• 18.02.2009 10:18

  • von Stefan Ziegler

Poncharal: Funkstille im Team gleich mehr Motivation?

Zwischen Colin Edwards und James Toseland ist Eiszeit angesagt, doch Tech-3-Boss Herve Poncharal sieht darin auch positive Elemente

(Motorsport-Total.com) - Noch im Vorjahr waren Colin Edwards und James Toseland zwei Teamkollegen, die sich bei Tech-3-Yamaha bestens zu verstehen schienen. Am Saisonende 2008 folgte allerdings der große Bruch: Edwards und Toseland stritten sich um die Zuteilung der Renningenieure. Teamchef Herve Poncharal war in Zugzwang und traf eine Entscheidung - seitdem herrscht Funkstille zwischen seinen beiden Piloten. Der Stein des Anstoßes: Garry Reinders, der nun für Toselands Maschine zuständig ist.

Titel-Bild zur News: Colin Edwards

Um die Stimmung im Tech-3-Team ist es derzeit nicht besonder gut bestellt...

Zwar hatte Poncharal die Situation mit seinen beiden Sportlern besprochen, säte aber letztendlich mehr Zwie- als Eintracht in seinem Rennstall: "Colin war nicht glücklich, denn er meinte er hätte bei der Entscheidung mehr mit einbezogen werden sollen. Aber er hat es akzeptiert", meinte Poncharal. "Seitdem hat Colin einen Traumstart in die Saison erwischt, denn er hatte gute Tests in Jerez im November und in Sepang. Er ist zur Zeit sehr, sehr glücklich."#w1#

Vor allem in Sepang konnte Edwards stark aufgeigen und brummte seinem Teamkollegen Toseland große Rückstände auf - dabei war die Wechselinitiative doch vom Briten ausgegangen. Poncharal: "Ich habe James' Standpunkt verstanden, denn Garry lebt in England, in der Nähe von James. James und er haben viel Zeit miteinander verbracht, sie sind zusammen von England zu den verschiedenen Rennen gereist und James mag es, zwischen den Rennen mit seinen Chefingenieuren zu reden."

Die Reaktion von Edwards fiel offenbar weniger erfreulich aus, wie Tech-3-Chef Poncharal gestehen musste. "Ich kann nicht viel zu dem sagen, was Colin gesagt hat, denn das sind seine Ansichten", meinte der Poncharal. Man müsse dabei allerdings verstehen, dass ein Rennfahrer zunächst immer seinen eigenen Teamkollegen besiegen wolle", erläuterte der Teamchef. "Sie werden also versuchen sich gegenseitig zu schlagen, das wird spaßig."

"Wenn James und Colin dadurch mehr Motivation haben, dann bin ich damit glücklich. Wir werden nie erleben, dass zwei Fahrer zusammen in den Urlaub fahren, denn das ist ein individueller Sport. Sie respektieren sich immer noch", betonte Poncharal, schränkte allerdings umgehend ein: "Gut sie reden nicht mehr miteinander - aber wen interessiert das. Ich möchte sie beide voll unterstützen und das habe ich getan."