• 17.09.2015 09:02

  • von Ruben Zimmermann & David Emmett

MotoGP-Kalender 2016: Darum flog Indianapolis raus

Die MotoGP wird ab der Saison 2016 erst einmal nicht mehr in Indianapolis fahren - Hintergrund sind hohe Koste für die Teams, die Indy ab 2016 übernehmen sollte

(Motorsport-Total.com) - In Misano veröffentlichte die Dorna den vorläufigen Kalender der MotoGP-Saison 2016. Große Überraschungen gab es dabei nicht. Unter anderem rückte der Große Preis von Österreich erstmals seit 1997 wieder in den Kalender, Indianapolis musste seinen Platz dafür räumen. Bereits zuvor galt es unter vielen Experten als sicher, dass die MotoGP ab 2016 nicht mehr auf dem Brickyard fahren würde. Nun sind genaue Gründe für das Indy-Aus bekannt.

Titel-Bild zur News: Indianapolis

Indianapolis wird ab 2016 kein Teil des MotoGP-Kalenders mehr sein Zoom

Denn angeblich verlangte die Dorna vom Indianapolis Motor Speedway ab 2016 höhere Gebühren. Hintergrund: Das Rennen war für die Teams das teuerste Event des Jahres. Nach der Sommerpause musste das gesamte Equipment von Europa in die USA gebracht werden, nur eine Woche später wurde dann schon wieder in Brünn gefahren. Für die Teams logistisch und finanziell ein zu großer Aufwand.

Die Dorna wollte diese zusätzlichen Kosten nun durch höhere Gebühren ausgleichen, doch Indy spielte nicht mit. Die logische Folge: 2016 steht das Rennen nicht mehr im Kalender. Während viele Teambosse erleichtert sein dürften, kommt das Aus bei den Fahrern nicht gut an. "Es ist für unseren Sport keine gute Entscheidung, wenn man sich aus einem so wichtigen Land wie den USA zurückzieht", findet beispielsweise Jorge Lorenzo.

2013 kam die MotoGP noch ganze dreimal in die Vereinigten Staaten. Damals wurde in Austin, Laguna Seca und Indianapolis gefahren. 2016 ist nun lediglich noch Austin im Kalender. "Ich würde lieber zwei Rennen dort fahren", erklärt Lorenzo und auch Bradley Smith ist "enttäuscht": "Als Strecke mag ich Indy. Ich glaube aber, dass die logistischen Probleme einfach zu groß waren. Es war ein Albtraum."

"Außerdem war es sehr teuer für alle - nicht nur für die MotoGP, sondern auch Moto2 und Moto3. Wir müssen für vier Tage alles dorthin fliegen. Anschließend fliegen wir direkt wieder zurück nach Tschechien. Sie haben einfach nicht in die Meisterschaft gepasst." Allerdings ist die Tür für eine Indy-Rückkehr in den kommenden Jahren noch immer offen.


Fotostrecke: GP Indianapolis, Highlights 2015

Smith erklärt: "Wenn wir in Zukunft nach Brasilien gehen oder in ein anderes südamerikanisches Land, dann können wir die Strecke vielleicht auch wieder einbinden, denn sie ist definitiv gut genug, um im MotoGP-Kalender zu sein." Lokalmatador Nicky Hayden ergänzt derweil: "Es ist schade. In der Stadt mochte man das Rennen. Ich denke, dass es ein tolles Event war. Aber natürlich bin ich voreingenommen, denn ich lebe nur drei Stunden weg von der Strecke."