MotoGP-Manager: Rossi verhielt sich in Le Mans wie Marquez

Für Valentino Rossis Fahrfehler in der letzten Runde hat MotoGP-Manager Carlo Pernat kein Verständnis und vergleicht den Routinier mit Heißsporn Marc Marquez

(Motorsport-Total.com) - Zwei der vier WM-Favoriten leisteten sich beim Frankreich-Grand-Prix in Le Mans mit Blick auf die WM-Wertung grobe Schnitzer. Nach etwas mehr als der Hälfte des Rennens verbremste sich Titelverteidiger Marc Marquez und verpasste damit die Chance, wichtige Punkte für die Meisterschaft zu sammeln. In der letzten Runde rutschte Valentino Rossi, der bisherige WM-Leader, ins Kiesbett. Lediglich Maverick Vinales und Dani Pedrosa sammelten in Le Mans Punkte und schoben sich in der Meisterschaft an die Spitze.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez, Valentino Rossi

Marc Marquez und Valentino Rossi sammelten in Le Mans keine Punkte Zoom

"Valentino verhielt sich wie Marquez, weil er im falschen Moment stürzte. Er hätte zurückstecken müssen", fordert MotoGP-Fahrermanager Carlo Pernat im Gespräch mit 'GPOne.com'. "Vermutlich wollte er unbedingt den 500. Sieg für Yamaha einfahren, wie er es bereits für Honda in der Vergangenheit tat. Mit Blick auf die Meisterschaft wäre ein zweiter Platz goldwert gewesen."

Aber auch Marquez' Fehler sorgt für eine harte Kritik: "Marquez fährt wie in der Vergangenheit. Er ist ein Fahrer, der normalerweise nicht zurücksteckt, über das Limit geht und Punkte wegwirft. Es war der zweite Nuller der Saison. Das sind zu viele bei fünf Rennen", kommentiert Pernat und betont: "Man muss konstant sein, um zu gewinnen, wie Vinales."


Fotos: MotoGP in Le Mans


Aus Sicht von Ducati war Le Mans kein Highlight. Durch die Ausfälle der Spitzenfahrer sammelten Andrea Dovizioso als Vierter und Jorge Lorenzo als Sechster aber wichtige Punkte. Mit dem Geschehen an der Spitze hatte Ducati erneut nichts zu tun. "Ein bisschen weit zurück", analysiert Pernat. "In Jerez standen sie auf dem Podium, doch der Rückstand zur Spitze war zu groß. Dovizioso ist Ducatis Referenz. Das kann man nicht abstreiten. Er holt immer das Maximum aus dem Motorrad."

Pernats Schützling Andrea Iannone kommt momentan ebenfalls nicht so richtig in Fahrt. Ein enttäuschender zehnter Platz und knapp 50 Sekunden Rückstand beunruhigen die Suzuki-Verantwortlichen. "Ich denke, es ist eine schlechte Ehe. Die richtige Chemie fehlt vermutlich", grübelt der Manager des Italieners und stellt fest: "Das Motorrad muss verbessert werden. Hoffen wir, dass der alte Vorderreifen positiv für Andrea in Mugello ist. Weder Lorenzo noch Iannone haben von ihren Teamwechseln profitiert."