Neue Open-Honda liegt auch 2015 zurück

Die neue Open-Honda RC213V-RS hat beim Sepang-Test nicht den großen Fortschritt gebracht - Nicky Hayden und Eugene Laverty über die Probleme

(Motorsport-Total.com) - In diesem Jahr bläst Honda mit der überarbeiteten RC213V-RS in der Open-Klasse zum Angriff, doch der erste Wintertest in Sepang ließ erkennen, dass Yamaha und vor allem Stefan Bradl die Nase vorne haben. So wie im Vorjahr sind insgesamt vier Open-Honda in der Startaufstellung. Jack Miller fährt im LCR-Team eine Maschine und soll sich in seinem ersten Jahr ohne Druck an die Königsklasse herantasten.

Titel-Bild zur News: Nicky Hayden

Nicky Hayden erhofft sich von der RC213V-RS mehr Potenzial Zoom

Auch Karel Abraham fährt eine RC213V-RS. Beim Tschechen ist allerdings besonders, dass er mit Nissin-Bremsen und Showa-Dämpfern ausgerüstet ist. Abraham ist der einzige Fahrer im Feld mit diesem Material. Große Hoffnungen in die neue Open-Honda setzt das Aspar-Team von Jorge Martinez. Nicky Hayden will die schwierige Vorsaison vergessen machen und sich wieder in Szene setzen. Dazu kommt Eugene Laverty von der Superbike-WM und will in der MotoGP ebenfalls Eindruck hinterlassen.

Die nackten Zahlen des ersten Tests sehen nicht vielversprechend aus. Hayden war im Ergebnis des letzten Tages auf Platz 18 zu finden. Sein Rückstand auf die Spitze betrug 2,6 Sekunden. Auch auf Bradl fehlte dem US-Amerikaner mehr als eine Sekunde. "Der Motor ist sicher ein Fortschritt zum vergangenen Jahr", erkennt der Weltmeister von 2006 einen positiven Aspekt. "Das Chassis müssen wir noch aussortieren und abstimmen."

"Mein größtes Problem war das Lenkverhalten. Außerdem gab es in Schräglage Chattering vom Vorderrad." Deswegen arbeitete Hayden an den drei Tagen an der Chassisgeometrie und dem Fahrwerk. "Die Elektronik ist bei diesem Motorrad auch neu." Und wie viel Potenzial steckt in der RC213V-RS? "Darüber möchte ich noch kein Wort verlieren", lacht Hayden. "Wir hoffen, dass wir viel Potenzial haben. Hoffentlich sind wir den Top 10 näher, aber die Qualität des gesamten Feldes ist auch besser geworden."

"Wir haben uns im Laufe dieses Tests weiterentwickelt, aber die Rundenzeiten sind nicht so schnell, wie wir gehofft haben. Das ärgert mich", muss der US-Amerikaner eingestehen. "Am Freitagvormittag habe ich meine persönliche Bestzeit deutlich verbessern können, aber wir müssen noch viel arbeiten, um schneller zu werden. Hauptsächlich arbeiten wir an der Elektronik. Wir müssen noch viel arbeiten, wir haben aber noch Zeit."

"In manchen Streckenabschnitten war mein Gefühl positiv, aber die Beschleunigung aus langsamen Kurven fühlte sich merkwürdig an. Wichtig ist, dass wir viele Informationen gesammelt haben. Durch einige Änderungen an der Geometrie wurde das Handling in den Kurven besser. Bei der Beschleunigung aus langsamen Kurven haben wir aber immer noch Nachteile", lautet Haydens Fazit nach dem ersten Sepang-Test.

Eugene Laverty

Eugene Laverty suchte beim Sepang-Test noch seine optimale Sitzposition Zoom

Und Laverty? Der Nordire erfuhr die hohe Leistungsdichte in der MotoGP. "Der erste Testtag war positiv, aber am Donnerstag fanden wir keine klare Richtung. Am Freitag ist uns das gelungen, aber es fiel mir schwer, meine Rundenzeiten zu verbessern", berichtet der ehemalige Superbike-Star. "Wir arbeiteten hauptsächlich mit dem Chassis, denn ich suche noch meine optimale Sitzposition. Außerdem versuchen wir, das Lenkverhalten zu optimieren. Mein Gefühl am Kurveneingang wurde auch stetig besser."

"Über die drei Tage ist die Abstimmung des Chassis auch besser geworden und wir verstehen jetzt, wie es funktioniert. Trotzdem konnte ich noch nicht das Optimum aus einem neuen Reifen herausholen. Das muss ich noch besser verstehen. Am Freitag konnte ich einigen Fahrern folgen. Das hat mir geholfen, einige Dinge besser zu verstehen", sagt Laverty. Ab dem 23. Februar wird erneut in Sepang getestet.