• 03.08.2014 11:52

Neustart für Bradl: "Mir wird ein Wechsel gut tun"

Stefan Bradl muss sich in der MotoGP neu orientieren. Der Abschied von seinem alten Team steht fest, verbessern wird sich der Zahlinger bei einem Wechsel nicht

(Motorsport-Total.com/SID) - Stefan Bradls Abschiedstour beginnt nächste Woche in Indianapolis. Nach drei Jahren verlässt der Zahlinger seinen ersten MotoGP-Rennstall LCR-Honda zum Ende der Saison. Wie es für den 24 Jahre alten Motorrad-Piloten in der Königsklasse weitergeht, ist noch offen. "Es hat sich so ergeben, dass wir Ende des Jahres getrennte Wege gehen werden", sagte Bradl kurz vor dem Ende der fast vierwöchigen Sommerpause 'Speedweek.com'. Der frühere Moto2-Weltmeister muss sich neu orientieren, dabei wäre er gerne bei den Italienern geblieben.

Titel-Bild zur News: Stefan Bradl

Stefan Bradl verlässt nach drei Jahren das Team von Lucio Cecchinello Zoom

Doch die oftmals enttäuschenden Leistungen in der ersten Hälfte der laufenden Saison haben Konsequenzen. Der WM-Neunte (56 Punkte) wird 2015 ersetzt, Cal Crutchlow kommt von Ducati und übernimmt beim Honda-Satellitenteam. Bradl gibt sich Mühe, dem Neustart etwas Positives abzugewinnen. "Ich glaube, dass mir ein Wechsel nach drei Jahren gut tun wird. Eine neue Herausforderung kann nie schaden", sagt er. Der einzige Deutsche in der Königsklasse will seine Zukunft möglichst noch vor dem Grand Prix am kommenden Sonntag klären.

Dass der Bayer in der MotoGP bleibt, ist ziemlich sicher. Bradl hat sich etabliert und genießt im Fahrerlager einen guten Ruf. Teams sind an ihm interessiert, heißester Kandidat ist Forward-Yamaha. Die Gedanken kreisen schon um die möglichen Aussichten. "Ich hätte sicher kein Factory-Bike mehr, aber trotzdem ein schlagkräftiges Paket", so Bradl.

Stefan Bradl

Auf der Honda RC213V wird im nächsten Jahr Cal Crutchlow sitzen Zoom

Das Team fährt in der sogenannten Open-Kategorie und genießt kleine Vorteile gegenüber den überlegenen Werksteams (mehr Motoren, mehr Benzin, weicherer Hinterreifen). Dennoch hätte Bradl schlechtere Aussichten als jetzt. Auch wenn der Spanier Aleix Espargaro mit der Forward-Yamaha in der WM als Sechster (77 Punkte) derzeit vor ihm liegt. Das Podium wäre mit dem schlechteren Material noch weiter weg als jetzt.

Zunächst geht es aber darum, das Jahr vernünftig zu Ende zu bringen. Neun Rennen stehen aus, dann sagt Bradl Ciao. Der Abschied von LCR und Teamchef Lucio Cecchinello fällt dem Bayern nicht leicht: "Das LCR-Team ist mir sehr ans Herz gewachsen. Wir werden im Rückblick auf die letzten zweieinhalb gemeinsamen Jahre feststellen, dass wir eine tolle Zeit und ein super Verhältnis hatten, Tag und Nacht, auf und neben der Piste."

Bradl ist in der MotoGP nur einmal aufs Podium gefahren. Im vergangenen Jahr wurde er in Laguna Seca Zweiter. In seiner ersten Saison belegte er in der WM Platz acht (135 Punkte), in seiner zweiten Platz sieben (156). Die Vorstellungen in diesem Jahr sieht er kritisch. "Im dritten Jahr hätte ich besser performen und ein paar Podestplätze erzielen müssen. Trotzdem: Man sollte mich noch nicht abschreiben."