gearbeitet. Die Geometrie des Motorrades ist okay. Mein Problem ist noch, dass ich in der Kurvenmitte das Gas zu früh aufdrehe. In langsam Kurven bin ich so schnell wie Dovizioso, manchmal sogar schneller, aber in langgezogenen Kurven fehlen mir einige km/h", erläutert Petrucci.

Da Petrucci das Gas zu früh aufdreht, reduziert die Elektronik die Leistung am Kurvenausgang. Dort lässt er die entscheidende Zeit liegen. "Generell bin ich zufrieden, denn wir sind bei diesem Test nicht auf Zeitenjagd gegangen. Mein Rückstand sollte zwischen einer und zwei Sekunden betragen", blickt der Italiener auf die Zeitenliste. Am letzten Tag fehlten genau 2,103 Sekunden auf die Spitze.

Danilo Petrucci

Nach drei Jahren bei Ioda fährt Petrucci 2015 für Pramac-Ducati Zoom

Die Fabelzeiten der Honda-Werksfahrer sorgten auch bei Pramac für Erstaunen. "Dass Marquez hier 1:58 gefahren ist, ist verrückt", sagt Petrucci. "Diese Strecke wird mit jedem Jahr schlechter und der Grip nimmt auch ab. Seine Runde war unglaublich. Mein Rückstand soll maximal eine Sekunde auf die Ducati-Werksfahrer betragen. Auf Dovizioso fehlte mir auch genau eine Sekunde, aber Iannone war etwas schneller. Damit bin ich nicht zufrieden."

Ziel: Nur eine Sekunde pro Runde verlieren

Petrucci arbeitete in Sepang viel für die Rennabstimmung, denn er hat sich konkrete persönliche Ziele gesetzt: "Es wäre sehr gut, wenn ich nach einer Renndistanz 20 Sekunden Rückstand auf den Sieger hätte." Grob gerechnet will er maximal eine Sekunde pro Runde auf die Spitze verlieren. Damit wären Ergebnisse in den Top 10 realistisch. "Für den ersten Test war es okay. Ich konnte viele Kilometer fahren und verstehe das Motorrad jetzt besser."

Da bei Ducati die volle Konzentration auf der neuen GP15 liegt, wird Pramac über die Saison mit älterem Material versorgt. "Für Katar bekomme ich einen neuen Auspuff und eine neue Verkleidung", nennt Petrucci die geplanten Neuheiten. "Das Motorrad wird der 14.2 nahe sein, aber der Spezifikation 14.1 entsprechen. Wenn meine Resultate gut sind, bekomme ich vielleicht neue Teile oder ein neues Motorrad. Ich verlange derzeit aber nichts von Ducati, denn ich muss in erster Linie an mir selbst arbeiten. Ich glaube, dass dieses Motorrad sehr schnell sein kann."