MotoGP FT1 Misano: Bestzeit Pirro, KTM von Pedrosa mit Carbon-Chassis

Ducati-Testfahrer Michele Pirro markiert erste Bestzeit - KTM-Testfahrer Dani Pedrosa fährt ein Carbon-Chassis - Einige Neuerungen auch bei der Honda von Stefan Bradl

(Motorsport-Total.com) - Ducati-Testfahrer Michele Pirro begann das San-Marino-Wochenende auf dem Misano-World-Circuit Marco Simoncelli mit der schnellsten Runde. Der Italiener wurde Freitagvormittag mit 1:31.909 Minuten gestoppt (zum Ergebnis). Die Augen waren auf die KTM-Box gerichtet, denn Testfahrer Dani Pedrosa rückte erstmals mit einem Carbon-Chassis aus. Und auch Honda-Testfahrer Stefan Bradl war mit einigen neuen Entwicklungen unterwegs.

Titel-Bild zur News: Michele Pirro

Michele Pirro bestreitet nach Mugello seine zweite Wildcard in diesem Jahr Zoom

Für das vorerst letzte Rennwochenende in Europa ist für alle drei Tage herrliches Spätsommerwetter vorhergesagt. An allen drei Tagen kann es an der Adria Küste bist zu 30 Grad Celsius warm werden. Auf Wetterkapriolen müssen sich die Teams nicht einstellen.

Weltmeister Francesco Bagnaia (Ducati) wurde am Donnerstag von den MotoGP-Ärzten für fit erklärt. Allerdings wollte er nach dem ersten Training entscheiden, ob er das Wochenende fortsetzen kann. Am rechten Bein trug der Weltmeister noch einen Verband.

Sein Teamkollege Enea Bastianini fehlt nach Operationen. Er wurde nicht ersetzt. Pirro war mit dem Ducati-Testteam und einer Wildcard dabei. Auch die Testfahrer Pedrosa (KTM) und Bradl (Honda) waren mit ihren Testteams und einer Wildcard im Einsatz.

Eigentlich sind nur zwei Wildcards an einem Wochenende erlaubt. Bradl wurde in der Nennliste als "Fahrer eines Satellitenteams" gelistet. Er fuhr die Honda für 2024, allerdings noch mit dem aktuellen Motor. Dieses Bike wird Marc Marquez beim Montagstest fahren.

Die RC213V von Bradl war mit einem neuen (Honda)-Chassis aufgebaut, der Auspuff war anders geformt und es gab unter dem Sitz eine Art Massedämpfer. Das waren zumindest auf den ersten Blick die optisch erkennbaren Neuerungen.

Eine wesentliche Philosophie-Änderung war bei beiden KTMs von Pedrosa zu sehen, denn er fuhr mit einem Chassis aus Carbon, das mit oranger Folie getarnt war und optisch wie das bekannte Stahlchassis aussah.

Außerdem waren auf der Schwinge vor dem Hinterrad Luftleitelemente, ähnlich wie bei Aprilia, angebracht. Stichwort Aerodynamik. Bei Yamaha begann Fabio Quartararo wieder mit der alten Aerodynamik, während Franco Morbidelli mit dem Update weitermachte.

Nach den 45 Minuten hielt Pirro die Bestzeit, da er in diesem Jahr schon unzählige Testrunden in Misano gedreht hat. Es folgten die Ducatis von Luca Marini (VR46), Jorge Martin (Pramac) und Marco Bezzecchi (VR46), der vom Barcelona-Startcrash Schmerzen in der linken Hand hat.

Raul Fernandez (RNF-Aprilia) setzte sich mit Platz fünf in Szene. Pedrosa beendete den Vormittag als Sechster. Die weiteren Plätze in den Top 10 gingen an Maverick Vinales (Aprilia), Johann Zarco (Pramac-Ducati), Aleix Espargaro (Aprilia) und Alex Marquez (Gresini-Ducati).

Die Zeitabstände waren im Feld wie gewohnt extrem eng. 21 Fahrer befanden sich innerhalb von acht Zehntelsekunden. Für den einzigen Zwischenfall sorgte Rookie Augusto Fernandez (Tech3-GasGas). In den ersten Minuten hatte er einen harmlosen Ausrutscher in Kurve 14.

Bagnaia drehte insgesamt 18 Runden und belegte Platz 20. Um leichter von seiner Ducati steigen zu können, wurde mit dem hinteren Ride-Height-System das Heck abgesenkt. Bagnaia humpelte durch die Box.

Yamaha war mit Morbidelli und Quartararo auf den Plätzen zwölf und 15 zu finden. Bester Honda-Vertreter war Bradl als 16. Marc Marquez war als 21. der letzte Fahrer innerhalb einer Sekunde zu Pirro.

Für Alex Rins springt an diesem Wochenende Takumi Takahashi auf der LCR-Honda ein. Für den Japaner ist es erst sein zweites MotoGP-Rennen seit Motegi 2015. Mit knapp sechs Sekunden Rückstand wäre Takahashi nicht qualifiziert.

Das zweite Training beginnt um 15:00 Uhr. In diesen 60 Minuten wird festgelegt, wer sich direkt für Q2 qualifiziert.