• 25.09.2008 12:48

  • von Britta Weddige

Motegi: Wie kann Rossi den Titel holen?

Valentino Rossi kann in Japan Geschichte schreiben und zum sechsten Mal Weltmeister der Königsklasse werden, er muss nur aufs Podium fahren

(Motorsport-Total.com) - Die Bühne ist bereit für den "Doktor": Valentino Rossi kann sich am Wochenende im japanischen Motegi zum sechsten Mal zum Weltmeister der Königsklasse krönen und damit Geschichte schreiben. Der FIAT-Yamaha-Pilot wäre der erste Fahrer mit sechs Titeln in der höchsten Motorradklasse. Damit hätte Rossi Mick Doohan endgültig überflügelt. Noch führen die beiden die ewige Bestenliste mit fünf Titeln gemeinsam an. Zudem wäre Rossi der erste Fahrer, der auf Maschinen mit 500, 990 und 800 Kubizentimetern Weltmeister ist. Eine weitere Statistik: Rossi wäre erst der zweite Pilot, der nach zwei Jahren Pause den Titel holt. Das ist bisher nur seinem italienischen Idol Giacomo Agostini gelungen.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi trennen nur noch wenige Punkte vom sechsten Titel

Die Chancen, dass Rossi bereits in Motegi den Sack zu macht, stehen gut. Er muss nur nach dem Japan-Wochenende 76 Punkte mehr haben als seine Verfolger Casey Stoner und Dani Pedrosa. Derzeit hat Rossi ein Polster von 87 Punkten auf Titelverteidiger Stoner und von 94 Zählern auf Pedrosa. Sprich: Kommt er vor den beiden ins Ziel ist Rossi so oder so Weltmeister. Dem Italiener reicht auch ein Podiumsplatz zum sicheren Titelgewinn, selbst wenn Stoner in Japan siegt. Wird Rossi Dritter, kassiert er weitere 16 Punkte, Stoner würde für einen Sieg 25 bekommen, der Abstand zwischen den beiden wären dann aber eben 76 Zähler. Da bei den drei Rennen nach Motegi nur noch 75 Punkte vergeben werden, wäre dieser Rückstand nicht mehr einzuholen.#w1#

Rossi reicht es, elf Punkte weniger als Stoner und 18 Punkte weniger als Pedrosa zu holen. Wird Stoner Zweiter, reicht Rossi ein achter Platz, belegt der Australier Platz drei, wäre Rossi auch als Zwölfter schon vorzeitig Weltmeister. Er könnte sich sogar eine Nullnummer leisten, wenn Stoner nicht über den fünften Platz hinaus kommt.

Pedrosa ist für Rossi noch ungefährlicher. Er müsste in Motegi gewinnen oder Platz zwei holen, um noch im Titelrennen zu bleiben. Gewinnt Pedrosa, muss er hoffen, dass Rossi es nicht in die Top 10 schafft. Wird Pedrosa Zweiter, behält er seine Titelchancen nur, wenn Rossi keine Punkte holt. Mit einem dritten Platz wäre das Titelrennen für Pedrosa endgültig gelaufen.

Kurz gesagt: Es müsste schon alles gegen Rossi laufen, damit die Titelentscheidung noch einmal vertagt wird. Die Wahrscheinlichkeit ist enorm groß, dass der "Doktor" als sechsfacher Weltmeister aus Japan abreist. Damit hätte er seine zweijährige Durststrecke überwunden und wäre wieder die klare Nummer eins in der MotoGP. Und der Erfolg kommt nicht von ungefähr. Das weiß einer, der die gesamte Saison neben Rossi verbracht hat: sein Yamaha-Teamkollege Jorge Lorenzo.

"Valentino ist der komplexeste Fahrer. Er ist sehr stark, vor allem mental und er ist sehr schnell", sagte Lorenzo gegenüber 'AS'. "Stoner hat vielleicht die bessere Rennpace, aber Rossi fährt einfach sehr gut. Valentino hat unheimliches Charisma. Und er arbeitet unheimlich viel. Zu seinem Talent kommt harte Arbeit dazu. Michael Jordan und Tiger Woods sind die Sportler, die das größte Talent haben und daran auch am meisten gearbeitet haben. Rossi gehört zur gleichen Spezies."